„Drei Tore müssen zum Sieg reichen!“Heilbronner Falken
„Die Defensivarbeit muss besser werden, drei Tore müssen zum Sieg reichen.“ Am gestrigen Abend haderte Falken-Coach Igor Pavlov mit der Abwehrarbeit seines Teams. Im Hinblick auf den Rückstand in der Serie meinte er: „0:2 ist schwer, aber man braucht insgesamt vier Siege!“ Ihrerseits den ersten sollten oder müssen die Falken am Sonntag beim zweiten Auftritt in Kaufbeuren einfahren. Andernfalls reist der ESV Kaufbeuren am kommenden Dienstag mit drei Matchbällen, oder vielmehr „Matchpucks“ und sicherlich mit einer ganz breiten Brust ins Unterland.
Die Mannschaften spielen auf Augenhöhe, die Serie ist ausgeglichen. Allerdings jubelten am Endes stets die Allgäuer. Gestern waren sie nicht das bessere Team, sie waren das glücklichere. Zumindest hinsichtlich des Siegtreffers sah auch Kaufbeurens Sportdirektor Dieter Hegen dies so: „Es war ein ausgeglichenes Spiel. In der Overtime sind wir etwas mehr Risiko gegangen und haben verdient, aber durchaus mit etwas Glück gewonnen.
Dem weiteren Serienverlauf sieht Dieter Hegen (berechtigt) gelassen entgegen: „Wir wollen am Sonntag zu Hause gewinnen und den nächsten Sieg einholen. Am Dienstag kommen wir dann ganz sicher nicht hier her, um zu verlieren.“ Er warnt aber auch: „Wir dürfen Heilbronn nie unterschätzen. Sie haben hervorragende Einzelspieler und sind eine gefährliche Mannschaft!
Für die Falken wird’s, wie eingangs geschrieben, darauf ankommen am Sonntag zu gewinnen, andernfalls droht bereits am Dienstag der „Einzug“ in die Relegationsrunde. Die sollte in der Käthchenstadt dringend vermieden werden. „Die Mannschaften aus der Oberliga sind motiviert, die haben ein großes Ziel vor Augen, die wollen aufsteigen. Für die Zweitligisten ist es in dieser Runde besonders mental schwieriger. Sie müssen gegen den Abstieg spielen, die Teams wollen nicht absteigen.“ so Igor Pavlov über die Relegationsrunde.
Wie geht’s nun weiter?
Eine Verbesserung gegenüber dem ersten Spiel sah er bereits gestern. Er zeigte sich durchaus zufrieden, dass seine Spieler den unnötigen Gang in die Kühlbox vermieden haben.
Die ersten beiden Spiele absolvierte der junge Philip Lehr im Tor der Heilbronner. Er zeigte eine sehr gute Leistung, dies wurde ihm auch durch Igor Pavlov attestiert. Beim ersten Spiel sah er ihn unter den Top-Spielern seiner Mannschaft. Er hat keinerlei Schuld an den Niederlagen. Vielmehr müssen hier die Verteidiger mehr unterstützen. Leichtfertige Puckverluste und blinde Pässe müssen im eigenen Drittel vermieden werden. Ein Beispiel hierfür ist besonders der Treffer der Kaufbeurer zum zwischenzeitlichen Spielstand von 3:3. Ein Falken-Verteidiger kann nur außen neben dem Kaufbeurer Stürmer herlaufen. Der Stürmer hat den kürzeren Weg ums Tor, kann dabei den Verteidiger abhängen und netzt mittels Bauerntrick und allein vor vor Philip Lehr stehend ein. So was muss vermieden werden. Pavlov brachte es gestern auf den Punkt: „Man kann auch 1:0 gewinnen!“
Hinsichtlich der Torhüterposition gibt es somit keinen Handlungsbedarf, wer allerdings am Sonntag zwischen den Heilbronner Pfosten stehen wird, war Igor Pavlov nicht zu entlocken. Seine Antworten im Rahmen der Pressekonferenz auf diese Frage waren voll des Lobes für Lehr und eher ausweichend. Er möchte sich nicht in die Karte schauen lassen.
Für viele Zuschauer war Michael Hackert gestern der beste Spieler der Falken. Seine zwei Tore unterstützen dies. Auch hier äußerte sich Pavlov: „Michael Hackert hat sich gut vorbereitet. Nach fünf Monaten Pause ist er sehr motiviert. Er ist hungrig und fliegt über das Eis!“
Er muss jetzt seine Teamkollegen mitziehen. Ein Vorteil für Hackert ist sicherlich die Unbekümmertheit, die er in sich zu tragen scheint. Der Saisonverlauf der Heilbronner Falken war schlecht, viele Dinge liefen nicht wirklich rund und es fehlte oftmals das viel besagte Scheibenglück. Ein Vorteil für Hackert ist sicherlich, dass er den Kopf frei hat. Die negativen Ergebnisse, die Niederlagen, all das hat er nicht aktiv mitbekommen und kann daher wahrscheinlich unbekümmerter aufspielen, als die übrigen Falken.
Jetzt heißt es primär: Köpfe frei machen und weiter Gas geben!
Vor einer Woche haben die Falken gezeigt, dass Unterländer im Allgäu gewinnen können. Morgen sollte es wiederholt werden, damit die Falken nicht mit dem Rücken zur Wand stehen. Auch gestern hallte es wieder durch die Kolbenschmidt Arena: „Kämpfen bis zum Ende!" Die Mannschaft ist dran, die Spiele sind eng. Jetzt muss ein Sieg her! Egal, ob 1:0. Egal, ob schöne oder dreckige Tore. Es zählt nur eins, der Sieg!
Das letzte Drittel am gestrigen Abend sollte den Falken Mut machen und als Vorbild dienen. Die Falken konnten die Gegner oftmals und lange in ihr Verteidigungsdrittel drängen. Viele Befreiungsschläge wurden in der neutralen Zone abgefangen und die Pucks wurden in den Ecken erkämpft. Der Zug zum Tor war da, es fehlte lediglich ein Treffer. Wenn die Falken diese Spielweise am Sonntag über 60 Minuten zeigen und dann auch mindestens einmal ein Tor erzielen, ist ein Sieg wahrscheinlich.
Das nächste Heimspiel findet am kommenden Dienstag in der Kolbenschmidt Arena statt. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr. Es wird nicht das letzte Saison-Heimspiel der Falken sein. Entweder holen sie die Serie am darauf folgenden Sonntag noch einmal nach Heilbronn, oder es werden vier Oberligisten und ein Team aus der DEL 2 ihre Visitenkarten in der Relegation abgeben...
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