EHC München auf Berg- und Talfahrt
Christian
Winkler, der Manager des Zweitligaaufsteigers, hat es schon vorher gewusst:
"Die Abstiegsrunde wird brutal schwer. Es erwarten uns zehn
Endspiele." Und wie recht er hatte. Nach dem guten Start in Essen kam beim
Derby gegen Bad Tölz der Einbruch, als man nach gutem Beginn noch mit 3:6
unterlag.
Ähnlich
unglücklich agierten die Münchner dann in Kaufbeuren, wo es mit 3:4 erneut
eine Niederlage setzte. Dabei wäre durchaus ein Punktgewinn drin gewesen.
Knackpunkt war sicher die mäßige Leistung der Ausländer. Während die
Kontingentspieler aus Kaufbeuren die spielentscheidenden Akzente setzten, boten
die EHC-Ausländer erneut eine Enttäuschung. Trainer Prior haderte mit seinen
Mannen: "In der Ausstiegsrunde
brauche ich ganze Männer, die sich voll einsetzen und die entscheidenden
Tore schießen." Mit nur drei Punkten aus drei Spielen wurde die Lage für
die Münchner langsam prekär.
Doch
zum Glück sind die mahnenden Worte des Trainers anscheinend auf fruchtbaren
Boden gefallen, denn gegen Weißwasser kam der Befreiungsschlag: 5:1 hieß es am
Ende für den EHC, und die Tore schossen ausgerechnet die zuvor geschmähten
Kontingentspieler. Zweimal Guidarelli, zweimal Pandolfo (zuvor in vier Spielen
erfolglos) und Burman hießen die Schützen.
Die
Kulisse war mit 1146 Zuschauern alles andere als zweitligareif, doch die drei
gewonnenen Punkte trösteten erstmal darüber hinweg. Mit diesem Sieg konnte
sich der EHC vom Schlusslicht ein wenig absetzen. Ausgerechnet der
Tabellenletzte aus Freiburg wird nun am Wochenende zweimal Gegner sein. Diese
beiden Spiele besitzen vorentscheidenden Charakter und werden zeigen, wohin der
Weg des Münchner Eishockeys führt.
Mit der gleichen Einstellung und dem gleichen bedingungslosen Einsatz,
den die Cracks am Sonntag gezeigt haben, sind die Chancen auf den Klassenerhalt
durchaus realistisch. Man braucht nur noch ein wenig Glück und endlich wieder
einen guten Schiedsrichter.
Gegen
Weißwasser war es Herr Aumüller, dessen Pfiffe die Gemüter auf beiden Seiten
erhitzten. Die Gäste gingen sogar soweit, eine Zusatzmeldung zu formulieren, in
der dem Schiedsrichter Parteilichkeit vorgeworfen wurde.
EHC-Manager Winkler hatte dafür allerdings nur ein müdes Lächeln übrig:
"Wenn wir es genauso machen würden, dann könnten wir ganze Bücher über
schlechte Schiedsrichterleistungen schreiben."