EC Bad Nauheim dreht Spiel gegen den Meister EC Bad Nauheim
"Das war vielleicht das schnellste Spiel seit meinem Amtsantritt hier in Bad Nauheim. Es war toll, wie die Fans uns nach dem 1:10 in Landshut heute wieder unterstützt haben", sagte ein gut gelaunter EC-Coach Frank Carnevale nach dem Schlusspfiff.
Sein Team gab zunächst die Antwort, die die Fans nach dem Freitag-Spiel in Landshut sehen wollten: es wurde schnell und aggressiv nach vorne gespielt, was in einigen guten Gelegenheiten mündete. Dorr (1.) sowie Beca (3.) hatten hierbei aussichtsreiche Chancen, die Gäste-Goalie Vollmer jedoch vereiteln konnte. Bietigheim benötigte einige Zeit, ehe sie ins M atch fanden. Der Alleingang durch St. Jacques (14.) deutete bereits an, was folgen würde, denn der nächste schnelle Vorstoß der Schwaben wurde von Asselin nach einem feinen Querpass von Just ins leere Tor verwandelt. Die Gastgeber, bei denen neben Reimer kurzfristig auch noch Daniel Oppolzer fehlte, versuchten aber weiter ihr Spiel, während die Bietigheimer erneut auf Konter lauerten. Einen solchen schlossen die Steelers noch vor der ersten Pause durch Heatley zur 2:0-Führung ab, als der Angreifer alle Optionen hatte und Domenic Bartels, der vor Thomas Ower den Vorzug erhielt, mit einem Schuss durch die Schoner überwand.
Eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle war das zweite Drittel: zunächst legten die Gäste mit ihrem ersten gefährlichen Vorstoß auf 3:0 vor, ehe die Gastgeber in Überzahl endlich ihr erstes Tor durch Jason Pinizzotto markierten. Dieses Tor gab den Kurstädtern sichtlich Auftrieb, denn sie mach ten ordentlich Druck und wurden mit dem 2:3 durch Michael Dorr nach einem langen Pass aus der eigenen Zone belohnt. Bietigheim merkte, dass die Partie zu kippen drohte, und nahm eine Auszeit. Dies schien zu fruchten, denn direkt mit dem nächsten Angriff traf Asselin durch die Schoner von Bartels zum 2:4. Aber wieder zeigten sich die Hessen nicht geschockt und markierten durch Ringwald das 3:4 in der 37.Minute. Aber anstatt dieses Ergebnis mit in die Kabine zu nehmen, trafen die cleveren Steelers in der 39.Minute mit einer Kopie ihrer bisherigen Tore durch Squires zum 3:5-Pausenstand.
Das Match blieb genauso spannend, wie es nach 40 Minuten aufgehört hatte: die Roten Teufel kamen durch Kevin Lavallee nach einem Alleingang auf 4:5 heran, knapp 90 Sekunden später markierte Just das sechste Bietigheimer Tor. Hatten die Gäste das Match somit schon mehrfach in der Tasche, so kämpften sich die Hessen immer wieder vor den Kasten der Steelers, was belohnt w urde: zunächst machte Daniel Ketter den erneuten Anschluss, dann traf Harry Lange in der vorletzten Minute zum vielumjubelten Ausgleich. In der Overtime wurden die Roten Teufel ob ihres Einsatzes abermals belohnt, denn Matt Beca traf im Powerplay zum 7:6-Siegtreffer. "Das war ein schnelles Spiel gegen ein starkes Team. Meine Mannschaft hat aber Charakter gezeigt und sich zurückgekämpft. Das ist halt die DEL2: einmal bist du ganz unten, dann bist du wieder oben auf. So eng geht es hier zu", sagte EC-Coach Frank Carnevale nach dem Spiel. Am Dienstag geht es bereits mit dem nächsten Heimspiel weiter, im Hessencup sind dann die Kassel Huskies zu Gast (Beginn 19.30 Uhr).