EHC München: Bittere Niederlage im Kampf um Platz acht
Neue Seite 1
Dem knappen Sieg in
Bietigheim am Freitag, folgte zwei Tage später vor eigenem Publikum eine
ebenso enge 1:2 (0:1,1:0,0:1)-Niederlage gegen die Eispiraten Crimmitschau.
Die Westsachsen rücken damit auf den letzten Playoff-Platz vor, während
Münchens Blick weiter vornehmlich auf das untere Tabellendrittel zu richten
ist. Das Tor für die Hausherren erzielte Benjamin Barz (36.) zum
zwischenzeitlichen Ausgleich. Für die Eispiraten trafen Jason Becker (12.)
und David Wolf (43.).
Crimmitschau hatte am
Freitag die Cannibals mit 5:1 aus der eigenen Halle geschossen. Entsprechend
selbstbewusst gingen die Spieler von Gunnar Leidborg in das Verfolgerduell.
München vernachlässigte in der Anfangsphase die Arbeit in der neutralen Zone
und hatte viel Mühe dabei, die Scheibe kontrolliert aus dem eigenem Drittel
zu spielen. Trotzdem blieben hochkarätige Chancen auf beiden Seiten lange
aus, auch weil jeweils eine Überzahlsituation keinen entscheidenden Vorteil
brachte.
Dann half
Hauptschiedsrichter Stephan Bauer unglücklich nach. In Unterzahl erkämpfte
sich Neville Rautert die Scheibe hinter dem Tor der Gäste. Bauer entschied
auf Stockschlag und schickte mit Rautert den zweiten Münchner auf die
Strafbank. Diese doppelte Überzahl spielten die Eispiraten mit viel Bewegung
und Schüssen aus allen Lagen clever aus. Nach dem Joey Vollmer zuvor einiges
abgewehrt hatte, war er beim verdeckten Schlagschuss von Jason Becker
machtlos. Bis zur Pause verflachte die Partie etwas. München kam zwar besser
ins Spiel aber spätestens Sinisa Martinovic entschärfte alle
Angriffsbemühungen.
Im Mittelabschnitt kam das
Stellungsspiel des Hauptschiedsrichters den Gastgebern zu gute. In
regelmäßigen Abständen schickte er einen Crimmitschauer in die Kühlbox. Aber
München glänzte in dieser Phase wenig. Zu behäbig agierten die
Landeshauptstädter gegen die aggressive Unterzahl-Box der Gäste, die
ihrerseits mit schnellem Spiel nach vorne weiter die besseren Chancen
hatten. Joey Vollmer knüpfte hierbei an seine Leistung vom Freitagsspiel an
und verhinderte einen höheren Rückstand durch einige starke Paraden. Eine
Tatsache, die München wiederum die Möglichkeit zum Ausgleich gab. Die dritte
Reihe, in den letzten Sekunden der insgesamt fünften Überzahl aufs Eis
gekommen, sorgte für den lang ersehnten, aber glücklichen, Treffer. Benjamin
Barz fälschte dabei einen Schuss von Felix Schneider geschickt zum 1:1 über
Martinovics Fanghand ab. In der Folgezeit schien München leicht überlegen,
einzig zu viele unnötige Scheibenverluste zerstörten den Spielfluss.
Die ersten Minuten im
letzten Spielabschnitt begannen hektisch, hatten aber spielentscheidenden
Charakter. Erst trudelte der Puck nach einem Schuss von Brent Robinson nur
knapp am Gehäuse vorbei (41.) und kurz darauf erzielten die Eispiraten den
Siegtreffer nach einem erneut aussichtsreichen Angriff der Münchner. Ein
Schlagschuss von der blauen Linie blieb beim Verteidiger hängen, zwei
Münchner rannten sich gegenseitig um und Crimmitschau nutzte den folgenden
3-1 Konter zur Führung. Die verbleibende Viertelstunde reichte München trotz
stärkerer Investition nicht, um den letztendlich verdienten Sieg der Gäste
noch einmal zu gefährden. Es fehlte der klare Zug zum Tor und in
entscheidenden Situationen die Kaltschnäuzigkeit. (stu)
EHC
München – ETC Crimmitschau 1:2 (0:1,1:0,0:1)
Tore: 0:1 (11:29) Becker (Gödtel,
Grandmaitre, 5:3), 1:1 (35:07) Barz (Schneider, Jann 5:4), 1:2 (42:01) Wolf
(Heinrich, Vollmer)
Schiedsrichter: Stephan Bauer (Nürnberg)
Strafminuten: München 14 – Crimmitschau 16
Zuschauer: 1485
Spieler des Spiels: Sinisa Martinovic