Eisbären nach 0:3 Heimdebakel gegen München vor Saisonende
Regensburg: Eisbären scheitern an Rostislav HaasUm
22.52 Uhr endete einer der schwärzesten Abende in der Regensburger
Eishockeygeschichte. Nach einer blamablen Vorstellung gingen die Mannen
von Trainer Beppo Schlickenrieder gegen den direkten Konkurrenten aus
München vor knapp 4600 Zuschauern mit 0:3 baden.
Am Sonntag muss schon
ein kleines Eishockeywunder geschehen, damit die Domstädter doch noch
einen Playoffplatz ergattern können. Zunächst ist ein Regensburger Sieg
in Crimmitschau Pflicht, während die Steelers aus Bietigheim beim
Heimspiel gegen Schwenningen nur einen Punkt holen dürfen. Nach der
gestrigen Vorstellung scheint allerdings auch ein Sieg bei den
Eispiraten aus Sachsen eine schier unlösbare Aufgabe zu werden.
Von
Beginn an agierten die Hausherren äußerst nervös und ließen nur selten
etwas vom geforderten Kampfgeist aufblitzen. Zwei Unterzahlsituationen
mussten die Gäste in der Anfangsphase überstehen, doch mehr als einen
Schlenzer von Josh MacNevin konnten sich die Regensburger dabei nicht
herausspielen. Besser machten es die Münchner in der 18. Minute mit
einem Mann mehr auf dem Eis. Bereits nach zehn Sekunden netzte Brent
Robinson aus kurzer Distanz zum 1:0 ein.
Im Mittelabschnitt kamen die
Hausherren zwar etwas besser ins Spiel, richtig zwingende Torchancen
blieben aber auch in der Folgezeit Mangelware. Der erste gefährliche
Angriff der Gäste in der 29. Minute brachte dann auch gleich den
gewünschten Erfolg. Unter kräftiger Mithilfe des sonst so sicheren
Eisbärengoalies Patrick Couture fand Dylan Györi`s Schuss aus spitzem
Winkel den Weg ins Regensburger Gehäuse. Als nur zwei Minuten später
Patrick Saggau per Alleingang gar auf 3:0 erhöhen konnte war die
Vorentscheidung gefallen. Das Spiel dümpelte fortan dahin und keine der
beiden Mannschaften schien so Recht etwas am Spielstand ändern zu
wollen. Besonders im Powerplay offenbarten die Regensburger eklatante
Schwächen. So hatte man kurz vor Drittelende eine zweiminütige fünf
gegen drei Überzahlsituation, aber selbst diese letzte Möglichkeit
vielleicht doch noch einmal ins Spiel zurückzufinden ließen die
Eisbären verstreichen. Mit einem gellendem Pfeifkonzert wurden die
Spieler in die Kabine geschickt. Doch auch im Schlussabschnitt war kein
Aufbäumen mehr zu erkennen. Bereits fünf Minuten vor Schluss verließen
die meisten Regensburger Anhänger verbittert das Stadion, als zum
zweiten Mal in dieser Partie eine defekte Plexiglasscheibe
ausgewechselt werden musste.
Es
war eine traurige Verabschiedung von der Mannschaft beim wohl letzten
Heimspiel der Saison 2006/2007. Auch war es nicht der gestrige Abend,
der die Regensburger in so eine schier aussichtslose Situation gebracht
hat. Bei vielen anderen Heimauftritten hat man Punkte liegen lassen,
die nicht so schwer zu holen gewesen wären wie beim vermeintlichen
Schickssalsspiel gegen München.
Von Michael Pohl