Erst ein Aufsteiger, dann das „Derby“
Haie kommen zum JubiläumFür die Essener Moskitos geht am kommenden Wochenende weiter in
der 2. Bundesliga im Kampf um die Play-off-Plätze. Am
Freitag (20 Uhr, Eissporthalle Dresden) müssen die Moskitos dabei
nach dem EHC München direkt gegen den zweiten Aufsteiger, die Dresdner
Eislöwen, antreten. Dass der Aufsteiger keineswegs gewillt ist, nur um
den Klassenerhalt zu spielen, zeigten die Sachsen bereits am ersten
Wochenende. Im Sachsenderby gegen die Lausitzer Füchse behielten die
Eislöwen klar mit 4:1 die Oberhand. Das zweite Spiel war äußerst
knapp und umkämpft, beim Topfavoriten Straubing Tigers mussten sich die
Dresdner nur mit 2:3 geschlagen geben. Bei den Neuverpflichtungen
gelang es den Eislöwen, einige starke Leute vom letztjährigen DEL-Club
aus Wolfsburg an die Elbe zu locken, so steht zwischen den Pfosten mit
Marek Mastic ein erfahrener Goalie, der in den letzten fünf Jahren mit
Wolfsburg aus der Oberliga in die DEL aufstieg.
Die Stürmer Andrej Kaufmann und David Musial heuerten ebenfalls von den
Grizzly Adams bei den Eislöwen an und beide waren es auch die in den
Vorbereitungsspielen der Elbstädter zu den Stützen des Teams gehörten.
Zusammen mit „Wandervogel“ Mikhail Nemirovsky und dem in Essen bestens
bekannten Sergej Stas erzielten sie die meisten Scorerpunkte. Vor allem
nach dem Ausfall von Top-Stürmer Yannick Dube dürfte die Reise an die
Elbe also für die Moskitos auch gegen einen Aufsteiger kein
Selbstläufer werden. „Wir wollen natürlich trotzdem auch in Dresden
punkten“, so Moskitos-Trainer Toni Krinner vor der Auswärtsbegegnung.
„Meine Mannschaft ist gewarnt. Was passieren kann, wenn man ein wenig
unkonzentriert ist, haben wir gegen München gesehen“, so der Coach weiter.
„Wir haben das angesprochen und wir werden mit höchster Konzentration
in Dresden auflaufen, nur so können wir dort vielleicht Zählbares
mitnehmen.“
Etwa 330 Kilometer Anreise hat der Gegner vom kommenden Sonntag zum
einzigen „Derby“, das den Moskitos noch geblieben ist nach dem Aufstieg
der Duisburger in die DEL. Die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven
gastieren am Sonntag (18:30 Uhr, Eissporthalle am Westbahnhof) mit
ihrem Topgoalie Greg Gardner in Essen. Und angesichts des Mangels an
Westvereinen gerät das Spiel der ehemaligen Oberliga-Rivalen schon zum
Derby. Gemeinsam in der vorletzten Saison in die zweite Liga
aufgestiegen, waren die Spiele gegen Bremerhaven immer von besonderem
Reiz und nicht selten äußerst knapp am Ende. In der letzten Saison
waren die Seestädter über die gesamte Saison den Moskitos meist einen
Hauch voraus und am Ende zogen die Mannen um den damaligen
Bremerhavener Trainer Peter Draisaitl auf dem von den Essenern
angestrebten achten Tabellenplatz in die Play-offs ein. Hier scheiterte
das Team um Daniel DelMonte allerdings erst im Halbfinale recht knapp
am späteren Vizemeister Straubing.
In der Zwischenzeit zog es Tainer Peter Draisaitl von Bremerhaven nach Straubing, dem Auftaktgegner der Pinguine am
letzten Wochenende. Zwar knapp, aber frenetisch gefeiert, gewannen die
Seestädter gegen das Team ihres ehemaligen Trainers mit 2:1, verloren
jedoch dann das Auswärtsspiel in Freiburg glatt mit 1:4. So stehen
sowohl die Pinguine wie auch die Moskitos nach dem ersten Wochenende
mit jeweils drei Punkten wieder Kopf an Kopf, für Spannung dürfte also
gesorgt sein vor dem ersten „Derby“ der Saison. Eine wichtige Rolle
dürfte dabei dem letztjährigen Topstürmer der
Essener Moskitos zukommen. Eric Houde wird den Platz des verletzten
Yannick Dube in der ersten Angriffsformation einnehmen, der
Wiedergenesene Patrick Vozar rutscht in Reihe zwei. Approps Yannick
Dube, der Stürmer wurde am gestrigen Mittwoch operiert und angesichts
der erlittenen Verletzungen (Band gerissen, Kapselriss und
Knorpelschaden) ist sein Einsatz am vergangenen Wochenende nicht hoch
genug zu bewerten, sein Trainer erwartet ihn allerdings in sechs Wochen
wieder zurück. Im Lager der Moskitos verfällt jedoch niemand in Panik
„Das ist zwar hart, aber jammern nützt jetzt auch nichts, der
Spielermarkt gibt im Moment auch kaum Spieler her, die uns helfen
könnten“, so Krinner. „Unser Kader ist aber auch so stark genug, wir
müssen eben alle etwas näher zusammenrücken und uns noch mehr
reinhängen.“ (uv)