Eisbären verschenken bei 4:5 n.V. sicher geglaubten Sieg gegen Kassel
Regensburg: Eisbären scheitern an Rostislav HaasEs war alles gerichtet für einen tollen Eishockeyabend. Knapp 4000
Zuschauer in der Donau Arena und beste Playoffstimmung. Am Ende standen die
Regensburger allerdings mal wieder mit leeren Händen da. Dabei hatte die Partie
so gut begonnen. Nach nur 58 Sekunden brachte Ervin Masek die Eisbären per
Gewaltschuss mit 1:0 in Führung. In der Folgezeit versäumten es die Gastgeber
gegen die behäbig spielenden Huskies den Vorsprung auszubauen. So war Guy
Lehoux`s Ausgleichstreffer in der 15. Minute überflüssig wie ein Kropf. Kurz
darauf hatten die Hausherren eine zweiminütige fünf gegen drei
Überzahlsituation. Bis kurz vor Ablauf der Strafe gaben die Regensburger keinen
einzigen Schuss aufs Tor des unsicheren Gästegoalies Markus Hätinen ab. Wie aus
heiterem Himmel stocherte erneut Ervin Masek den Puck nach einem
Verzweiflungspass von Brent Gauvreau doch noch über die Linie.
Im
Mittelabschnitt bewiesen die Teams defensive Klasse und ließen nur wenige
Torchancen zu. Als Bogdan Selea in der 37. Minute das 3:1 erzielen konnte,
schien ein Erfolg der Eisbären realistisch. Noch konkretere Formen nahm der
mögliche Sieg der Eisbären im Schlussabschnitt an. Als man wieder zwei Minuten
mit fünf gegen drei agieren konnte, hofften die Fans auf das vorentscheidende
vierte Tor der Regensburger. Doch wieder musste Markus Hätinen nicht eingreifen.
Schießen einfach schießen, schallte es lautstark von den Rängen, doch die
Eisbären blieben unbeeindruckt und passten sich zwei Minuten lang die Scheibe
ohne zwingende Torchance zu. Selbst aus aussichtsreichster Position übernahm
kein Spieler die Verantwortung einen Torschuss abzugeben. Diese vergebenen
Möglichkeiten sollten sich bitter rächen. In der 49. Minute verkürzte Drew
Bannister auf 2:3 und nur eine Minute später glich Steve Palmer in Unterzahl zum
3:3 aus. Die Eisbären kamen jetzt völlig aus dem Rhythmus und wirkten sehr
verunsichert. Als Niklas Hede nach schönem Zuspiel von Jason Miller in der 55.
Minute die Oberpfälzer überraschend erneut in Führung brachte, schöpften die
Fans neuen Mut. Doch kaum war der Jubel verstummt klingelte es schon wieder
hinter Patrick Couture. Manuel Klinge krönte seine tolle Form mit dem
Ausgleichstreffer zum 4:4. Als Axel Hackert eine Minute vor Spielende eine
fragwürde Strafzeit wegen Stockschlags bekam, witterten die routinierten Gäste
ihre Chance. In der regulären Spielzeit sollte ihnen noch kein Treffer gelingen,
aber kurz vor Ablauf der Strafzeit netzte Justin Harney in der 61. Minute zum
entscheidenden 5:4 für Kassel ein. Ein Sieg der aufgrund der cleveren Spielweise
der Gastgeber so auch in Ordnung geht. Die Regensburger zeigten in den wichtigen
Spielsituationen zu viele Nerven und stehen bereits nach zwei Partien mit dem
Rücken zur Wand. Das nächste Spiel der Serie steht am Dienstag in Kassel auf dem
Programm.
Von Michael Pohl