Eiskalte Joker beenden Siegesserie der Falken
Bei eiskalten Außentemperaturen wollten nur 1.296 Zuschauer das Spitzenspiel gegen die Heilbronner Falken, die mit neun Siegen in Folge das Team der Stunde in der 2. Bundesliga stellen, sehen. Bei den Jokern musste Mark Soares als überzähliger Ausländer auf der Tribüne Platz nehmen. Dafür feierte Neuzugang Carl Hudson sein Debüt, in dem er auch gleich seine Schußqualitäten unter Beweis stellen sollte.
Zunächst wirkten die Kombinationen der Gäste ingesamt flüssiger und durchdachter. Dies wirkte sich bereits nach fünf Minuten mit dem 0:1 durch Fabian Krull, der einen tollen, quer durchs Kaufbeurer Drittel gespielten Paß im kurzen Eck versenkte, auf der Anzeigentafel aus. Die Joker mühten sich zwar redlich, bissen sich allerdings an der gut gestaffelten Defensive der Gäste die Zähne aus. Nach etwas mehr als zwölf Minuten durften die Rot-Gelben endlich über den Ausgleich jubeln, als Levi Nelson von der rechten Seite den völlig frei vor dem Tor stehenden Sturmpartner McFeeters sah, der Ryan MacDonald im Kasten der Heilbronner zum 1:1 tunnelte.
Nach einer dummen Strafzeit gingen allerdings erneut die Gäste im Powerplay durch Marshall in Führung, die Andrew McPherson fast im Gegenzug erneut ausglich. Der Kanadier bereitete quasi seinen eigenen Treffer über die linke Seite vor, indem er einen Querpaß vors Tor spielte und diesen dann, nachdem er um das Tor gefahren war, höchstpersönlich versenkte.
Nach dem ersten Pausentee kamen die Joker willensstärker und dynamischer aus der Kabine und drängten die Gäste vermehrt in die Defensive. Vor allem in Überzahl waren Ken Lattas Jungs dieses Mal brandgefährlich. Zunächst aber konnten Jakub Körner und Andrew McPherson beste Chancen nicht verwerten. Als ein weiterer Gästeakteur auf die Strafbank wanderte, hatten die Joker bei einer 97 sekündigen doppelten Überzahl die große Chance, um erstmals in Führung zu gehen. Es sollte allerdings nur elf Sekunden dauern, ehe Neuzugang Carl Hudson seinen Hammer auspackte und den frierenden Zuschauern mit dem 3:2 eine Kostprobe seiner Schlagschußwucht präsentierte. Von den Gästen war in diesem Drittel fast gar nichts zu sehen, lediglich Topscorer Carciola war immer wieder brandgefährlich. Daniel Menge hätte beim nächsten Powerplay nach schöner Vorarbeit von Brady Leisenring den nächsten Treffer für die Joker machen müssen. Doch nur Sekunden später mussten sich die Falken der drückenden Überlegenheit der Kaufbeurer ergeben, als die Joker einen schnellen Angriff über die Außen durch Levi Nelson, der in unnachahmlicher Art mit der Rückhand zum 4:2 für seine Farben traf, nutzten. Weitere Großchancen durch Brady Leisenring, Andrew McPherson und erneut Nelson blieben in der Folge allerdings ungenutzt, was das Spiel aus Sicht der Hausherren im letzten Drittel noch unnötig spannend machte.
Denn bereits nach nur zehn Sekunden wanderte Marco Habermann auf die Strafbank. Bernhard Ebner gesellte sich nur 44 Sekunden später zu ihm, was die Joker in eine äußerst brenzlige Situation bringen sollte. Doch diese 76 Sekunden doppelter Unterzahl wurde mit Bravour überstanden. Und nicht nur das. Marco Habermann klärte die Scheibe, direkt von der Strafbank kommend, zunächst aus dem Drittel. Den anschließenden Konter über Levi Nelson konnte der Youngster schließlich zum umjubelten 5:2 in Unterzahl im Kasten der Gäste unterbringen und sorgte somit für die Vorentscheidung. Zwar mussten die Joker in der Folge noch zwei Unterzahlspiele überstehen, schlossen allerdings danach einen Konter durch Dominic Krabbat eiskalt zum 6:2 ab. McPherson hätte sogar fünf Minuten vor dem Ende das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können, da er völlig frei vor dem Tor knapp daneben zielte. Doch das sollte am verdienten und äußerst wichtigen Kaufbeurer Erfolg nichts mehr ändern.
In der anschließenden Pressekonferenz sah auch Gästetrainer Rossi einen verdienten Erfolg der Gastgeber. Sein Team hatte sehr gut begonnen, aber ab dem zweiten Drittel mehr und mehr den Faden verloren. Auch den Ausfall von drei wichtigen Spielern wollte der Falken-Coach nicht als Ausrede für die erste Niederlage nach neun Siegen am Stück gelten lassen.
Für Ken Latta machten die Special Teams den Unterschied aus. Sein Team war nach den Gegentoren nicht in Panik verfallen und habe sich strikt an die angewiesene Taktik gehalten.