EHC München: Erstes Fazit des Headcoachs
Ein Viertel der Doppelrunde ist seit diesem Freitag in der
2. Bundesliga absolviert. Der EHC München ist als Aufsteiger nach anfänglichen
Schwierigkeiten inzwischen vollends in der neuen Liga angekommen. Gary Prior,
Chef hinter der Bande, zog im Gespräch mit Hockeyweb ein erstes Fazit.
Herr Prior, der EHC München hat jetzt
gegen jeden Gegner einmal gespielt. Welchen Eindruck haben Sie bislang von der
Liga?
Ich hatte keine Angst, dass wir nicht
mithalten können. Wir können gegen jedes Team punkten. Am Ende wird es wohl
vier oder fünf Mannschaften geben, die ganz vorne sind. Dahinter ist alles
offen.
Trotzdem gab es am Anfang einige
Probleme.
Die Umstellung von der Oberliga ist
ein Grund. Daneben waren Burman und Bronilla verletzt oder spielten angeschlagen
Unser Körperspiel war gleich null. Dann haben die Jungs kapiert, dass ohne den
Körper einzusetzen hier nichts zu holen ist. Wir sind keine sonderlich robuste
Mannschaft, aber das Körperspiel muss ein.
Wo sehen Sie die signifikanten
Unterschiede zur Oberliga?
Fehler werden hier viel schneller
bestraft. Insbesondere bei Scheibenverlust in der neutralen Zone. Die Technik
ist hier besser. In der Oberliga wird sicher kein schlechtes Hockey gespielt,
allerdings weniger systematisch und nicht so stark auf den Körper.
Die stärksten Gegner waren?
Regensburg war sehr stark im ersten
Spiel. Bietigheim und Straubing vielleicht. Das ist schwer zu sagen nach einem
Spiel. Eine Mannschaft kann einen guten oder einen weniger guten Tag gehabt
haben.
Welcher ihrer Spieler machte in der
Entwicklung den größten Schritt?
Die gesamte vierte Reihe. Ich wusste,
dass sie mithalten kann. Das Schöne ist, dass sie jetzt auch Akzente setzt.
Die Verteidigung zeigte sich mit
Ausnahme der beiden Ausländer gelegentlich wenig sattelfest.
Schuster befindet sich in einem
kleinen Loch, Eberl spielt das was er kann ordentlich. Mit Hiemer und
Schadewaldt bin ich zufrieden. Wenngleich der Christoph hin und wieder über die
Grenzen geht, zuviel Strafen nimmt. Sicher hat die Verteidigung noch Potenzial
nach oben. Bronilla beispielsweise spielt etwas gehemmt, maximal mit 70 Prozent.
Bleibt das Wechselspiel bei den Torhütern
bestehen oder gibt es demnächst eine Nummer Eins?
Das kann gerne so weiter gehen. Joey
und Harti sind bislang absolut gleichwertig. Die Konkurrenz spornt gegenseitig
an. Die beiden verstehen sich. Wichtig ist, dass beide in Christian Winkler
einen ehemaligen Torhüter als Ansprechpartner haben, der sie versteht.
Wie sind Sie mit dem
Zuschauerzuspruch in München zufrieden?
Es könnten natürlich ein paar mehr
sein. Ich verstehe aber die Leute, die nach den Enttäuschungen in der
Vergangenheit sehr skeptisch sind. Die Zuschauer in der Halle sind super. König
in der Stadt ist aber klar die Fußball-Arena.
Zum Abschluss zu Ihnen selbst. Wie
gefällt Ihnen die Arbeit und das Leben in München?
Es ist super hier. Ich könnte mir gut
vorstellen, länger zu bleiben. Der Verein ist gesund uns hat realistische
Ziele. Die Stadt selbst ist der Wahnsinn. Ich bummel gerne durch die Stadt. Es
ist keine typische Großstadt, es geht sehr locker zu.
Gespräch: Oliver Rabuser