Eine enttäuschende Hauptrunde ist beendetHeilbronner Falken
Nach 44 Spielen endete heute Abend eine enttäuschende Hauptrunde der Heilbronner Falken. Die nüchternen Fakten: Die Falken haben die wenigsten Tore aller DEL2 Teams erzielt, die wenigsten Heimsiege eingefahren und in der Summe konnten die Falken lediglich 15 Mal das Eis als Sieger verlassen. Vor der Saison galten sie noch als ein Meisterschaftskandidat und nun geht es schlicht um den Klassenerhalt. Sicherlich besteht noch die theoretische Möglichkeit, die Play-Offs zu erreichen, doch aufgrund der heutigen Siege der Lausitzer Füchse und der Roten Teufel aus Bad Nauheim gleicht dieses Ziel einer Herkules-Aufgabe.
Disziplinarische Maßnahme von Igor Pavlov
In der 9. Spielminute erhielten Adriano Carciola und Sachar Blank gleichzeitig eine Strafe wegen Beinstellen und bescherten ihrem Team dadurch eine zwei minütige, doppelte Unterzahl. Zu dieser Zeit führten die Gäste aus Rosenheim bereits mit 1:0. Nach gerade einmal 36 Sekunden hatte Tyler Mc Neely seine Mannschaft in Führung gebracht.
Vorweggenommen: Obwohl die Falken sich dem starken Druck der Starbulls ohne Wechsel erwehren mussten, konnte sie einen weiteren Gegentreffer vermeiden. Eigentlich war diese Unterzahl mehr als eine doppelte, da Robert Hock mehr als die Hälfte der Zeit ohne Schläger agierte.
Nachdem die Strafe gegen Adriana Carciola und Sachar Blank abgelaufen war, erhielten die beiden keine weitere Eiszeit von Falkencoach Igor Pavlov. Auf diese Situation im Rahmen der Pressekonferenz angesprochen, bestätigte Pavlov, dass es sich um eine disziplinarische Maßnahme handelte. „Die müssen Disziplin lernen. Normalerweise kassiert man bei zwei vollen Minuten in doppelter Unterzahl zwei Tore und das Spiel ist dann bereits verloren.“ Ob diese Maßnahme mit dem heutigen Spiel beendet ist, dazu äußerte sich Igor Pavlov nicht deutlich: „Die müssen sich nun beweisen. Besonders müssen die beiden beweisen, dass sie es verstanden haben. Hier geht es nicht um Spieler oder Trainer, hier geht es um einen Verein.“
Effektivere Starbulls
Viele Zuschauer waren sich allerdings einig, dass außer in den Powerplaysituationen und dem frühen Tor die Rosenheimer nicht wirklich zwingend vor dem Falkentor auftauchten. Branislav Konrad im Tor der Käthchenstädter musste nicht allzu viele Schüsse abwehren. Da aber auch die Falken nicht wirklich gefährlich vor dem Tor von Timo Herden agierten, blieb es bis zur ersten Pause beim 0:1. Die abgegebenen Schüsse der Falken waren nicht konsequent und präzise genug, um den stark spielenden Herden zu überwinden. Warum heute der junge Torhüter das Tor der Starbulls hütete, erklärten Coach Franz Steer in der Pressekonferenz: „Wir haben heute unserem jungen Goalie ein Spiel gegeben, man weiß nie, was in der Saison noch passiert.“
Das zweite Drittel veränderte sich im Vergleich zu den ersten zwanzig Minuten nicht. Einzig, es vielen mehr Tore. Zunächst war es PJ Fenton, der durch ein Powerplaytor den 1:1 Ausgleich erzielte. Marcus Marsall und Maximilian Hofbauer erhöhten aber zügig binnen 150 Sekunden den Spielstand auf 3:1 für die Gäste. Kurz vor Ende des zweiten Abschnitts verkürzte Robert Hock auf 2:3. Timo Herden dachte, er habe den Puck gesichert, doch lag dieser frei neben ihm im Torraum. Hock schob die schwarze Hartgummischeibe die entscheidenden Zentimeter weiter ins Tor. Beide Mannschaften hatten durchaus Chancen, weitere Tore zu erzielen, doch besonders die Falken müssen sich die Kritik von Igor Pavlov hinsichtlich der schlechten Chancenauswertung gefallen lassen. Dazu bemängelte der Coach, dass seine Spieler „80 bis 85% aller Zweikämpfe“ verloren hatten.
Der Goalie blieb im Kasten
Im Schlussabschnitt fiel nur noch ein Tor. In der 53. Spielminute stand Norman Hauner frei vor Branislav Konrad, ließ ihm keine Chance und stellte den Endstand von 2:4 her. Etwas verwundert wirkte Branislav Konrad, da dieser von Igor Pavlov nicht zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis geholt wurde. Mit weit ausgebreiteten Armen stand er vor seinem Tor und suchte immer wieder den Augenkontakt zu Pavlov. Er sollte jedoch bis zum Abschluss der 60 Minuten im Tor bleiben. Auch hierzu äußerte sich Igor Pavlov: „Wir waren zwar im Drittel, aber haben die Scheibe nicht wirklich kontrolliert. Wir waren nur in Zweikämpfen und in den Ecken. Da kann man sich minutenlang aufhalten, ohne dass es dem Gegner weh tut. Den Torwart raus zunehmen hat daher keinen Sinn gemacht.“
Revanche in sieben Tagen möglich
Am Ende verließen die Starbulls aus Rosenheim verdient das Eis als Sieger. Eine Chance auf eine Revanche erhalten die Falken bereits in einer Woche. Das erste Heimspiel der Zwischenrunde bestreiten die Falken ebenfalls gegen den heutigen Gegner. Neben den bereits erwähnten Teams aus Landshut und Rosenheim stehen außerdem der SC Riessersee, die Lausitzer Füchse und der ESV Kaufbeuren als kommende Gegner fest. Angesichts der 14 Punkte Rückstand auf Rang acht wird die Zwischenrunde sehr wahrscheinlich dazu dienen, sich für die Play Downs einzuspielen.
Statistik
0:1 1. Tyler Mc Neely (Shawn Weller, Timo Herden)
1:1 28. PJ Fenton (Robert Hock, Brady Leisenring)
1:2 33. Marcus Marsall (Andrej Strakhov, Max Renner)
1:3 35. Maximilian Hofbauer (Max Renner, Michael Rohner)
2:3 38. Robert Hock (Brady Leisenring, PJ Fenton)
2:4 53. Norman Hauner (Shawn Weller)
Strafen: Heilbronner Falken: 10 Minuten
Starbulls Rosenheim: 14 Minuten
Zuschauer: 1.227
Schiedsrichter: Carsten Lenhart / Daniel-Roger Knauss, Volker Westhaus