Eishockeyfest in Garmisch

So sollte es öfter sein: 3700 Zuschauer feierten im Olympiaeistadion ein großes Fest. Obwohl mehr als 500 von ihnen mit dem Sonderzug aus Sachsen angereist waren, hatte die Polizei nichts zu tun. Was auch SCR-Boss Ralph Bader bestätigte: „Es gab keinen Zwischenfall! Eishockeyfans sind wohl doch etwas Besonderes. Da scheint sich eine neue Fanfreundschaft zu entwickeln.“ Kein Wunder: Schließlich wurden die Gäste mit Blasmusik vom Bahnhof abgeholt und von den einheimischen Fans in einem großen Korso zum Stadion begleitet. Das verbindet!
Eishockey wurde danach auch noch gespielt, und zwar gar nicht so schlecht. Die Dresdner Eislöwen legten ein Höllentempo vor, doch das Bollwerk des SCR hielt stand. Trotz erneuter Personalprobleme (Kapstad, Dumoulin und Bigam fehlten) war auf die Riesserseer Abwehr Verlass. Dazu hatte Mark McArthur wieder einmal einen Glanztag, weshalb Tore Mangelware blieben. Einzig Bembridge traf für die Einheimischen kurz vor Drittelende.
Im zweiten Abschnitt gelang Schmidle der verdiente Ausgleich. Doch McPherson und Sommerfeld schossen den SCR wieder in Führung. Schlag auf Schlag ging es dann im Schlussabschnitt: Anschluss Dresden durch Weiß. Tim Regan brachte den SCR dann aber mit zwei Toren endgültig auf die Siegesstraße. Daran änderte auch das dritte Dresdner Tor durch Dmitriev Sekunden vor dem Ende nichts mehr. 5:3 war der Endstand.
Kein Wunder, dass SCR-Coach Mautizio auf seine Mannen stolz war: „Das war ein wichtiges Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten für uns. Wir hatten nur fünf Verteidiger, aber sie haben einen guten Job gemacht.“
In der Tat: Riessersee vermochte die stürmisch angreifenden Dresdner ein ums andere Mal klassisch auszukontern. Besonders McPherson und Suchan taten sich hierbei hervor. Einziges Manko war vielleicht die schlechte Chancenverwertung. Sonst wäre das Spiel bereits früher entschieden gewesen.
Nun hat das strapazierte Garmischer Team eine kurze Pause, ehe es am Sonntag nach Ravensburg geht. Danach erhoffen sich die Offiziellen in den beiden folgenden Heimspielen – am 5.1. gegen Kaufbeuren und am 8.1. gegen München - einen noch größeren Zuschauerzuspruch. Angesichts der nicht gerade übervollen Kasse wäre das auch nötig, wie Ralph Bader am Mittwoch in seinem Schlusswort erklärte: „Wir werden nicht immer solch ein Eishockeyfest feiern können wie heute. Allerdings sind wir sportlich und wirtschaftlich auf einem guten Weg.“ Bader dankte nochmals ausdrücklich dem neuen Gesellschafter Marcus Wolsdorf, ohne den es wohl in Garmisch kein Profi-Eishockey mehr gäbe.