Es bleibt spannend2. Bundesliga: Finale 4. Spiel

„Beide Mannschaften kennen sich in- und auswendig, Überraschungsmomente sind da fast ausgeschlossen“, hatte Starbulls-Trainer Franz Steer im Vorfeld dieses Spieles gesagt. Und so war es auch. Beide Teams boten spannendes Eishockey, kämpften bis zum Umfallen, entschieden wurde das Spiel letztlich durch Kleinigkeiten.
Vom Bullypunkt weg machten die Landshuter klar, dass sie nicht gewillt waren, schon zu kapitulieren und setzten sich sofort im Rosenheimer Drittel fest. Im Gegenzug kamen allerdings auch die Starbulls zu ersten Möglichkeiten, aber beide Torhüter waren auf dem Posten. Anders in der fünften Minute, als Andrej Strahkov auf Stephan Gottwald ablegte und dieser die Scheibe zur Rosenheimer Führung ins linke Eck zimmerte. Danach befanden sich die Hausherren im Vorwärtsdrang, wurden hier aber durch Strafzeiten gestoppt. Die Cannibals spielten druckvolles Powerplay und in doppelter Überzahl konnte Bill Trew (9.) einen Schuss von Kevin Kapstadt von der blauen Linie zum Ausgleich ins Tor abfälschen. In der Folgezeit entwickelte sich das ausgeglichene Spiel, was jeder erwartet hatte, Tore fielen jedoch bis zur ersten Pause nicht mehr.
Den Mittelabschnitt begannen beide Mannschaften mit Vollgas und drängten auf die Führung. Nach guten Chancen der Starbulls durch Mitch Stephens, Stephan Gottwald und Markus Marsall fiel das Tor auf der anderen Seite. Bill Trew (23.) nahm den Pass von hinterm Tor an und brachte die Landshuter in Front. Ein Spielstand, der nicht lange Bestand haben sollte, nur 44 Sekunden später schloss Stephan Gottwald einen Alleingang mit dem Ausgleich ab. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Rosenheimer nachlegen müssen und hatten in Überzahl auch mehrere Gelegenheiten, aber die Gäste hielten mit einem äußerst kompakten Penaltykilling dagegen und nutzten wiederum eine ihrer Chancen, Elia Ostwald (31.) schoss die Cannibals erneut in Führung.
Das letzte Drittel begannen die Oberbayern in einer Fünf-gegen-Drei-Überzahl und nahmen Sebastian Vogl im Tor der Landshuter sofort unter Dauerbeschuss. Mit dem erneuten Ausgleich klappte es aber erst in der 48. Minute, als Stephan Gottwald zum dritten Mal an diesem Abend erfolgreich war. Und es entwickelte sich noch einmal ein wahrer Krimi auf dem Eis. Die Starbulls kämpften und drückten auf einen weiteren Treffer, aber dieser fiel wieder auf der Gegenseite, Torschütze war diesmal Kevin Kapstadt (51.). Diese Führung ließen sich die Niederbayern auch nicht mehr nehmen, obwohl die Rosenheimer weiter auf das Tor der Cannibals anrannten. Thomas Brandl (58.) erzielte in Überzahl das fünfte Tor für die Gäste und als Norm Maracle eine Minute vor der Schlusssirene seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte, machte Bill Trew (60.) mit seinem ebenfalls dritten Treffer an diesem Abend den Sieg perfekt.
Cannibals-Trainer Jiri Ehrenberger zeigte sich in der anschließenden Pressekonferenz wortkarg und sah einen verdienten Sieg seiner Mannschaft. Für Starbulls-Trainer Franz Steer machte den Unterschied, dass die Cannibals ihre Chancen nutzten und auch besser spielten, als in den vergangenen Partien. Steer hatte dieses Spiel bereits abgehakt und gab sich kämpferisch: „Wir fahren am Sonntag nach Landshut, um zu gewinnen!“