Erste Bedenken nach enttäuschendem Auftritt

Auch im vierzehnten Heimspiel der Saison bleiben die Huskies ungeschlagen und schickten am Freitagabend die Fischtown Pinguins mit 2:1 nach Verlängerung nach Hause. Soweit die guten Nachrichten. Der Auftritt der Schlittenhunde war nämlich weniger erfreulich.
Ohne die beiden gesperrten Bannister und DelMonte starteten die Nordhessen aggressiv in den Zweikämpfen und gingen nach acht Minuten durch Kapitän Boisvert in Überzahl mit 1:0 in Führung. Clever holten die Huskies auch eine Strafe nach der anderen raus, doch gerade bei der Fülle der folgenden Überzahlmöglichkeiten hätte man vor allem im zweiten Spielabschnitt viel mehr vom Tabellenführer erwarten dürfen. Neun Minuten am Stück standen die Huskies im zweiten Drittel mit einem Mann mehr auf dem Eis, brachten aber kaum nennenswerte Chancen zustande. Zu kompliziert, zu verspielt und gleichzeitig wenig kreativ wirkte die Kasseler und kassierten in der 34. Spielminute prompt das 1:1 durch Olver. Auch im weiteren Spielverlauf kam wenig Zwingendes von Kassel. Nach elf Sekunden in der Verlängerung spielten die Schlittenhunde dann plötzlich so, wie der Trainer es fordert: einfach. Kraft fährt mit viel Tempo ins Drittel, bringt die Scheibe vors Tor und Manuel Klinge trifft zum 2:1.
Einzige Lichtblicke des Spiels: Dylan Gyori scheint nach seiner Verletzung endlich auch auf dem Eis angekommen zu sein. In einer Reihe mit Kraft lässt seine Rückkehr für die Offensive Hoffnung aufkommen. Ebenso erfreulich war der Einsatz der beiden neuen in Angriff und Verteidigung. Vor allem Kramer erhielt in Überzahl einige Gelegenheiten sich warmzuschießen und nutze diese - leider nicht erfolgreich, aber immerhin mit viel Selbstvertrauen.
Co-Trainer Fabian Dahlem sagte nach dem Spiel zur Leistung der Huskies: „Wir haben nicht wirklich schlecht gespielt. Das Spielsystem steht, wir hatten vierzig Schüsse. Allein der Abschluss und das Powerplay waren heute Abend nicht gut.“
Die Erklärungen des Trainerduos, man mache eine schwere Phase durch, die man letztes Jahr erst im Finale hatte und könne daraus nur lernen, sind schön und gut. Langsam muss der Lernprozess beim Tabellenführer aber einsetzen und der Trend wieder nach oben gehen. Bisher blickt man jedoch gerade bei den Spielern in ratlose Gesichter. Es sei wohl vor allem ein psychisches Problem, an dem es zu arbeiten gelte, hört man da. Wie genau man es aber in den Griff bekommen soll, weiß offensichtlich niemand so recht. Gut, dass die Schlittenhunde bis zur entscheidenden Phase der Saison noch genug Zeit haben, nach einer Lösung zu suchen.
Stimmen zum Spiel:
Stéphane Richer, Trainer Kassel Huskies:
„Wir hatten heute Abend mal wieder viele Chancen, aber jetzt müssen wir einfach viel konsequenter spielen. Aus vierzig Schüssen nur zwei Tore rauszuholen ist einfach nicht genug und es kann nicht sein, dass die gegnerischen Torhüter immer gegen uns überragend halten. Wir müssen schnell lernen, die Kleinigkeiten einfacher zu machen. So wie beim letzten Tor heute.
Wie gesagt, wir sind momentan in einer schwierigen Situation. Letztes Jahr hatten wir keine solche Phase in der Saison und waren dann im Finale vollkommen überfordert, wussten nicht, wie wir reagieren sollten. Natürlich bin ich nicht zufrieden, aber immerhin haben wir es wieder geschafft auch dieses Spiel zu gewinnen. Wir werden im Training weiter hart arbeiten. Die Jungs müssen jetzt einen Weg aus dieser Situation hinaus finden.“
Tom Coolen, Trainer Fischtown Pinguins:
„Meine Mannschaft hat heute Abend einen harten Kampf gezeigt. Es war eine lange Nacht in Unterzahl für uns, aber wir haben sehr gut gespielt. Ich bin zufrieden mit der Leistung, gerade, weil wir nach dem ersten Drittel nur noch mit acht Stürmern antreten konnten. Dieser eine Punkt ist für uns sehr wichtig.“
(Leona Malorny)