„Eine Partnerschaft stelle ich mir anders vor“Cannibals klagen gegen Lizenzverweigerung
Jürgen Rumrich versteht die Welt nicht mehr. Einen Grund für die Lizenzverweigerung sieht er nicht. (Foto: Daniel Reinhardt - www.stock4press.de)Die Verweigerung der Lizenz für die anstehende Zweitliga-Saison macht Jürgen Rumrich stinksauer. „Das ist eine Frechheit“, schimpft der Geschäftsführer der Landshut Cannibals. Denn nicht nur den Grund – also den fehlenden Kooperationsvertrag zwischen der LES GmbH und dem Stammverein EV Landshut – hält er für nichtig. Eine fehlende Vorabinformation seitens des Verbandes bringt ihn ebenso auf die Palme.
„Das hätte man doch innerhalb von Minuten klären können“, erklärte Rumrich gegenüber Hockeyweb. Fakt ist: Der ursprüngliche Kooperationsvertrag wurde tatsächlich gekündigt. „Das hatte noch mein Vorgänger Bernd Truntschka korrekterweise gemacht, da damals noch nicht klar war, wie es mit den Cannibals weiterging. Als dann Rainer Beck als Gesellschafter eingestiegen ist und ich neuer Geschäftsführer wurde, haben wir uns mit den EVL-Verantwortlichen sofort mündlich auf eine Weiterführung des Vertrags geeinigt. Das muss nur noch schriftlich ausgefertigt werden. Der Vertrag an sich aber besteht“, sagt Rumrich.
Das Vorgehen bei der Lizenzierung hält Rumrich allerdings für fragwürdig. „Die Meldung ging raus, ohne mit uns zu reden.“ Eine an sich in allen Sportarten übliche „Mängelliste“, die bis zu einem festgesetzten Termin nachgebessert werden muss, haben die Cannibals, so Rumrich, nie bekommen. „Normalerweise sollte man doch davon ausgehen, dass man in einem ständigen Austausch ist.“
Die Cannibals hatten nun eine dreitägige Frist, um das Spielgericht des Deutschen Eishockey-Bundes anzurufen und gegen die Verweigerung der Lizenz zu klagen. „Das haben wir heute bereits gemacht“, so Rumrich. „Erklärungen des Stammvereins, dass der Kooperationsvertrag weitergeführt wird, sind dabei“. Einen Verhandlungstermin gibt es, so Rumrich, noch nicht.
Schlimm bleibt es in jedem Fall, selbst wenn die Cannibals auf diesem Weg noch zu ihrer Zweitliga-Lizenz kommen. „Man führt doch immer Gespräche mit möglichen Sponsoren. Wir wollen Dauerkarten verkaufen. Da haut so eine Meldung ganz schön rein. Eine Partnerschaft stelle ich mir anders vor.“