Duell der Hauptrundenmeister geht an MünchenRed Bull München mit souveränem 4:0-Sieg in Frankfurt

Bereits früh im Spiel mussten die Löwen auf ihren Center der ersten Reihe verzichten, nachdem Stephen MacAulay als Vorsichtsmaßnahme das Spiel vorzeitig abbrach – und damit die Dominanz am Bully für die Süddeutschen verstärkte. Doch die Löwen hielten sich wacker, gestalteten das Anfangsdrittel nach Kräften dagegenhaltend und gerieten erst später nach einer Einzelaktion von Yasin Ehliz mit 1:0 in Rückstand. Mit von der Partie war auch Löwen-Neuzugang Christian Obu, dessen heimisches Debut in der Verteidigung die wenigen Anwesenden am Ratsweg vor allem auch im Ankurbeln der Offensive aus der Defensive heraus durchaus als gelungen bezeichnen konnten. „Ich versuche einfach, jedes Spiel mein Bestes zu geben und hoffentlich läufts – wie bis jetzt“, resümiert der neben dem Eis eher ruhig wirkende 19-jährige Verteidiger Obu in Bezug auf seine Rolle nach dem Spiel. Dabei dürfte auch der berühmte „erste Tag“ an der neuen Arbeitsstelle wichtig sein. „Ich finde, es ist eine eishockeyverrückte Stadt und die Fans sind echt der Hammer. Auch die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Ich fühle mich wohl hier.“
Auch in Drittel Nummer zwei zeichnete sich ein ähnliches Bild ab: Während die Löwen stets um Nadelstiche und darüber hinaus Offensiv-Akzente bemüht waren, behielten die Münchner den Druck bei und erhöhten auf 3:0. Dabei waren es nicht selten die schnelleren Reaktionen und größeren Erfahrungen, die die Spieler der Roten Bullen ausmachten: „Die waren einfach einen Ticken schneller als wir, mit der Scheibe ein Ticken ruhiger und einfach eingespielter“, erklärt Obu den Unterschied, der sich sofort in den vorderen Verteidigungs-Reihen wiederfand und zudem absolut den Schnitt der Eiszeiten aller anderen Verteidiger mithält: „Ich habe nicht erwartet, in den vorderen Verteidigungs-Reihen zu spielen. Jeder muss sich seinen Spot verdienen und ich bin froh, dass ich jetzt das Vertrauen von den Coaches bekomme und das macht auf jeden Fall Spaß. Die älteren Spieler helfen auch dabei.“ Die Jugend profitiert von der Erfahrung, welche aber durchaus noch vorangeht. So zeigte sich der 40-jährige Stürmer der Löwen, Eddi Lewandowski, zwar nicht mehr als der schnellste Skater auf dem Eis, bewies aber dennoch stets große Ruhe und hatte immer wieder sein Auge für den Mitspieler – wenngleich diese Attribute nicht für ein Tor oder eine Vorlage an diesem Abend reichten. Demgegenüber steht natürlich die Nervosität, wenn für einen Zweitligisten ein Gegner wie Red Bull München aufwartet: „Ja, klar war ein bisschen Nervosität dabei, weil das eines der besten Teams der ersten Liga ist, aber ich finde, wir haben uns nicht schlecht geschlagen und zum Ende raus – im letzten Drittel – haben wir auf jeden Fall gezeigt, dass wir da mithalten können“ – trotz des 4:0-Treffers von Chris Bourque unter die Latte vom machtlosen Patrick Klein. Der Eindruck des guten Mithaltens des Zweitligisten aus der Mainmetropole lässt sich von den Rängen aus gesehen jedoch bestätigen und für die Löwen zugleich als positive Quintessenz für den Saisonstart am kommenden Freitag gegen die Kassel Huskies mitnehmen.
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