EHC München: Halbzeitbilanz mit Licht und Schatten
Halbzeit in der Bundesliga. Mit dem 1:3 gegen Essen hat der
EHC München als Aufsteiger die erste Hälfte der Doppelrunde mit einer
Niederlage beendet. Die bisherige Bilanz weist lichte, ebenso wie mit Schatten
behaftete Momente aus. Hockeyweb sprach mit Christian Winkler, Münchens
sportlichem Leiter.
Herr Winkler, der EHC steht auf Rang 12
der Tabelle, die Play Offs sind außer Sichtweite. Wie zufrieden sind Sie mit
dem bisherigen Saisonverlauf ?
Wir sind mit der Zielsetzung
Nichtabstieg in die Saison gegangen. Wir wussten, dass es als Aufsteiger nicht
leicht sein würde in dieser Liga. Vielleicht haben wir uns von der tollen
Vorbereitung etwas blenden lassen. Der Beginn war ein klassischer Fehlstart,
dann haben wir uns gefangen. Jetzt spielen wir das, was wir können. Sicher wären
wir gerne dem achten Platz näher; es waren allerdings auch einige enge Spiele,
knappe Niederlagen dabei.
Was gibt es Positives
herauszustreichen ?
In erster Linie unsere beiden Torhüter.
Daneben den Zusammenhalt innerhalb des Teams. Die Mannschaft ist bestens intakt.
Sicher auch, wie wir nach dem Fehlstart zurückgekommen sind.
Vermutlich gibt es auch weniger
Erfreuliches……
An unserer Konstanz gilt es zu feilen.
Es muss einmal gelingen, drei Spiele in Folge zu gewinnen. Aber das wollen
andere Mannschaften natürlich auch. Freilich sind auch einige Spieler bislang
hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Aber ich stehe voll hinter jedem
einzelnen Spieler…..wie auch hinter dem Trainer.
Sie haben das Thema bereits
angesprochen. Bei welchen Spielern sehen Sie Luft nach oben im
Leistungspotenzial, welche Akteure sind im Soll ?
Absolut im Soll sind wie bereits erwähnt
unsere beiden Torhüter. Auch Floppo Zeller muss man nennen und Manuel Hiemer,
der eine riesige Saison spielt. Weniger optimal für uns waren die
Leistungsschwankungen bei Mike Burman und Rich Bronilla, die aber unter anderem
auch von den jeweiligen Verletzungen zu Saisonbeginn rühren. Beide geben
trotzdem ihr Bestes. Lustlosigkeit, wie von einigen Fans bisweilen kolportiert
kann ich nicht ausmachen .Im Gegenteil !
Thema Zuschauerzahlen. Der bisher
erreichte Schnitt kann den Verein nicht wirklich glücklich machen. Ist
Eishockey in München wirklich nicht mehr vermittelbar oder liegt es vielleicht
an der Spielweise der Mannschaft ? Die angesetzten 2000 Besucher im Mittel
scheinen Utopie.
Der ausbleibende Erfolg leistet hier
in München sicher seinen Beitrag. Der Zuschauer kommt einfach eher, wenn wir öfter
gewinnen. Wir sollten diesen Faktor aber am Ende der Saison abrechnen.
Ausbleibende Zuschauer erfreuen in
den seltensten Fällen die Sponsoren. Gab es da schon Kritik seitens der Gönner
? Wer trägt eine eventuelle Unterdeckung ?
Von den Sponsoren gab es keine Kritik.
Im Gegenteil. Einige haben ihr Engagement sogar noch etwas aufgestockt, einer
ist neu hinzugekommen. Sollte es eine Unterdeckung geben, müssen wir uns
zusammensetzen und schauen, wie wir das auffangen können.
Nach wie vor ist eine
Kontingentstelle unbesetzt. Möchte man das sich hier das Geld im Hinblick auf
die Reduzierung der Ausländerpositionen kommende Saison sparen oder wird der
EHC ein weiteres Mal auf dem Transfermarkt aktiv ?
Grundsätzlich ist die Verpflichtung
eines weiteren Stürmers angedacht. Aber wie früher schon erwähnt, nur einer,
der uns wirklich helfen kann. Schnellschüsse wird es nicht geben.
Die Liga hat einstimmig für die
Reduzierung der Planstellen für Spieler aus dem Ausland gestimmt. Für einen
Verein wie München aufgrund der Rückstände im Nachwuchs sicher kein
erkennbarer Vorteil ?
Ich habe mich gefreut, dass die
Vereine bei diesem Thema einig waren. Man muss hier die Gesamtheit des Ganzen
sehen. Ich denke, es gibt genügend gute deutsche Spieler, auf die nunmehr verstärkt
zurückgegriffen wird. Die Gefahr einer signifikanten Teuerung dieser Spieler
sehe ich nicht. Zudem werden wir wieder verstärkt deutsche Torhüter in den
oberen Ligen sehen.
Das Gespräch führte Oliver Rabuser