EHC München siegt im Derby – 2:1 gegen die Cannibals

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Elf Jahre ist es her, dass sich München und Landshut in einem Pflichtspiel begegneten. Der jetzige EHC hieß zu dieser Zeit noch „Hedos“, die Niederbayern mit Ausnahme ihres Menschen fressenden Zusatzes damals wie heute EVL. Ganz offensichtlich haben auch die Fans dieses Duell vermisst, denn die Kulisse im Olympia-Eisstadion war prächtig. Beide Teams traten in Bestbesetzung an. Das bessere Ende hatten die Hausherren für sich. Mit 2:1 (1:0, 1:0, 0:1) entschied der Aufsteiger das Derby letztendlich für sich.



Der Auftakt war für die Hausherren maßgeschneidert. Gerade eine Umrundung hatte der Sekundenzeiger der Spieluhr hinter sich gebracht, da schob Butzi Mayr die Scheibe frei vor dem Tor stehend an Martin Cinibulk vorbei über die Linie. Bei Landshut hatte Markus Welz die erste Möglichkeit, er verzog nur knapp. Beim Powerplay mit zwei Spielern mehr auf dem Eis agierten die Cannibals fahrig, brachten wenig bis gar nichts zu Stande. Als München in Überzahl spielte, hatte Brandon Dietrich per Fastbreak eine famose Gelegenheit auf den Ausgleich. Auch hier war das Visier des Stürmers nicht optimal eingestellt. Fortan verlief das Spiel ausgeglichen, Tormöglichkeiten waren bis auf die Konterchance von Carlson die Ausnahme.



Der Mittelteil des Spiels begann mit der zweiten Breakchance von Brandon Dietrich. Seinem Antritt konnte keiner der Münchner Verteidiger folgen, Jochen Vollmer aber bewahrte die Ruhe. Beide Teams betrieben in der Folgezeit ein munteres Wechselspiel in Sachen Powerplay, Kamil Toupal und Andi Attenberger hatten dabei die besten Einschussgelegenheiten. Landshut war in dieser Phase die überlegene Mannschaft. Nur in Treffer wussten die Dreihelmestädter ihre Überlegenheit nicht umzumünzen. Und so kam es wie so oft. Vorne geht nichts rein, hinten fallen die Tore. Fabian von Schilcher wurde vom Landshuter Deckungsverbund völlig übersehen. Nicht aber von Mannschaftskamerad John Sicinski, der seinen Kapitän mustergültig bediente. Von Schilcher überwand Cinibulk per Flachschuss aus kurzer Distanz. Den vermeintlichen Anschlußtreffer von Alex Feistl aberkannte Schiedsrichter Breiter, weil Thomas Schinko im Torraum stand.



Spannung versprach die Tatsache, dass der EVL nun doch endlich traf. Keine zwei Minuten war der finale Abschnitt alt, als Conny Strömberg Joey Vollmer zum ersten Male überwinden konnte. Noch brisanter wurde es nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe für Schorschi Kink und der daraus resultierenden Überzahl für die Dauer von fünf Minuten. Das Foul von Kink war eine ungeschickte Attacke mit dem Stock in das Gesicht von Eric Dylla, der daraufhin benommen liegen blieb. Genutzt hat es den Landshuter wenig. Nach gut drei Minuten hob Schinko das Powerplay mit einer unfairen Aktion seinerseits auf. Nichtsdestotrotz hatte die verbleibende Spieldauer einen kurzweiligen Charakter. Allerdings blieb die Schlussoffensive der Niederbayern weitgehend aus. Ein letzter Versuch anderthalb Minuten vor dem Ende den Torhüter durch einen zusätzlichen Stürmer zu ersetzen, blieb erfolglos. Der EHC München heimste mit Geschick und dem nötigen Glück drei weitere Punkte ein. Landshut hat sich die Niederlage aufgrund der Schwäche beim Abschluss selbst zuzuschreiben.



Dany Naud lobte anschließend die siegreiche Mannschaft. „München hat sehr clever gespielt.“ Seinem Team sprach er diese Cleverness insbesondere im Powerplay – zuletzt eine der Landshuter Stärken – ab. Weiter fand Naud, dass seine Mannschaft heute nicht bereit war, hart zu arbeiten und der Sieg des Gegners daher verdient war.

Gary Prior echauffierte sich zuerst über die Spieldauerstrafe für Kink. Er kam verpätet zur Pressekonferenz, weil er die entsprechende Szene sofort per Videostudium analysieren wollte. Seine Mannschaft lobte Prior freilich. „Die Jungs waren gut drauf. Wir hatten heute das Glück, das uns in anderen Spielen gefehlt hat. Die zahlreichen Strafzeiten haben viel Kraft gekostet.“

Kraft kosten wird sicher auch das Pokalspiel am kommenden Dienstag. Gegner wird das DEL-Team der Hamburg Freezers sein. Bekannterweise hat dieser Verein seine Wurzeln in München, was der Partie möglicherweise eine zusätzliche Brisanz verleiht.



Oliver Rabuser

Tore:

1:0 (01:01) Mayr (Bronilla), 2:0 (35:41) v.Schilcher (Sicinski, Carlson, 5-4), 2:1 (41:56) Strömberg (Bares, Cinibulk)

Strafminuten: München 18 plus 10 (Leinsle) plus 5/Spieldauer (Kink) - Landshut 12

Schiedsrichter: Breiter (Stuttgart) – Rische, Sauer

Zuschauer: 2407


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