Es ist soweit: Das Derby gegen die Steelers kann steigen

Es ist soweit: An diesem Wochenende sind die Bietigheim Steelers zu Gast in
der Heilbronner Lavatec Arena. Zunächst reisen die Falken am Freitag aber
nach Garmisch zum SC Riessersee.
Es war die schlechteste Leistung, die die Falken in der noch jungen Saison
ablieferten. Als Favorit gingen sie in die Partie gegen den schwächelnden
bayerischen Club und bekamen eine bittere 2:6-Packung.
Bezeichnend für die schlechte Unterzahlquote der Falken: Fünf der sechs
Garmischer Tore fielen in Überzahl. Auch jetzt, sieben Spiele später,
befinden sich die Jungs von Rico Rossi am Ende der Tabelle, die den Erfolg,
mit einem Mann weniger keinen Gegentreffer zu bekommen, darstellt. Keine
gute Ausgangslage gegen das Team, das die drittbeste Überzahlformation der
Liga sein eigen nennt. Es ist also Disziplin gefordert, doch auch in dieser
Statistik befinden sich die Käthchenstädter auf dem letzten Platz und auch
am vergangenen Sonntag fiel das entscheidende Tor für Schwenningen, als ein
Falke in der Kühlbox weilte. Positiv zu vermerken gilt, dass Rossi wohl hart
am Überzahlspiel arbeiten ließ, denn dieses zeigte sich am vergangen
Wochenende stark verbessert.
Stark verbessert zeigten sich zuletzt auch die Spieler des SCR, nach dem
Erfolg gegen die Falken folgten bis heute noch Siege gegen Landsberg (4:2),
Regensburg (9:3) und Essen (5:4 n.P.). Das brachte die Werdenfelser ein
ganzes Stück vom Platz mit der roten Laterne weg. Sie stehen nun auf Platz
11, vier Punkte vom neuntplatzierten Heilbronn entfernt. Gleich vier Spieler
freuen sich über eine zweistellige Punktzahl. Troy Bigam heißt der interne
Topscorer (11 Punkte), dahinter folgen mit jeweils 10 Punkten Brad Self, Ken
Magowan und Joe Cullen. Die Torjäger werden sicher in den vorderen Reihen
bald Gesellschaft bekommen. Am Mittwoch gelang Garmisch ein Transfercoup.
Mattias Wikström wechselte vom DEL-Aufsteiger Wolfsburg an die Zugspitze.
Der Schwede ist mit einem deutschen Pass ausgestattet und erhielt gleich
einen Zweijahresvertrag. Mit 67 Punkten aus der vergangenen Zweitligasaison
bei Wolfsburg weist der 34-jährige Torjägerqualitäten vor.
Auch in der Verteidigung teilen sich zwei den Platz an der Punktetabelle.
Mit jeweils sieben Punkten sind Andreas Paderhuber und Rob Brown die wohl
offensivsten Verteidiger. Mats Lindmark folgt mit fünf Punkten.
Von so einer Ausgeglichenheit können die Falken im Moment nur träumen.
Einzig der Block um Calce, Caudron und Mauer sorgte in den letzten Partien
für Punkte.
Spannung verspricht die Partie auf alle Fällen, trifft doch der 12. der
Auswärtstabelle (Heilbronn) auf den 12. der Heimtabelle (SC Riessersee) und
die Falken wollen ihre desolate Leistung im Hinspiel wieder gut machen.
13. Februar 2004 - Heimspiel in der Knorr Arena, der Gegner: SC
Bietigheim-Bissingen, die Steelers. Das Spiel endet 3:1, die Falken siegen
vor 3057 Zuschauern und der doppelte Torschütze zum 2:1 und 3:1 heißt:
Viktor Karachun!
Das war das letzte Derby der beiden Vereine, welches unter
Wettbewerbsbedingungen stattfand.
Drei Jahre später ist es wieder soweit, die Steelers sind in Heilbronn zu
Gast. Natürlich, es gab diese Begegnung schon zu Oberligazeiten der Falken
als Vorbereitungsspiel, doch für jeden Fan zählt ein Derby nur, wenn es um
Punkte geht.
