EHC München kommt wieder ins Rollen
„Das Spiel heute war für meine Mannschaft ein Schritt in die richtige Richtung“, so Trainer Pat Cortina am Sonntag nach dem Derby gegen Landshut. Da der EHC München sein Heimspiel am vergangenen Wochenende gegen die Wölfe aus Freiburg verlor, hieß es dieses Wochenende zu zeigen, dass eine Niederlage dieser Art nur einmal vorkommt.
Am Freitag spielten die Jungs aus der Landeshauptstadt in Crimmitschau und gewannen dort souverän mit 9:3. Bis zehn Minuten vor dem Ende stand es noch 4:3 für den EHC München, ehe die Münchner die Tormaschine anschmissen und die letzten acht Minuten für fünf Tore ausnutzten. Die vermeintliche Tormaschine war der Topscorer Brandon Dietrich. Er erzielte am Freitag drei Tore und bereitete vier mit vor.
Für noch größere Furore sorgte das Sonntagsspiel gegen Landshut. Für die Zuschauer wurde wirklich alles geboten. 3600 Zuschauer verwandelten die Eishalle in eine Derby-Atmosphäre, aber trotz lautstarker Unterstützung endete das erste Drittel torlos. Daraufhin ereignete sich eine kuriose Szene: Im Landshuter Drittel bekommt EVL-Youngster Tom Kühnhackl in einem Zweikampf einen Stockschlag auf das Handgelenk und fährt gebückt zu Bande. Kühnhackl war noch gar nicht vom Eis, da startete schon der Angriff der Münchner, der erfolgreich verwandelt wird. Im Jubel nach dem Tor diskutieren die drei Offiziellen einige Minuten, bis der Hauptschiedsrichter das Tor aberkennt, die Zeit zurückstellen lässt und Kevin Lavallee eine Spieldauer-Disziplinar Strafe erhält. Der Alpenvulkan Cortina regte sich heftig über diese Entscheidung auf. Nach dem Spiel begründete er dieses so: „Wenn der Schiedsrichter nach einem Foul weiterspielen lässt und auch das Tor gibt, kann er dies nicht nachträglich revidieren und auch nicht die Zeit zurückstellen lassen. Entweder pfeift er sofort ab nach einem Foul oder er gibt das Tor und gibt dann die Strafe, aber nicht zuerst das Tor geben und dann wieder aberkennen.“ Das zweite Drittel ging mit 0:1 an Landshut. Im Schlussdrittel konnte der EHC mit frühen zwei Überzahltoren das Ergebnis zunächst drehen, ehe Landshut kurz in den Schlussminuten bei doppelter Überzahl noch den Torwart raus nahm und bei sechs auf drei den Ausgleich erzielte.
Also hieß es Verlängerung, und München musste noch durch die 5 Minuten-Strafe aus der 57. Spielminute mit einem Mann weniger auskommen. Der EVL ließ die Overtime trotzdem etwas nachlässig angehen. Nach 49 Sekunden spielt Rautert an der blauen Linie den Puck in den freien Raum, wo schon Brandon Dietrich angefahren kommt. Er zieht nach außen und versenkt vom Rand des Bullykreises den Puck durch die Schoner von Cinibulk im Tor.
Dietrich mit einem Grinsen über beide Ohren: „Das war ein sehr hartes Spiel, aber ich war auch über die Schiedsrichterleistung ein wenig frustriert und habe dadurch alles auf dem Puck übertragen. Ich hatte nicht die Absicht, wegen unserer Unterzahl ein Bully rauszuholen, sondern wollte das Spiel für uns entscheiden.“
Somit gewann der EHC München in dieser Saison zum fünften Mal gegen den Erzrivalen aus Landshut und feierte ein 5-Punkte-Wochenende. Am kommenden Freitag geht es für die Münchner zum vorentscheidenden Spitzenspiel nach Schwenningen und am Sonntag zuhause gegen Bremerhaven.
Daniel Gebele