Eispiraten können Fischtown nicht entern

Endlich wieder drei Punkte können die Bremerhavener verbuchen, die eine lange Durststrecke hinter sich haben. Am 23.November gelang der Coolen-Truppe der letzte Sieg in regulärer Spielzeit.Das Stadion am Wilhelm-Kaisen-Platz war trotz der Tabellensituation sehr gut gefüllt, unter den gut 1800 Zuschauer befanden sich auch 300 Gäste aus Sachsen. Vielleicht spürten sie, dass die Pinguine wachgerüttelt wurden, durch diese enttäuschende Niederlage am Westbahnhof.
Die Steigerung, die die Bremerhavener im Gegensatz zum 2.Weihnachtstag zeigten, ist in Prozent kaum möglich anzugeben. Doch trotz des 5:1(2:1/1:0/2:0) läuft längst nicht alles rund.
Streu hatte bereits in der zweiten Minute die erste Chance auf dem Schläger, die Antwort der Gäste kam in der 5. durch Liebenow. Mit der zweiten Möglichkeit erzielten die Pinguine dann auch schon das erste Tor – in Überzahl. Willaschek saß draußen, Steingroß zog ab und Martinovic ließ den Puck abprallen. Verteidiger Nick Martens sprang auf den Puck zu und sandte ein. Eine Menge Glück im trostlosen Powerplay hatte geholfen. Es kam aber noch schlimmer: In der 10. Minute spielt Crimmitschau in Überzahl und Jason Becker, Ex-Bremerhavener, versucht den Puck zu retten, bevor dieser über die blaue Linie trudelt. Dies misslingt ihm und noch dazu rammt er mit beiden Beinen in die Bande. Becker musste raus, für ihn war die Partie vorbei. Doch aus dem Tal kamen die Sachsen schnell heraus, als Reinke nach 13. Minute Michaud im Kasten der Pinguine überwältigen konnte. Wo war da Dave Reid? Er ließ seinen Gegenspieler ziehen und Steingroß versuchte noch den Pass von Grosch zu verhindern. Doch ein genialer Pass von Olver direkt an die blaue Linie, wo sich Fraser Clair befand, leitete die erneute Führung ein. Ungehindert konnte Clair Martinovic im gegnerischen Tor überwinden, das sah so einfach aus.
Firsanov, ein weiterer ehemaliger Bremerhavener, musste, ebenso wie sein Teamkollege Frenzel in der 28.Spielminute auf die Strafbank.Wieder sehr glücklich konnte Dejdar abstauben und die Führung ausbauen. Alex Janzen wollte kurz darauf schon weitermachen mit dem Toreschießen, doch sein Backhander blieb Beute des Freibeuters Martinovic.
Gunnar Leidborg sah das Spiel aus dem Ruder laufen und nahm nach dieser Aktion eine Auszeit(31.). Zunächst schien sich wenig zu ändern, Olver hätte kurz vor Ende des zweiten Abschnitts das 4:1 machen müssen. Er bekam nach Abspielfehler von Martinovic den Puck auf die Kelle, steht frei vor dem leeren Tor und trifft den Pfosten. In Aufregung über dieses wirklich mehr als sicherer Tor bekamen die meisten Fans gar nicht mit, wieso Dave Bonk im Gegenzug einen Penalty zugesprochen bekam.Doch alle sahen, wie jener die Torchance vergeigte und Michaud nicht wirklich eingreifen musste.Somit blieb es beim 3:1.
Nun kamen die Gäste, die zwei Mal am gut aufgelegten Schlussmann der Pinguine scheiterten. Erst war es Grosch, dann Bonk, beide Male legte sich Michaud quer um die Scheibe zu sichern und war erfolgreich. In derselben Spielminute musste Kreuzmann raus. Kreuzmann, der vor wenigen Wochen suspendiert worden war ist nun doch vorläufig wieder Bestandteil des REV-Kaders. Anscheinend hat das Management eingesehen, dass die Suspendierung die Abwehr noch mehr destabilisiert hatte, als sie es ohnehin schon war. Mit ihm ging erneut Firsanov. Beide Teams hatten nun mehr Platz und dies nutzte der REV zu seinen Gunsten. Wieder schlug Dejdar zu. Dem wollte Clair nicht nachstehen und besorgte den Endstand in Überzahl, der ersten, die einem Powerplay glich, in der 50.Minute bei 4 gegen 3. (PhiJo)