EHC Freiburg reist nach SchottlandZwei Spiele gegen die Dundee Stars
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Dundee ist mit knapp 150.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Schottlands und liegt am Meeresarm Firth of Tay, rund 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Edinburgh. Die Dundee Stars spielen in der Elite Ice Hockey League, der höchsten Liga Großbritanniens. Für beide Teams sind die britisch-badischen Kräftemessen das Highlight der Saisonvorbereitung. Die Schotten mit ihren Coach und Manager Omar Pacha stehen schon seit Monaten in engem Austausch mit den Freiburgern und fiebern dem Wochenende schon den ganzen Sommer über entgegen.
Zweimal treten Stars und Wölfe gegeneinander an: am Samstag um 19 Uhr und am Sonntag um 17 Uhr (jeweils Ortszeit). Beide Partien werden auf dundeestarslive.uk live übertragen. Sportlich sind die beiden Vergleiche eine Herausforderung für die EHC-Equipe: Die britische Elite Ice Hockey League gilt als ambitioniert und professionell. Die nordamerikanische Prägung des Eishockeysports auf den britischen Inseln ist nicht zu übersehen – so stehen allein im Aufgebot von Dundee nicht weniger als zehn Akteure, die aus Kanada und den USA stammen. Den internationalen Kader ergänzen zwei Schweden, ein Däne, ein Tscheche und eine Handvoll Schotten.
Nicht nur der seltene sportliche Vergleich macht das Geschehen auf der Insel so reizvoll, sondern auch das Miteinander der schottischen und deutschen Eishockeyfreunde. Rund 100 Fans aus Südbaden werden die Reise gen Norden antreten - oder sind bereits vor Ort: Denn nicht wenige EHC-Supporter verbinden die beiden Begegnungen mit einem Urlaubstrip in das beeindruckende Land der Dudelsäcke und Kilts, der Whisky-Brennereien und Seeungeheuer. Und schon jetzt deutet sich an, dass sie mit großer Herzlichekeit empfangen werden. Für die leidenschaftlichen Anhänger der Dundee Stars ist der Besuch aus der deutschen Universitätsstadt etwas ganz Besonderes. Unter anderem haben sie eine Fanparty für den Samstagabend organisiert – und dass es den Pubs der Stadt zu Verbrüderungsszenen und viel schottisch-badischer Fachsimpelei kommen wird, ist sowieso schon klar.
Für den EHC Freiburg ist der Trip ins Vereinigte Königsreich auch logistisch eine Herausforderung. Wenn Mannschaft und Vorstand am frühen Freitagmorgen auf dem Euro-Airport Basel/Mulhouse/Freiburg in Richtung Edinburgh abheben, ist die Eishockey-Ausrüstung bereits unterwegs: Das Equipment wird auf der Straße und der Fähre Amsterdam-Newcastle nach Dundee transportiert. Am Montagmorgen kehren Rießle, Linsenmaier & Co. dann in heimische Gefilde zurück - und haben zwei weitere Testspiele vor der Brust: Am Mittwoch, 5. September, tritt der EHC Freiburg gegen den EHC Visp aus der Schweiz an, am Freitag folgt das letzte Vorbereitungsmatch bei den Ticino Rockets in Biasca. Die Saison in der DEL2 beginnt dann am 14. September.
Die Reise nach Schottland hat für die EHC-Cracks eine Bedeutung, die über den sportlichen Erkenntnisgewinn hinausgeht. Stichwort Teambuilding: Eine solche Reise schweißt zusammen und sorgt dafür, dass die neu zusammengestellte Mannschaft weiter zusammenwächst. Deshalb fliegen selbstverständlich alle Spieler mit nach Großbritannien, also auch die beiden verletzten Akteure Jimmy Hertel (Verletzung im unteren Körperbereich, Comeback voraussichtlich Mitte September) und Radek Havel (ebenfalls unterer Körperbereich, mehrere Wochen Pause). Mit an Bord sind außerdem die beiden Testspieler Stephan Seeger und Christian Neuert. Die Vorfreude im Team ist riesig - da geht es den Spielern also nicht anders als den Fans beider Vereine.