Ehemaliger Steelers-Publikumsliebling David Wrigley im Gespräch mit HockeywebDreimaliger DEL2-Meister und heute unter anderem in Deutschland und Übersee beruflich tätig

Hockeyweb.de: David Wrigley, Sie sind geschäftlich vielfältig unterwegs nach Ihrer Karriere. Wie läuft das Leben nach dem Eishockey?
David Wrigley: Ja, ich hatte das Glück, etwas Interessantes nach meiner Karriere zu finden. Das ist für Spieler nicht immer einfach und ich bin sehr dankbar dafür. Ich arbeite gerade als IT Berater für SAP in Rosenheim. Außerdem bin ich tätig für eine Rosenheimer IT-Consultant Firma. Und: Ich treibe mein Geschäft „Pro-Sport Protection“ weiter voran. Dabei verkaufe ich Sport – Schutzausrüstung von Ortema in Nordamerika. Dabei sind unter anderem NHL Teams sowie Skirennfahrer unter meinen Kunden, welche die Produkte benutzen und den Athleten hilft, den Sport zu betreiben, den sie lieben.
Hockeyweb.de: Gibt es eine Chance, Sie wieder zurück auf dem Eis zu sehen? Vielleicht als Trainer?
David Wrigley: Ich liebe Eishockey immer noch und spiele ein bisschen zum Spaß! Aber ich glaube nicht, dass ich noch professionell spielen werde. Eine „Acht-Stunden“ – Busfahrt quer durch Deutschland um zwei Uhr morgens hört sich für mich nicht mehr nach Spaß an…
Es würde mir Freude bereiten, eingebunden zu sein, einem Hockey-Team zu helfen an einem gewissen Punkt, aber ich bin mir noch nicht sicher, in welcher Funktion.
Hockeyweb.de: Sie haben die Welt bereist – haben Sie einen Lieblingsplatz?
David Wrigley: Ich schätze mich glücklich genug, viel von der Welt gesehen zu haben. Ich würde sagen, ich habe viele besondere Plätze auf der Welt, die mir etwas bedeuten, genauso wie mir jedes Land etwas Spezielles bietet. In Kanada liebe ich es im „Cottage Country“ zu sein während der Sommer-Zeit an den Seen mit Freunden und der Familie. Oder Sport und Musikveranstaltungen in Toronto.
In Amerika liebe ich es, in Florida zu sein und Golfen zu gehen nach dem Training oder einfach nur am Strand zu sitzen in meiner Freizeit. In Japan gefiel mir besonders Tokio – dort probierte ich all das unglaubliche Essen und genoss die Kultur dort. Und in Deutschland? Hier verbringe ich die Zeit in den Bergen, egal ob es Ski-Fahren, Wandern oder der Biergarten ist!
Hockeyweb.de: Wir erinnern uns an einen Doppelhalter der Fans in Bietigheim. Angelehnt an den berühmten Kaugummi gab es das Banner für Sie namens „Wrigleys Extra“. Nimmt man das auf dem Eis wahr und wie wichtig war Ihnen die Unterstützung der Zuschauer?
David Wrigley: Ich erinnere mich an dieses Banner und es wurde gemacht von einem tollen Typen namens Marcus Möller, glaube ich. Ich hatte viele tolle Menschen, die mich über all die Jahre in Deutschland unterstützt haben auf dem Eis. Es ist sehr wichtig, von der lokalen Fanszene die Unterstützung zu spüren. Das gibt den Spielern die gewisse Portion „Extra-Motivation“ und macht die gesamte Erfahrung in der Karriere besser. Wir wissen, wir sind keine NHL-Superstars – aber wenn ein kleines Kind dich um ein Autogramm bittet: Das ist schon etwas Besonderes.
Hockeyweb.de: Die Play-Offs stehen vor der Tür. Verfolgen Sie Ihre ehemaligen Teams und deren Ergebnisse?
David Wrigley: Die Playoff-Zeit ist die Beste des Jahres! Ich verfolge alle Ligen in Deutschland und besonders meine alten Teams und Freunde, mit denen ich zusammenspielte. Eishockey in Deutschland ist meiner Meinung nach großartig! Die Ligen dort haben Ihre besonderen Geschichten und die Leistungsdichte ist enger als je zuvor und klar, ich werde mir einige Spiele während der Playoffs ansehen!
Hockeyweb.de: Gibt es einen speziellen Play-Off Moment oder ein besonderes Tor, welches Ihnen noch gut in Erinnerung ist?
David Wrigley: Als Spieler genoss ich es, ein Playoff Spiel zu absolvieren und ich hatte das Glück, bei einigen tollen Teams zu spielen, die einen super Lauf hatten. Ich gewann jeweils eine Meisterschaft in den USA und in Japan und sogar zwei in Deutschland. Ein besonderer Titel für mich war der Gewinn des Titels in München: Ich erzielte zwei Tore im Finale gegen Schwenningen und wir gewannen die Liga und spielten darauf in der DEL! Wir hatten einen tollen Zusammenhalt in der Truppe und haben hart gekämpft in der Saison. Der Titel in Bietigheim war auch etwas Besonderes und auch dort hatten wir eine tolle Gruppe beisammen. Die Fans gaben uns einen solch tollen Empfang zu Hause, als wir aus Bremerhaven zurückkamen. Das werde ich nie vergessen!
Hockeyweb.de: Zum Schluss – Fantasy Hockey! Stellen Sie sich doch Ihre „all-time“ Starting Six zusammen, mit denen Sie am liebsten zusammenspielten.
David Wrigley: Das ist jetzt hart, denn ich spielte mit so vielen tollen Charakteren und Spielern zusammen! Also: als Center würde ich Matt McKnight wählen. Er machte das Hockey-Spielen für mich so viel einfacher.
Auf den rechten Flügel würde ich Justin Kelly aufstellen, auch wenn er meist als Center spielte. Er ließ mich einfach schneller aussehen und konnte mich auf dem Eis überall anspielen.
In der Abwehr hätte ich Dominic Auger und Stephane Julien. Dom (Auger) hatte so viele Fähigkeiten und war so smart und wollte vor allem immer gewinnen und seine Mitspieler besser werden lassen. Mit Stephane spielte ich in München zusammen und er war der absolut professionellste Spieler! Er machte alles auf die richtige Art und Weise und kämpfte hart, wie jeder weiß. Im Powerplay würde ich Marcus Sommerfeld und Jason Pinizzotto hinzufügen. Es gab keinen Pass, dem ich „Sommer“ zuspielte, den er nicht ins gegnerische Netz hämmerte und „Pinner“ ist einer meiner besten Freunde und möglicherweise der beste Powerplay Stürmer vor dem gegnerischen Netz, den ich je sah!
Herr Wrigley, vielen Dank, dass Sie sich für uns die Zeit genommen haben!