Erste Äußerungen von Uwe Harnos und Peter John Lee Stimmen zur Absage von Bernd Truntschka als DEB-Sportdirektor

Lee: Traurig über den Rückzug
Zusammen mit „Charly“ Fliegauf vertritt der Berliner Eisbären-Manager Peter John Lee die Deutsche Eishockey Liga (DEL) im paritätisch mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) gebildeten Kompetenzteam Sport, das die sportliche Entwicklung des deutschen Eishockeys gestalten soll. Lee und Fliegauf legten sich schon im Juli auf Bernd Truntschka als einzigen Kandidaten für die neu zu schaffende Stelle des deutschen Sportdirektors fest und verstanden zuletzt nicht, warum dessen Berufung über Monate hin nicht erfolgte. Dienstagabend konnten wir mit ihm über den Rückzug seines Favoriten sprechen.
„Ich bin traurig über Bernds Rückzug. Es ist schade, daß alles so langsam gegangen ist und in der Zwischenzeit zuviel, auch unfair, über ihn in den Medien geschrieben wurde. Wer Bernd kennt, weiß das und versteht auch, die Gründe für seinen Verzicht“, zeigt sich Lee von der Entwicklung betroffen.
Doch der Kanadier wäre nicht Lee, wenn er nicht sofort wieder nach vorne schauen würde: „Dies ist ein Lernprozeß für beide Seiten [DEB und DEL, d. Red.]. Wir müssen unsere Kommunikation verbessern und lernen, direkt miteinander zu reden, statt über die Medien“, sagte Lee. Deshalb wollte er sich über den Fortgang der Sportdirektor-Berufung auch nicht äußern, sondern zunächst auf die Ergebnisse des morgigen Direktoratstreffens warten.
Und in einem Punkt wurde Lee dann wieder ganz Stürmer, der er einmal war: „Wir müssen künftig selbst agieren und nicht nur auf Geschehnisse reagieren“, deutete er an, das Heft des Handelns möglichst schnell zurückgewinnen zu wollen.
Harnos: „Interview noch gar nicht gelesen!"
Am Dienstagabend, zwanzig Stunden nach dem Rückzug von Bernd Truntschka als bislang einzigem Kandidaten für die neu zu schaffende Stelle des Sportdirektors im deutschen Eishockey, konnten wir den Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes, Uwe Harnos, dazu befragen.
Schwer angeschlagen oder desinteressiert? Harnos zeigte sich einen Tag nachdem ihm der Landshuter Ex-Nationalspieler als möglicher Sportdirektor abhanden gekommen war, noch orientierungslos: „Ich habe das Interview von Bernd Truntschka noch gar nicht gelesen. Deshalb kann ich dazu auch nicht Stellung nehmen.“
Truntschka habe dem DEB darin „Machtpolitik“ und Verzögerungstaktik vorgeworfen? „Also, das ist absolut nicht gegeben“, widersprach Harnos den Anwürfen. „Letzten Mittwoch hatte ich noch mit ihm gesprochen und auf unser morgiges Direktoratstreffen zwischen DEB und Deutscher Eishockey Liga (DEL) verwiesen. Deshalb bin ich von seinem Rückzug überrascht“, erklärte Harnos.
„Wir werden die neue Lage nun morgen bei unserem Direktoratstreffen besprechen und danach eine gemeinsame Verlautbarung herausgeben“, beschrieb er den nächsten Schritt in dieser Angelegenheit.