Drei wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-TicketsHeilbronner Falken

Der freitägliche Auftritt der Falken in Rosenheim wurde, trotz einer drei Tore Führung bis zur 50. Spielminute, mit nur einem Zähler belohnt. Beim heutigen Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren sollte mehr heraus springen, zumal Verfolger Lausitzer Füchse, auf Rang neun vor diesem Spieltag, bis auf zwei Punkte an die Falken herangekommen waren, und das bei zwei weniger absolvierten Spielen. Fabio Carciola stand wieder im Aufgebot der Falken. Am Freitag fehlte er noch vorsorglich aufgrund einer leichten Abdukktorenverletzung aus dem Spiel gegen Crimmitschau.
Das erste Drittel endete torlos. Heilbronn bemühte sich um die Führung, wurde allerdings durch die Abwehr und besonders durch den stark aufgelegte Johannes Wiedemann im Tor der Joker, aufgehalten. Die Kaufbeurer fanden durch ein schnelles Überbrücken der neutralen Zone mehrfach den Weg in die Verteidigungszone der Falken, allerdings waren ihre Handgelenkschüsse keine Herausforderung für Kevin Nastiuk im Tor der Hausherren. Kurz vor der Drittelsirene zeigte Dominik Walsh seine Klasse, indem er gleich drei Kaufbeurer austanzte. Sein Rückhandschuss landete aber im Netz über dem Plexiglas und somit im falschen
Beide Teams kamen mit viel Schwung zurück aufs Eis und die Chancen auf beiden Seiten häuften sich, auch in der Qualität. Zu dieser Zeit des Spiels wussten beiden Torhüter zu überzeugen und hielten ihren jeweiligen Kasten sauber. Wiedemann auf Seiten der Joker liess in der 24. Minuten zwar einen Schuss von Steven Billich durchrutschen. Das Glück des Tüchtigen allerdings sorgte dafür, dass der Puck noch nicht den Weg zwischen die Pfosten fand. Mit Verlauf des zweiten Drittels hatte man das Gefühl, dass die personell sehr dünn besetzten Allgäuer - nur 15 Feldspieler, davon acht Stürmer fanden sich auf dem Spielbericht - besser in die Partie kamen und die Kontrolle übernahmen. In der 30. Minute scheiterte Dominic Krabbat gleich zweimal an Nastiuk. Ein Befreiungsschlag der Falken-Verteidigung landete direkt am Schläger von Michail Koshevnikov, der just von der Strafbank zurückkam. Joker-Verteidiger Carl Hudson konnte ihn nur unfair aufhalten, so dass Schiedsrichter Steffen Klau eine kleine Strafe aussprechen musste. Das Powerplay der Falken brachte keinen Erfolg. Erst als die Allgäuer wieder vollzählig waren, nutze Michael Hackert die dritte Chance binnen weniger Sekunden und netzte einen von der Plexiglasscheibe zurückkommen Puck zum 1:0 ein. Die Erleichterung auf dem Eis und den Zuschauerrängen war zu spüren und beflügelte die Falken. Bereits 30 Sekunden nach dem Führungstreffer scheiterte Brent Walton am Pfosten. Kurz vor dem Ende dieses zweiten Drittels erarbeiteten sich die Falken die 2:0 Führung: Schuss von Adriano Carciola, dieser blieb aber in einem Verteidiger-Bein hängen-direkter Nachschuss von Michael Hackert, aber die Scheibe blieb mitten im Torraum liegen-hier war allerdings Steven Billich hellwach und stochert die Scheibe über die Linie.
Nach wenigen Minuten im letzten Drittel fanden sich die Falken in Unterzahl wieder. Schon nach 25 Sekunden in diesem Powerplay verkürzten die Mannen von Ken Latta auf 2:1. Während die Falken noch die Unterzahlaufstellung suchten, versenkte Dominic Krabbat auf Zuspiel von Daniel Menge den Puck im Tor der Falken. Es sollte aber das einzige Mal bleiben, dass Nastiuk eine Scheibe aus seinem Tor holen musste. Wenige Minuten später konnten wieder die Falken in Überzahl spielen. Es war ein gutes Powerplay der Heilbronner, besonders Hackert an der blauen Linie wusste zu gefallen. Immer wieder fand er einen freien Mitspieler in aussichtsreicher Position. Aber die Schüsse zum Tor wurden alle durch Wiedemann geklärt. Als 23 Sekunden vor Ablauf dieser Strafe ein weiterer rot-gelber Spieler auf die Strafbank musste, nahm der Heilbronner Trainer Rico Rossi eine Auszeit und stellte seine Jungs auf die anstehende doppelte Überzahl ein. Die große Chance, das vorentscheidende 3:1 zu markieren, endete vermeintlich bereits mit dem Verlieren des Anspiels. Die drei verbliebenden Joker konnten die Scheibe aus dem eigenen Drittel befördern und stellten sich direkt den Falken an der eigenen blauen Linie entgegen. Ein sehr schöner Pass von Michael Hackert, mitten durch die Kaufbeurer hindurch, fand genau den Schläger von Michel Léveillé. Der machte sich nun auf der linken Angriffsseite alleine auf den Weg, tanzte Johannes Wiedemann mit einem feinen Move aus und netzte mit der Rückhand locker zum 3:1 ein. Dieses Tor ließ endgültig die Kraft der Gäste schwinden. Mehrfach konnten die Falken gefährliche Konter fahren. Auf Vorlage von Chris Caprano schloss Michel Léveillé (57.) einen schnellen Doppelpass mit Fabio Carciola zum 4:1 Endstand ab. In der letzten Minuten gewann Richard Gelke, unter dem Jubel der Zuschauer, einen Faustkampf gegen Carl Hudson. Steffen Klau zeigte Fingerspitzengefühl und verhängte gegen beide Spieler keine Spieldauerdisziplinarstrafe, sondern jeweils 2+2+10.
Nach Abschluss dieser ansehnlichen Partie wurden durch einen Sponsor die Topspieler beider Mannschaften geehrt. Auf Seiten der Gäste war diese Daniel Menge, der Doppeltorschütze Michel Léveillé auf Seiten der Hausherren.
Für beide Teams steht am kommenden Wochenende nur ein Spiel an. Während die Falken am Freitag zu den Fischtown Pinguins nach Bremerhaven reisen, erwarten der ESVK, auch dieses Spiel wird in Landsberg am Lech ausgetragen, mit den Eispiraten Crimmitschau ein weiteres Team, das sich mitten um Kampf um die letzten Playoff-Tickets befindet.
Tore:
1:0 35.Min Hackert (A.Carciola, Fendt)
2:0 39.Min Billich (A.Carciola, Hackert)
2:1 46.Min Krabbat (Menge, Tähtinen) ÜZ
3:1 51.Min Léveillé (Hackert, Walton) ÜZ-2
4:1 57.Min Léveillé (Capraro, F.Carciola)
Strafminuten
Heilbronn: 20, + 10 Gelke
Kaufbeuren: 18, + 10 Aßner, + 10 Hudson