Ein Punkt im Fuchsbau zur Rettung des Ansehens

Welch formidable Ausgangsposition hatten die Tölzer Löwen noch vor einer Woche. Mit einer Siegesserie näherte man sich dem achten Platz auf Sichtweite an. Dazu standen zwei Heimspiele gegen Mitkonkurrenten vor der Tür. Dass die erste Chance beim 3:5 gegen Crimmitschau nicht genutzt werden konnte, wurde auf die schwindenden Kräfte im Schlussdrittel zurückgeführt. Was indes die Darbietung gegen Bremerhaven sollte, erschloss sich den Anhängern aus dem Isarwinkel in keinster Weise. Die derzeitige Unzufriedenheit über die Besucherzahlen könnte sich in unmittelbarer Zukunft zu einem ernsthaften Problem entwickeln. Bekanntermaßen ist die finanzielle Substanz in Bad Tölz limitiert, von daher der zahlende Kunde sehr wichtig. Mit derart grauenhaften Darbietungen wie zuletzt muss man jedoch sogar um die hartgesottenen Anhänger bangen. Zum Ausklang des Wochenendes gab es immerhin noch einen Punkt in Duisburg. Gerade da, wo man nicht zwingend mit einer Ausbeute rechnen musste, kämpften sich die Buam bis in die Overtime und das Penalty-Schießen, wo man sich letztendlich nach sechs Versuchen beugen musste.
Nach der empfindlichen Pleite in Regensburg stellte EVD-Coach Didi Hegen die Reihen neu zusammen. Gepaart mit der spürbaren Verunsicherung verfehlte diese Maßnahme allerdings ihren angedachten Effekt, so dass bereits zum Ende des ersten Abschnitts wieder die gewohnten Sturmformationen auf das Eis gingen. Da stand es 0:2 aus Sicht der Gastgeber. Florian Zeller, Tölzer Vorzeigeprofi, hatte beide Treffer markiert. Für den nervlichen Zustand der Füchse sicherlich nicht förderlich. Dennoch fingen sie sich nach der Pause und fanden etwas besser in die Partie. Vor nur 1100 Zuschauern in der Scania-Arena gelang Michael Waginger in nummerischer Überlegenheit der Anschlusstreffer, mit Shawn McNeil dem Torjäger vom Dienst wenig später der Ausgleich. Nun war freilich um die Tölzer zu fürchten. Die Begegnung verlief plötzlich äußerst einseitig, doch weitere Treffer wollten nicht folgen. Trotz bester Einschussgelegenheiten durch McNeil, Boisvert und Pietta hielt das Abwehrbollwerk um Patrick Couture bis zum Ende dem Druck der Duisburger Stand. Bei den Penaltys hatten die Duisburger die Nase dann aber vorne, weil Shawn McNeil als einziger Akteur zweimal traf.
Während Didi Hegen nicht sehr angetan von seiner Truppe war und mehr als die zwei eingefahrenen Zähler auch nicht als gerecht empfunden hätte, beklagte Peter Obresa die mangelnde Cleverness seiner Spieler im zweiten Drittel. "Sonst wäre mehr drin gewesen, wir haben gut gespielt". (orab)
Tore:
Tore: 0:1 (8:08) Zeller (Stevens, Hoad/5-4), 0:2 (15:43) Zeller (Urban), 1:2 (23:56) Waginger (Bader, Boisvert/5-4), 2:2 (26:35) McNeil (Bader, Waginger), 3:2 (65:00) McNeil (Pen.)
Strafen: Duisburg 6 - Bad Tölz 16
Schiedsrichter: Heino Kathmann (Hamburg) - Böhmländer, Merkel
Zuschauer: 1151