Enttäuschung zum Jahresausklang
Auch wenn mit Léveillé, Lemieux und seit kurzem auch Marshall drei Kontingentspieler im Sturm ausfallen, kann dies nicht als Erklärung dafür dienen, dass man sich über weite Strecken der Partie äußerst blutleer präsentierte. Die Buron Joker taten nach ihrer 2:0-Führung lange nur das Nötigste, kamen aber nur selten in Bedrängnis. Erst nach dem Anschlusstor wachten die Falken ein wenig auf, mit der Folge, dass Kaufbeuren auch wieder die Initiative ergriff und bei besserer Chancenverwertung deutlich höher gewonnen hätte.
Im ersten Drittel waren die Falken aus welchem Grund auch immer nicht bereit, das musste auch Coach Rico Rossi nach dem Spiel konstatieren. Die Hintermannschaft war völlig unsortiert, als Nelson schon in der 4. Minute die Gäste in Führung brachte. Von Heilbronn dagegen kam fast gar nichts nach vorne, ESV-Keeper Vajs verlebte ruhige 20 Minuten. Nur durch Einzelaktionen strahlte der HEC etwas Torgefahr aus, leistete sich jedoch hinten ein kapitalen Schnitzer. Gödtel legte in der 16. Minute die Scheibe dem Gegenspieler auf, Krabbat bedankte sich und erhöhte auf 0:2.
Im Mitteldrittel war es kaum Zweitliganiveau, was beide Mannschaften boten. Kaufbeuren hatte das Geschehen im Griff und versäumte es, frühzeitig das dritte Tor nachzulegen. Die einzig nennenswerte Offensivaktion der Falken war in der 24. Minute zu verzeichnen, als Mapes zweimal gefährlich vor dem Gästetor auftauchte. Auf der Gegenseite waren es Nelson und zweimal Grosch, die für eine Vorentscheidung hätten sorgen können. Bezeichnend, dass Schiedsrichter Ninkov im zweiten Durchgang keine einzige Strafe aussprechen musste - die Emotionen fehlten.
Im letzten Drittel keimte dann noch einmal Hoffnung bei den Fans der Unterländer auf, als in der 44. Minute Capraro die Scheibe auf Rückkehrer Adriano Carciola legte, der auf 1:2 verkürzte. Anschließend war der Wille des Teams zu spüren, die Mannschaft schien aufgewacht. Das Bemühen um mehr Offensive führte jedoch vor allem dazu, dass sich den Gästen Konterchancen eröffneten. Allein McFeeters hätte zweimal alles klar machen können, später rettete der neben Chris Billich beste Heilbronner des Abends, Keeper Todd Ford, mit einem starken Fanghandsave gegen Soares. Klare Chancen konnten sich die Gastgeber jedoch kaum herausspielen, auch die kurze Schlussoffensive blieb erfolglos.
Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass der Aufwärtstrend aus den letzten beiden Spielen beendet ist und auch die vierte Partie in Serie keinen Sieg brachte. Das Team wirkt müde und leistet sich weiterhin zu viele individuelle Fehler, wobei bei einem konsequenteren Gegner die Niederlage ganz andere Ausmaße hätte annehmen können. Das Jahr 2011 endet mit einem Tiefpunkt und der Hoffnung, dass die Mannschaft im Neuen Jahr Schritt für Schritt wieder in die Erfolgsspur zurückfindet.