Endlich: Tölzer Löwen beiDEL2 - der Teamcheck. Heute EC Bad Tölz

Der Start der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) in die Saison 2017/18 verspricht gleich ein meisterliches Kräftemessen: Zum Saison-Start am Freitag, den 15. September, gibt es die Neuauflage des Playoff-Finales aus der vergangenen Spielzeit. Die Bietigheim Steelers reisen zum amtierenden Meister — den Löwen Frankfurt. Ein Hammer-Duell, das bestimmt Lust auf mehr macht. Die Liga verspricht wie immer Tradition pur. Wie zum Beispiel bei Aufsteiger Tölzer Löwen. Ein Team, das die Eishockeygeschichte atmet, fühlt, lebt. Hockeyweb testet alle 14 Teams auf Herz und Nieren.
Heute: EC Bad Tölz
3113 Tage oder acht Jahre, sechs Monate und sieben Tage mussten die Anhänger des Traditionsclubs und Altmeisters EC Bad Tölz auf die Rückkehr in die zweite Bundesliga, mittlerweile unter dem Namen DEL2 firmend, warten.
So ist es logisch, dass das gesamte Umfeld des kleinen Kurortes absolut heiß auf die neue Saison ist. Dazu Headcoach Rick Boehm: ’Die Fans sind äußerst gespannt, das Team selbstverständlich auch. Für den Einzelnen kann ich nicht sprechen aber ich selbst brenne, könnte morgen schon beginnen.“
Fans extrem fachkundig
Damit ist klar, die Unterstützung von den Rängen sollte von Anfang an gegeben sein. Wie weit die Liebe bei einer Niederlagenserie reicht, ist natürlich schwer einzuschätzen, zumal das Tölzer Publikum als äußerst fachkundig gilt. Kein Wunder bei der Historie.
Ganzer Tross ist gegangen
Auch wenn die Tölzer aufgestiegen sind, wiederum verließ ein ganzer Tross das Team. Im Einzelnen verließen die Keeper Geratsdorfer und Janka das Team; Hölzl spielt im Nachwuchs. Bei den Defendern gab es nur zwei Abgänge zu verzeichnen: Huß und Vehmanen gingen und bei den Stürmern gingen gleich sechs Mann: Baker, Fissekis, Kirchhofer, Mangold, Merl und Stefan Reiter. Unter den Abgängen einige der echten Aufstiegshelfer und es wird interessant sein, ob die Verantwortlichen für adäquaten Ersatz sorgen konnten. Rick Boehm ist da ganz zuversichtlich: ’Es sind einige Spieler gegangen, die ich gerne behalten hätte. Aber ich denke, dass wir guten Ersatz gefunden haben.“ Wenn zehn Spieler gehen, dann muss neben der Qualität auch die Quantität stimmen. Bis jetzt haben die Tölzer zwanzig Mann unter Vertrag. Boehm: ’Es werden noch Spieler verpflichtet, so dass wir letztendlich etwa mit 24 Spielern plus drei Torhütern ins Rennen gehen werden.“
Mechel ist die Nummer 1
Die wichtigste Position in der Defensive wird von einem Mann vertreten, der jetzt endgültig die Nr. 1 sein möchte. Vom DEL2-Vizemeister Bietigheim wechselte Andreas Mechel zu den Tölzern. Boehm: ’Mechel ist die Nr. 1 bei uns und sollte Janka bei gleichem Niveau ersetzen.“ Als Back-up fungieren entweder der gebliebene Michael Boehm oder das deutsch-italienische Talent Mirko Davi. Die Defensive kann sich gleich über zwei Top-Zugänge freuen. Zum einen kehrte mit Andreas Schwarz ein Talent zurück, das erst 2014 den ECT in Richtung DEL (Nürnberg) und zuletzt DEL2 (Bietigheim) verlassen hatte. Zum anderen kam Andre Lakos. Er wird nicht zu übersehen sein, kann er doch die stattliche Größe von 2,01m bei 108 Kg Lebendgewicht vorweisen. Der gebürtige Wiener zählte vor zwanzig Jahren zu den Top-Talenten in Österreich, wurde 1999 gar als Nr. 35 im NHL-Draft von den New Jersey Devils gezogen. Tatsächlich kam er aber nie soweit. Immerhin wurde es in den Staaten die AHL (Albany, Houston und Syracuse). Später sammelte Lakos Erfahrungen in der tschechischen Extraliga (Chomutov), KHL (Tscheljabinsk) und EBEL (Salzburg, Wien). Zuletzt war er in Znojmo (EBEL) tätig. Rick Boehm: ’Über Lakos bin ich sehr froh. Wir konnten ihm für die Post-Eishockeyzeit eine berufliche Perspektive bieten und das war für ihr ausschlaggebend.“
Kracherzugang Rodman
Auch im Sturm konnten die Tölzer einen Kracherzugang bekanntgeben. Aus Bietigheim wechselte Marcel Rodman. Der slowenische Nationalspieler möchte sich seine Chancen für eine Teilnahme an den olympischen Spielen 2018 erhalten und kam nach Tölz, um eine Führungsrolle zu übernehmen. Dritter Ausländer im Team ist der Finne Tuomas Vänttinen. Vänttinen, der einen ähnlichen Bart besitzt wie der Herner Snetsinger, hat über 700 Spiele in der finnischen SM-Liiga hinter sich, sollte das Team führen können. Nicht ganz so schillernd aber bereits DEL2 erfahren der Reichenhaller Manuel Edfelder, der aus Rosenheim kam sowie Philip Schlager. Der 31-jährige Reichersbeurer spielte bei einigen DEL-Teams (Mannheim, Schwenningen) sowie in der DEL2 (Kassel, Heilbronn, Bietigheim und zuletzt Ravensburg). Diese fünf Neuzugänge plus der verbliebenen Akteure werden aufgefüllt mit DNL-Akteuren, so dass zumindest die Quantität stimmen wird.
Ziel ist der Klassenerhalt
Das erste Ziel für den Neuling ist natürlich der Klassenerhalt. Headcoach Rick Boehm hat daher die Devise ausgegeben: ’Wir wollen lernen. In jedem Spiel und wir wollen das Dazugelernte so umsetzen, dass wir am Ende nicht um den Klassenerhalt zittern müssen.“
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