Eislöwen-Fans halten Mahnwache ab2. Bundesliga
Anders als die Stadt Dresden brauchten die Eislöwen-Anhänger keine halbe Ewigkeit, um Worten Taten folgen zu lassen. Auf einem spontanen Treffen verschiedener Fanrichtungen am Samstag entstand die Idee, eine Mahnwache durchzuführen, um die Vertreter der Stadt wach zu rütteln. Dieses Vorhaben wurde einen Tag später in die Tat umgesetzt und so kampieren seit Sonntag 16 Uhr Fans vor der EnergieVerbund Arena. Bleiben wollen sie, bis eine Entscheidung gefallen ist. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird am Dienstag eine Abordnung von Eislöwen-Fans dem 1. Bürgermeister der Stadt Dresden, Dirk Hilbert, einen offenen Brief überreichen, in der Hoffnung, die Entscheidungsfindung zu beschleunigen.
Zumindest die Aufmerksamkeit der Medien war ihnen sicher. Fernsehen, Presse und auch Sven Mania, der Leiter des Sportstätten-und Bäderbetriebes der Stadt Dresden waren vor Ort. Allerdings zeigte Letzterer im Interview, dass weiterhin kein Plan B besteht. So scheint der Stadt Dresden als Ausweichspielstätte außer der Trainingseishalle nichts einzufallen. Ansonsten zeigte Herr Mania viel Unverständnis: dass die Eislöwen noch keine Dauerkarten verkaufen, dass sich Sponsoren zurück halten, dass die ESBG für Spiele in der Trainingseishalle keine Genehmigung erteilt. „Es sollte jetzt jeder seine eigenen Hausaufgaben machen“, ist die Meinung von Geschäftsführer Matthias Broda. „Wenn ich jetzt Dauerkarten verkaufen würde, wäre das kaufmännisch einfach nicht Ordnung. Ich kann kein Produkt verkaufen, von dem ich nicht weiß, ob und wann ich es habe. Davon abgesehen, dass auch keiner eine Jahreskarte kaufen würde. Und nur nach der Devise: „im Februar ging es doch auch“ kann ich nicht die Trainingshalle als Ausweichspielstätte anbieten, wenn von vorn herein klar war, dass es dafür nochmals eine Ausnahmegenehmigung nicht geben wird.“ Wie den Eislöwen jetzt allerdings schnell geholfen werden wird, war in keinem Interview auch nur ansatzweise zu erfahren.
Das nächste Gespräch mit den Vertretern der Stadt, Gesellschaftern der Dresdner Eislöwen und Geschäftsführer Matthias Broda wird am 25. Juli stattfinden. Es trifft sich, dass an diesem Tag auch das Ultimatum des ESBG-Aufsichtsrates abläuft.