EHC München – Zwei Punkte aus dem letztem Wiesn-Heimspiel
Foto: Robin TrettinNach Niederlagen gegen Schwenningen und Bad Tölz setzte
sich der EHC München am Freitag gegen die Tower Stars aus Ravensburg durch.
Niklas Hede verwandelte den entscheidenden 4. Penalty, bevor Jochen Reimer den
letzten Versuch der Spielstädter von Jeremy Adduono abwehrte. Unter den fast
1800 Zuschauern war unfreiwillig auch Markus Jocher, der nach seiner Matchstrafe
zwei Spiele aussetzen muss und den Münchnern somit auch am Sonntag in Garmisch
fehlt.
Traditionell schwach begannen die Landeshauptstädter im
letzten Spiel der Lederhosen- und Trachtenzeit. Selbst in Überzahl blieben
Chancen gegen die aggressive Verteidigung des Tabellenletzten aus. Aber auch die
Ravensburger hatten trotz optischer Überlegenheit Schwierigkeiten die Scheibe
auf das Münchner Tor zu bringen. In der 8. Minute musste Jochen Reimer, mit
Förderlizenz aus Düsseldorf für München spielberechtigt, das erste Mal ernsthaft
eingreifen. Die Gastgeber wurden dagegen immer gefährlicher, vor allem wenn es
gelang die neutrale Zone schnell zu überbrücken. In der 11. Minute war Mark
Heatley der schnellste. Nach einem Pass von Elvis Beslagic umspielte er
Christian Rohde im Ravensburger Gehäuse und legte die Scheibe mustergültig im
Slot ab. Neville Rautert hatte wenig Mühe zur 1:0-Führung einzunetzen. Die Gäste
verloren jetzt vollkommen den Fanden und München erspielte sich hochkarätige
Chancen. Eine davon nutzte Dave Reid zum mittlerweile hoch verdienten 2:0. Zum
ersten Pausentee wäre auch eine höhere Führung möglich gewesen und mit mehr
Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss hätte München spätestens eine der
zahlreichen Möglichkeiten im Mittelabschnitt nutzen müssen, um die drei Punkte
abzusichern. Stattdessen zeigten Cortinas Spieler, dass sie selbst den
schlechtesten Gegner aufbauen können. Das letzte Drittel war gerade zwei Minuten
alt, als Mike Dolezal die Scheibe unbedrängt zum Anschlusstreffer über die Linie
stocherte. Nicht nur die rund 400 mitgereisten Schwaben erwarteten jetzt einen
Sturmlauf der Tower Stars. Doch München fing sich ziemlich schnell und blieb
spielbestimmend, jedoch ohne den erlösenden Treffer zu erzielen. So kam es wie
es kommen musste. In Überzahl erzielte Jeremy Adduono den Ausgleich und sorgte
damit für die lange nicht für möglich gehaltene Verlängerung. Aber erst nach dem
Jochen Reimer kurz vor Schluss noch eine Großchance der Gäste vereitelte.
Die Verlängerung brachte keine Entscheidung, obwohl
München in der letzten Minute mit einem Spieler mehr agieren durfte. Im
Penaltyschiessen glich erneut Jeremy Adduono die Führung von Mark Heatly aus,
verpasste es aber anschließend Jochen Reimer ein drittes mal zu überwinden.
Nach zwei Heimniederlagen war der Sieg unterm Strich
verdient, vor allem weil München über das gesamte Spiel mehr dafür getan hat.
Vor allem Niklas Hede fiel dabei positiv auf. Er zeigte seine Klasse in zwei
Reihen, fand aber weder bei den Jungen Wilden noch bei seiner angestammten Linie
Abnehmer für seine erstklassigen Zuspiele. Erst durch den entscheidenden Penalty
belohnte er sich mit seinem ersten Saisontreffer selbst. (Andreas Hempel/or)
Tore: 1:0 (10:49) Rautert (Heatly, Beslagic), 2:0
(13:09) Reid (Rautert, Gyori), 2:1 (41:55) Dolezal (Vogt, Liebsch), 2:2 (50:18)
Adduono (Helms, 5-4), 3:2 (65:00) Hede (GWS)
Schiedsrichter: Florian Zehetleitner
(Oberstdorf)
Strafminuten: München 8 + 10 (Reid) – Ravensburg 6 + 10
(Richards)
Zuschauer: 1744
Spieler des Spiels: Niklas
Hede