Drei Punkte, aber keine fröhlichen Gesichter
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamDrei Punkte gewonnen, aber den Kapitän verloren - so lautet das Fazit der
Partie der Heilbronner Falken gegen die Dresdner Eislöwen, die am Ende mit
2:1 an die Gastgeber ging. So richtig freuen konnte man sich auf Seiten des
HEC über den Sieg jedoch nicht, da sich J.F. Caudron kurz vor Schluss schwer
am Knie verletzte und wohl bis Saisonende ausfallen wird. Verdacht auf
Kreuzbandriss - so lautete die erste Diagnose, Genaueres wird eine
Untersuchung morgen zeigen.
Die Gastgeber konnten überraschend erstmals in dieser Saison auf
Förderlizenzspieler Fabio Carciola aus Düsseldorf zurückgreifen, der
Ingolstädter Sebastian Vogl stand im Tor. Und der sollte im ersten Drittel
nicht allzu oft eingreifen müssen, präsentierten sich die Gäste doch recht
zurückhaltend, was die Offensivbemühungen anging. Heilbronn kam dagegen mit
viel Schwung aus der Kabine und schon nach 22 Sekunden durften die Fans
jubeln. Calce kam frei zum Schuss und bezwang Marik im Eislöwen-Tor zur
frühen Führung des HEC. Die Falken machten auch anschließend Druck,
versäumten es aber nachzulegen. Nach etwa sechs Minuten konnte Dresden die
Partie dann offener gestalten, nahm dann aber zwei Strafen binnen weniger
Sekunden. Das Powerplay der Falken war zwar druckvoll, aber Anderson und
Schietzold hatten Pech mit ihren Schlagschüssen, wobei Letzterer nur den
Außenpfosten traf. Ansonsten war Marik auf dem Posten und verhinderte
Schlimmeres. Danach wurde die Partie zerfahrener, nur noch selten konnten
sich die Falken zwingend in Szene setzen. Auch Dresden hatte dann die
Möglichkeit, bei doppelter Überzahl den Ausgleich zu erzielen, aber blieb
dabei auch zu harmlos. Auf jeder Seite gab es noch eine große Chance, aber
hüben parierte Marik glänzend gegen Samendinger, drüben zog Weilert knapp am
Tor vorbei.
War das Niveau der Partie schon im ersten Drittel eher überschaubar, wurde
dies jedenfalls aus Sicht der Falken im zweiten keineswegs besser. Im
Gegenteil, Dresden kam deutlich aufgeweckter aus der Kabine, während bei
Heilbronn kaum noch etwas zusammenlief. Wenigstens konnte auch die zweite
doppelte Unterzahlsituation unbeschadet überstanden werden, als sich Vogl
mehrfach auszeichnen konnte. Etwas aus dem Nichts dann die Erlösung des
Derek Edwardson: Nach 28 torlosen Spielen traf der Amerikaner in der 29.
Minute zum 2:0, nachdem er das Tor umkurvte und dann ins lange Eck traf.
Gerade als Heilbronn dann wieder ins Spiel zu finden schien und bei einem
Nachstochern durch Caudron nur den Pfosten traf, leistete sich Anderson eine
Schlamperei an der Bande, so dass Stähle über links durchgehen konnte und
Menge bediente, der Vogl zum 2:1 bezwingen konnte. Wenig später hätte der
Dresdner schon für den Ausgleich sorgen können, aber diesmal kam er in
Unterzahl nicht zum Abschluss. Ein Überzahltor für die Unterländer sollte
jedoch auch erneut nicht fallen.
Im letzten Drittel war die Partie dann optisch ansehnlicher, beide Teams
spielten recht offen und hatten Chancen, das Ergebnis zu verbessern. Da auch
beide fast ohne Strafen auskamen, war es ein Spiel mit wenigen
Unterbrechungen. Nachdem Heilbronn es verpasste, den Sack zuzumachen, ging
es in eine spannende Schlussphase, in der den 1.463 jedoch der Atem stockte,
als Falken-Kapitän Caudron sich in einem Zweikampf die oben genannten
Verletzung zuzog und auf der Trage abtransportiert werden musste. Da rückte
in den Hintergrund, dass Dresden eine echte Schlussoffensive nicht mehr
zustande brachte und nur in den letzten 30 Sekunden noch einmal Druck auf
Vogls Kasten aufbauen konnte.
So blieb es beim letztlich nicht unverdienten 2:1-Sieg der Falken, die
jedoch über weite Strecken nicht überzeugen konnten und das Glück hatten,
heute auf keinen stärkeren Gegner zu treffen als den Vorletzten der Tabelle.
(SB)
Heilbronner Falken - Dresdner Eislöwen 2:1 (1:0, 1:1, 0:0)
Tore: 1:0 Calce 1., 2:0 Edwardson 29., 2:1 Menge 33.
Strafminuten:
Heilbronn 8, Dresden 14; Schiedsrichter: Zehetleitner; Zuschauer: 1.463