Dramaqueen Starbulls auch gegen den Meister erfolgreichStarbulls Rosenheim
Dramaqueen Starbulls auch gegen den Meister erfolgreichDabei gingen die 2056 Zuschauer im Rosenheimer Kathreinstadion durch ein Wechselbad der Gefühle. Dominierten die Starbulls das erste Drittel noch klar und deutlich und schossen eine verdiente 2:0 Führung heraus, so drehten die gut aufgelegten Gäste aus Schwaben den Spieß im zweiten Drittel kurzer Hand um und gingen ihrerseits mit 2:3 in Front. Das Schlussdrittel ging dann wieder an die Hausherren, die mit einer enormen kämpferischen Einstellung und Willenskraft endgültig das Spiel auf ihre Seite bringen konnten.
An Unterhaltungswert mangelt es momentan wirklich nicht bei Auftritten der Starbulls. Hochdramatisch geht es zu, wenn Rosenheims Eishockeyspieler die Eisfläche betreten. So geschehen auch am heutigen Abend gegen den amtierenden Meister. Die Starbulls dominierten im ersten Spielabschnitt klar das Spiel und erspielten sich ein Chancenübergewicht. Ein ums andere Mal gelang es mit flüssigen Kombinationen die neutrale Zone zu überwinden und gefährlich vor dem Kasten des durch den jungen Andreas Mechel gehüteten Kasten der Schwaben aufzutauchen. Dieser bekam heute den Vorzug vor Stammtorhüter Joey Vollmer, der von Trainer Kevin Gaudet eine Denkpause erhalten hatte. Machtlos allerdings war er in der 6. Minute, als Rosenheims Goldhelm Tyler McNeely eine unübersichtliche Situation vor dem Gehäuse geschickt ausnutzte und den ansonsten gut aufgelegten Bietigheimer Backup das erste Mal überwand. Die Gäste wirkten in dieser Phase recht unsortiert in der neutralen Zone und offenbarten dabei einige Schwächen. Der nächste Treffer ließ nur sechs Minuten auf sich warten. Diesmal war es Routinier Kim Staal, der seine gute Form bewies und seine Farben mit 2:0 in Führung brachte. Bis zur 19. Minute hielt die Dominanz der Hausherren an, dann musste Rosenheims Kritzenberger ungerechtfertigt auf dem Sünderbänkchen Platz nehmen. Hier ließen sich die Gäste nicht zweimal bitten und stellen nach wenigen gespielten Sekunden im Powerplay durch Robin Just auf 2:1.
Dieser Gegentreffer war ein klarer Bruch im Spiel der Gastgeber. Fortan kamen die Steelers immer besser in Fahrt und zeigten jetzt eindrucksvoll ihre Offensivqualitäten auf. Die Starbulls wurden hinten rein gedrückt und hatten phasenweise Probleme die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu befördern. Gleichzeitig versuchte man selber wieder zu Offensivaktionen zu kommen und blieb dabei in der Rückwärtsbewegung sträflich nachlässig. Dies sollte sich rächen! Zweimal verloren die Oberbayern die Scheibe in der Vorwärtsbewegung, zweimal ging es blitzschnell und Bietigheim nutzte zwei Konter eiskalt aus. In der 32. Minute verwertete Chris St.Jacques eine Vorlage vom Ex- Rosenheimer Greg Squires zum 2:2 Ausgleich, ehe die Gäste dann eine Minute vor Ende des 2. Drittels durch David Wrigley sogar in Führung gehen konnten. Erneut kam die Vorlage hier von Squires. Dieser Führungswechsel ging zu diesem Zeitpunkt auch in Ordnung und war leistungsgerecht.
Aber die Starbulls wären nicht die Starbulls, wenn sie es nicht spannend machen würden. Die durch fünf Ausfälle geplagte Steertruppe nahm einmal mehr ihr Herz in die Hand und versuchte das Spiel zu drehen. Angetrieben von einem famos vorangehenden Tyler McNeely, der an diesem Abend von seinem Trainer das Prädikat "Duracelhase" erhielt, drückten die Starbulls jetzt vehement auf den Ausgleich. Natürlich war es Rosenheims Rotschopf McNeely, dem der viel umjubelte Ausgleichstreffer in der 46. Minute gelang. Jetzt war das Publikum hellwach, witterte Morgenluft und peitschte ihre Mannschaft nach vorne. Das Spiel wurde zudem ruppiger und Schiedsrichter Christian Oswald bekam alle Hände voll zu tun. Die Starbulls vergaben jetzt reihenweise gute Einschussgelegenheiten, oder Andreas Mechel parierte gekonnte. Ein Überzahlspiel musste es in der 58. Minute für die Hausherren richten. Zuerst vergab Norman Hauner noch kläglich, als er die Scheibe nicht ins leere Tor brachte, um dann Sekunden später diesen Lapsus mit dem Siegtreffer wieder wettzumachen. Standing Ovations auf der Tribüne, Auszeit Bietigheim, Empty net! Steelers- Trainer Kevin Gaudet versuchte noch einmal alles, um durch die Hereinnahme eines sechsten Feldspielers noch den Ausgleich zu erzielen, die Starbulls wussten dies aber gekonnt zu verhindern. Kurz nach Erklingen der Schlusssirene gerieten dann noch Tyler McNeely und Bietigheims Markus Gleich aneinander, wobei es für den Steelers- Spieler eine saftige Abreibung setzte. Das McNeely für diese Aktion noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt, interessierte am Ende nicht mehr und das Publikum feierte frenetisch ihre Helden.