Die Mannschaft um Trainer Christian Brittig ist seit langer Zeit eine, die
nicht ausschließlich nach Statistiken zusammengestellt wurde. War in den
letzten Jahren der Aufstieg in die DEL das Ziel und endete die Saison umso
erfolgloser, je zwingender man versuchte sich den Erfolg zu erkaufen, so ist
das Ziel nun lediglich auf die Play-Offs beschränkt. Und das Konzept scheint
aufzugehen. Ohne die großen Stars, dafür aber mit Teamgeist, kommen die
Siege und Platz drei ist derzeit der Lohn.
Im Tor ein alter Bekannter der Falken. Marko Suvelo trug schon das
Heilbronner Dress und erst letzte Saison musste er sich mit Bad Tölz den
Falken im Halbfinale geschlagen geben. Der zweite Mann im Tor ist Daniel
Koslow, der von Krefeld aus der DEL kam. Der 22-jährige hat inzwischen sein
Können unter Beweis gestellt und erhält mittlerweile meist den Vorzug vor
Suvelo.
Die Defensivabteilung der Steelers baut auf körperliche Qualitäten. Dafür
stehen die Neuzugänge Teemu Kesä (Pori, Finnland), der "Bad Boy" des Teams,
Peter Kathan (ETC Crimmitschau) und Alexander Dotzler (Regensburg), außerdem
noch Jakub Körner, der bereits letzte Saison für den SCB aufs Eis ging. Neu
in den Kader kam noch Heiko Smazal, er verteidigte in der letzten Spielzeit
noch für die Hamburg Freezers in der DEL. Halten konnte man Dirk Wrobel,
Marcel Neumann und Pascal Schoofs.
Fast von Grund auf erneuert wurde der Sturm des SCB. Nur René Schoofs, Barry
Noe, Florian Jung, Matthias Hart, Martin Schweiger und Alexandre Jacques
wurden gehalten. Letzterer fällt allerdings für noch unbestimmte Zeit aus
und so verpflichteten die Steelers Anfang Oktober Justin Kelly. Der 1,93 m
große Flügelstürmer kommt aus der italienischen Eliteliga vom HC Pustertal
und konnte dort in 26 Spielen 43 Punkte beisteuern. In den zwei Partien, in
denen er jetzt für die Steelers die Schlittschuhe schnürte, konnte er noch
nicht punkten. Ganz anders Jaakko Hagelberg, der von den Landshut Cannibals
ins Ellental wechselte, er führt die teaminterne Scorerliste mit 10 Punkten
an. Den Falken aus der Oberliga bekannt dürfte noch Dan Heilman sein, er
ging zuvor für die Peitinger Elche auf Torejagd. Weitere Neuzugänge, die
ebenfalls wissen, wo das gegnerische Tor zu finden ist, sind Max Seyller
(Wolfsburg), Paul Deniset (Bremerhaven) und Patrick Grandmaitre
(Schwenningen). Aus der eigenen Nachwuchsmannschaft stießen Steffen Bischoff
und Victor Beck zum Team. Noch kein Spiel bestritten hat Alexander Serikow,
er kam von Ligakonkurrent Landshut, verletzte sich aber bereits in der
Vorbereitung.
Die Statistik spricht vor dem Derby für die Falken: acht der letzten zehn
Heimspiele entschieden die Käthchenstädter für sich. Zudem stehen die Falken
in der Heimtabelle auf Platz drei, die Steelers konnten auswärts jedoch erst
fünf Punkte erkämpfen und stehen daher auf Platz 10. Falken-Coach Rico Rossi
kann an diesem Wochenende wohl wieder auf Christopher Fischer zurückgreifen,
nachdem sich Mannheim mit Verteidiger Dan McGillis verstärkt hat. Aus Köln
steht Sören Sturm zur Verfügung, Torsten Ankert dagegen wird wohl bei den
Haien gebraucht. (FG82)