Eispiraten schießen Landshut noch tiefer in die Krise

Muss man – den Erfahrungen vieler vorangegangener Begegnungen der beiden Teams folgend – gegen die Niederbayern eigentlich immer eher unansehnliche Spiele befürchten, aus denen Landshut die Punkte mitnimmt, ließen sich Saurette & Co. Diesmal gar nicht erst darauf ein, sich den Zahn von kampfstarken Gästen ziehen zu lassen. Vom ersten Bully an erarbeiteten und vor allem erspielten sich die Eispiraten Chance um Chance, und einzig ihrem Goalie hatten es die Bayern zu verdanken, dass sie nach dem ersten Drittel nur mit 0:2 hinten lagen. Gegen die Treffer von Heine nach schöner Bielke-Vorarbeit und Pohl im Powerplay war aber auch der stark haltende Vogl machtlos. Mit durchdachtem, schnellem Umkehrspiel und dem mittlerweile zum Sahnpark-Standard gehörenden frühzeitigen Stören des gegnerischen Spielaufbaus liessen die Rot-Weißen ihren Gästen kaum Luft zum Atmen.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich vorerst wenig an diesem Bild. Als dann in Minute 29 der junge Krämmer nach einem hohen Stock ins Gesicht von Hans Pienitz berechtigterweise vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, erwarteten die 1872 Zuschauer im Crimmitschauer Eisstadion die Vorentscheidung. Aber es kam anders: Landshut überstand das allerdings mäßige Powerplay der Eispiraten ohne Gegentor, und mit diesem Motivationsschub gelang es den Cannibals plötzlich, das Spiel zumindest ausgeglichen zu gestalten. Förderlizenzgoalie Treutle, der wiederum im Tor des ETC stand, bekam plötzlich mehr zu tun, als ihm lieb war. Aber der junge Mann hielt seinen Kasten sauber: beeindruckend dabei seine schnelle Fanghand; wenn er noch mehr Ruhe in sein Spiel bringt und weniger Abpraller zulässt, werden wir wohl noch viel von ihm hören. 11:10 Torschüsse in Durchgang zwei spiegelten letztlich das Geschehen auf dem Eis korrekt wider, die 2:0-Führung der Gastgeber blieb aber trotzdem hochverdient.
Mit Beginn des Schlussabschnitts wollten die Eispiraten dann den Sack zumachen: Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf Gästegoalie Vogl zu, besonders die Reihe um Kapitän Saurette nahm nun die Zügel in die Hand. Die Vorentscheidung gelang trotzdem nicht, und als zur Mitte des Drittels die Landshuter mit einem ihrer wenigen Angriffe den Anschlusstreffer erzielten, wurde die Partie noch einmal unnötig eng. Niklas Treutle konnte sich noch einige Male auszeichnen, aber die ganz zwingenden Gelegenheiten ergaben sich für die Niederbayern selten: zu limitiert präsentierte sich das Abstreiter-Team vor allem spielerisch, und die klarste Chance hatten dann folgerichtig kurz vor Schluss wieder die Gastgeber. Allerdings versuchten diese, den Puck ins leere Landshuter Tor zu tragen, statt den sicheren Abschluss zu suchen. Der folgende Frust-Ellbogen Torsten Heines (für den Pohl auf die Strafbank musste) gegen einen Landshuter Abwehrspieler hätte dann durchaus noch ins Auge gehen können, denn so mussten die Rot-Weissen die letzten 30 Sekunden mit vier gegen sechs überstehen. Das gelang dann aber recht souverän, und am verdienten Heimerfolg gab es nichts mehr zu rütteln.
Mit dem Sieg konnten sich die Eispiraten weiter in der Spitzengruppe der Liga etablieren. Nun stehen die schweren Spiele gegen die Schwenninger Wild Wings an. Am Dienstag kommt es zum Pokalfight im Schwarzwald, und kommenden Freitag geht es im Sahnpark beim Spitzenspiel Dritter gegen Erster um Punkte. Mit einer besseren Chancenverwertung als im heutigen Match dürften die Suarez-Schützlinge in der Lage sein, den Ligenprimus zumindest zu ärgern.
Tore: 1:0 (03:23) Torsten Heine (Dominik Bielke, Thomas James McElroy), 2:0 (16:31) Patrick Pohl (Garett Bembridge, Torsten Heine/5-4), 2:1 (50:27) Markus Hundhammer (Anton Prommersberger, Marc Rancourt).