Entscheidung fiel im letzten DrittelTowerstars bleiben geduldig
Das Spiel startete vor 3059 Zuschauern ganz nach Vorstellung von Towerstars Trainer Daniel Naud, der schon bei der taktischen Vorgabe der Heilbronner Defensive früh einen Dämpfer verpassen wollte. Austin Smith hatte nach 31 Sekunden den Puck am rechten Pfosten über den Schoner von Falken-Keeper Eric Hartzell gestochert. So wirklich geschockt reagierte der zuletzt wiedererstarkte Tabellenletzte allerdings nicht und schon eineinhalb Minuten später glichen die Gäste aus dem Unterland aus. Zu einem Puckverlust gesellte eine wenig koordinierte Rückwärtsbewegung, das 2:1 Break konnten Forster und Lewis letztlich problemlos vollenden. Prinzipiell hatten die Towerstars das Spiel im Griff, allerdings wurden auch die hochkarätigsten Möglichkeiten nicht genutzt. Erst in der 11. Spielminute sprang die Anzeigentafel auf Ravensburger Seite um einen Treffer weiter. Falken Verteidiger Thomas Gödtel hatte die stocktechnische Rückenmassage für Towerstars Mittelstürmer Matthieu Tousignant auch aus der Sicht von Hauptschiedsrichter Stefan Vogl eindeutig auf die Spitze getrieben, im nachfolgenden Powerplay hämmerte Alexander Dück die Scheibe zum 2:1 in die Maschen. Erwähnenswert war danach trotz des übermächtigen Chancen und Schussverhältnisses der Towerstars die taktische Disziplin der Gäste. Selbst in höchster Bedrängnis schalteten sie in Puckbesitz blitzschnell auf Angriff um, die Oberschwaben mussten stets hellwach sein.
Dann der zweite Spielabschnitt, auch er zeigte ein offensiv zielstrebiges Towerstars Team, das das gegnerische Tor mächtig unter Beschuss nahm. Das Problem blieb wie schon im Spielabschnitt eins identisch. Die Heilbronner Defensive verhinderte im gegnerischen Drittel vielfach die „tödlichen“ Passwege, die dennoch auf das Tor gekommenen Schüsse parierte Hartzell gekonnt und mit Ruhe, die Ravensburger Stürmer schienen schier zu verzweifeln. Dass sich so viele vergebene Möglichkeiten rächen, war den Towerstars schon gegen Kaufbeuren und Bremerhaven bekannt, auch gegen Heilbronn erlebten sie letztlich gleiches Schicksal. Eineinhalb Minuten vor der zweiten Pause zog Josef Lews nach rechts außen und hämmerte die Scheibe über die Fanghand des sichtlich überraschten Towerstars Keepers Matthias Nemec zum 2:2 ins linke Eck. Bitter für die Oberschwaben, die zuvor die große Chance zum Ausbau der Führung verpassten. Falken-Spieler Eberhard war zur Vereitelung einer Torchance im eigenen Torraum auf den Puck gesprungen und hatte diesen unter sich begraben. Hauptschiedsrichter Stefan Vogl zögerte keine Sekunde und gab folgerichtig Penalty. Der von Brandon MacLean durchgeführte Versuch endete allerdings in den Schonern von Eric Hartzell.
Es war klar, dass die Towerstars sich vor solchen Gegenangriffen im Schlussabschnitt in Acht nehmen mussten, daher agierte die Ravensburger Defensive noch konzentrierter und bedachter im Risiko, nach vorne blieb der Druck aber aufrechterhalten. Nach rund sechs Minuten war dann auch endlich der Torchancen-Bann gebrochen. Mit einem äußerst scharfen Pass bediente Mathieu Tousignant seinen Kollegen Brandon MacLean mustergültig vor dem Torraum, endlich das 3:2. Als fünf Minuten später erneut Brandon MacLean in numerischer Überzahl das 4:2 folgen ließ, war letztlich auch die Moral der Gäste gebrochen. Weitere zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte Austin Smith per Abstauber zum 5:2, in der 58. Minute schraubte MacLean den verdienten Heimsieg nicht nur ein weiteres Stück in die Höhe, sondern machte auch ein im Eishockey recht seltenes Kunststück perfekt. Er erzielte einen Hattrick in nur einem Spieldrittel, Kollege Tousignant schaltete auch blitzschnell und sicherte sich den Spielpuck als Karriere-Souvenir für seinen Landsmann und Sturmpartner.
6:2 war der Entstand, mit dem Towerstars Fans und auch Coach Daniel Naud zufrieden waren. „Wir mussten heute wirklich geduldig sein, und letztlich war das der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Naud nach dem Spiel. Neben den drei Punkten gab es aber noch weitere Geschenke für die Fans. In der Pressekonferenz nach dem Spiel gaben die Towerstars bekannt, dass Kilian Keller und Mathieu Tousignant ihre Verträge vorzeitig für die nächste Saison verlängerten.
Pressemitteilung Ravensburg Towerstars