Drei Punkte unter dem blau-weissen Stern
Das Spiel am Sonntag stand von Beginn an unter einem guten Stern. Erstmals erstrahlte anstelle des seit ersten Advent an der Hallendecke hängenden gelben Sterns ein von den Fans gebastelter blau-weißer, und dieser sollte sich als gutes Omen erweisen, konnten die Eislöwen doch nach drei sieglosen Spielen erstmals wieder punkten. Ohne großes Abtasten gingen beide Mannschaften in eine durch hohes Tempo geprägte Partie. Die Dresdner mussten erneut auf Torjäger Sami Kaartinen und Verteidiger Benjamin Hüfner verzichten und hatten gleich zu Beginn einige gute Chancen auf dem Schläger, konnten aber wie schon öfters auch ein Fünf zu Drei Überzahlspiel nicht nutzen. Allerdings stand Hugo Boisvert in der 16. Minute goldrichtig, als er einen scharfen Schuss von Norman Martens mit der Kelle unhaltbar für Pinguins-Goalie Marko Suvelo ins Tor abfälschte. Auch im Mittelabschnitt agierten die Dresdner hellwach, waren überaus konzentriert, äußerst passsicher und stets durch schnelle Konter gefährlich. Ein solcher erwischte die Seestädter eiskalt im eigenen Powerplay. Norman Martens eroberte sich den Puck an der blauen Linie, passte quer auf den mitgelaufenen Hugo Boisvert und dieser baute die Führung auf 2:0 aus. Jedoch machte Geritt Fauser (35.) die Hoffnung aller auf einen Shut-out für Pasi Häkkinen zunichte, als er mittig vor dem Tor stehend den Anschlusstreffer erzielte. Die Eislöwen blieben allerdings weiterhin spielbestimmend und setzten die Pinguins unter Druck. Diese wiederum versuchten spielerische Nachteile durch überhartes körperliches Spiel wett zu machen. In der 36. Minute musste Patrick Jarrett nach einem SPD-würdigen, aber ungeahndeten Fouls benommen vom Eis geführt werden. Der Kapitän der Eislöwen war kurzzeitig desorientiert, wurde ins Krankenhaus gebracht und die Dresdner mussten von da an auf ihn verzichten. Dass eine Minute später Andre Mücke regungslos an der Bande liegen blieb, hatte der HSR zwar gesehen, aber auch diese Überzahl konnten die Hausherren nicht verwerten. Im Schlussabschnitt drängten die Bremerhavener auf den Ausgleich. Dresden setzte auf konsequentes Forechecking, spielte dicht am Mann und bekam fast folgerichtig eine Strafe wegen Haltens zugeteilt. Die sich bietende Chance im Powerplay ließ sich Carsten Gosdeck nicht entgehen und netzte in der 47. Minute zum Ausgleich ein. Aber nur vier Minuten legte Jan Zurek ebenfalls in Überzahl noch einmal nach, brachte die Eislöwen erneut in Führung, die mit vollem Körpereinsatz bis zur Schlusssirene verteidigt wurde.
Vier Punkte an einem Wochenende, die Dresdner Eislöwen befinden sich derzeit voll im Plan und mit einem gefestigten dritten Platz weiterhin über den Erwartungen. Gerade im Sonntagsspiel zeigte die Mannschaft eine überzeugende Leistung, die deutlich machte, dass die Mannschaft auch ohne ihre starke erste Reihe bestehen kann und nicht nur auf diese reduziert werden sollte. Durch den Ausfall zweier Führungsspieler rückte die Mannschaft noch enger zusammen, zeigte viel Kampf und noch mehr Moral. Alle Spieler übernahmen Verantwortung, brachten die Mannschaft voran und wurden von 2360 Anhängern zu Recht gefeiert.