EHC München: Appell an die Münchner Wirtschaft!
Am Montagnachmittag hatte
der EHC München zu einer Pressekonferenz geladen. Anlass waren spekulative
Berichte der Tagespresse zu den laufenden Verhandlungen mit dem Hauptsponsor.
Als Vereinsvertreter waren Präsident Jürgen Bochanski, Beiratstvorsitzender und
Verhandlungsführer Detlef Dörrié, und Herbert Aidelsburger als Vorstandsmitglied
und Verantwortlicher für den Bereich Finanzen anwesend.
Nachdem kurz auf die
positive Entwicklung des Stammvereins sowohl im sportlichen als auch im
finanziellen Bereich eingegangen wurde, ging es schnell nur um Fakten rund um
die Spielbetriebs-GmbH. Auch hier wurden in den letzten vier Jahren alle
sportlichen Saisonziele erreicht. Aktuell besteht sogar die Chance, mit einem
Sieg im Heimspiel am Dienstag 27.03 20:00Uhr gegen Bremerhaven, ins
Playoff-Halbfinale einzuziehen. Diesen größten Erfolg der Vereinsgeschichte
können die Verantwortlichen aber erst feiern, wenn die finanzielle Situation für
die Saison 2007/08 geklärt ist.
Das Problem, der
Hauptsponsor hat sich nach einem Vorstandswechsel noch nicht für ein weiteres
Engagement im Münchner Eishockey entschieden. Ohne Sponsoring des
Versicherungsunternehmens würde dem EHC mit 200.000€ ca.1/7 des Gesamtetats für die kommenden
Saison fehlen. Es wurde dabei eindringlich darauf hingewiesen, dass die
Verhandlungen auf höchster Ebene weitergeführt und innerhalb der nächsten 14
Tage abgeschlossen werden. Ein positiver Ausgang dieser Gespräche ist
wahrscheinlich. Aber auch die Folgen des „worst case“ sind allen bewusst und
sollten, dem in der Vergangenheit stark gebeuteltem, Münchner Publikum nicht
verschwiegen werden. Die Vorstandschaft erhofft sich mit diesem Schritt an die
Öffentlichkeit auch, dass Spekulationen vermieden und weitere Sponsoren
angesprochen werden.
Doch der Zeitplan ist
knapp. Bis zum 30.04. müssen die Lizenzierungsunterlagen ohne Lücken im Etat
eingereicht werden. Jürgen Bochanski betonte dazu: „Keinesfalls werde ich eine
Saison auf gut Glück starten… und ...dann womöglich im November … keine Gehälter
mehr zahlen.“
Wird diese neue Offenheit
in der Münchner Eishockeygeschichte auch von der Wirtschaft und denen die
Interesse an diesem Sport haben anerkannt und durch Unterstützung gewürdigt,
steht einer weiteren Saison in der Asstel-Eishockeyliga nichts mehr im Wege. Der
Rückzug der Profimannschaft, würde dagegen das Aus für eine längere Zeit
bedeuten und die Fußballstadt in der Sportvielfalt erheblich einschränken.
(stu/or)