Die Sechs-Punkte-Show des Luigi Calce

In einem sehr guten Zweitligaspiel bezwangen die Heilbronner Falken die
Landshut Cannibals am Ende mit 7:4. Dabei standen auf Seiten der Gastgeber
drei Leute besonders im Blickpunkt: Zum einen natürlich Rückkehrer T.J.
Caig, der von den Fans stürmisch empfangen wurde und dessen
Schlagschusshammer zum 7:4 das Sahnehäubchen auf eine starke
Offensivleistung der Falken war. Zum anderen wiederum die Reihe um Calce,
Caudron und Mauer, die an sechs der sieben Tore beteiligt war. Luigi Calce
konnte unglaubliche sechs Scorerpunkte (zwei Tore und vier Assists)
verbuchen, J.F. Caudron fünf (drei Tore und zwei Vorlagen). Ebenfalls
erwähnenswert die seit Wochen starke Leistung eines Mike Schutte, der wie
schon am Freitag drei Assists einheimsen konnte.
Zur Chronologie: Die ersten neun Minuten waren sicherlich die besten, die
die Falken ihren Fans in dieser Saison geboten haben. Man kam mit viel
Schwung aus der Kabine und hatte das Glück, frühzeitig mit 5-gegen-3 ein
Powerplay zu haben. Hier lief die Scheibe wie am Schnürchen über Schutte und
Caudron zu Calce, der aus kurzer Distanz Cinibulk keine Chance ließ. Und
gerade war die zweite Strafe gegen Landshut abgelaufen, als Caudron nach
Pass von Schutte frei zum Schuss kam und auf 2:0 erhöhte. Filoboks 3:0
wenige Sekunden später konnten die Cannibals in höchster Not verhindern.
In
einem tollen Spiel auf hohem Tempo versteckten sich aber auch die Gäste
keineswegs. Allerdings brauchte man fast zehn Minuten, um sich eine erste
klare Chance herauszuspielen - und dann war der Puck auch gleich drin, als
Bronilla abzog. Nur anderthalb Minuten die nächste kalte Dusche für die
Gastgeber: Walton bedienten in Überzahl von hinter dem gegnerischen Tor
Abstreiter, der unbedrängt nur noch einschieben musste. Doch die Falken
zeigten sich nicht geschockt und schlugen postwendend zurück: Nach
Bullygewinn von Calce schlenzte Fischer die Scheibe Richtung Cannibals-Tor,
Caudron war noch dran und fälschte den Puck zum 3:2 ab. Bis zur Drittelpause
folgten gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, beide Mannschaften suchten ihr
Heil in der Offensive und boten beste Unterhaltung für die knapp 2.000 Fans.
Das ging auch im Mitteldrittel so weiter, als nach 24 Minuten wiederum Calce
per Querpass Caudron bediente, der auf 4:2 erhöhte. Ein Break in Unterzahl
hätte fast für das 5:2 gesorgt, im direkten Gegenzug traf Landshut Bronilla
nur die Latte. Wenig später dann durften die Cannibals wieder jubeln, als
Geipel einen schönen Spielzug zum 4:3 abschloss. Als in einem sehr fairen
Spiel gerade eine Strafe gegen Landshut angezeigt war, konnte Heilbronn nach
37 Minuten durch einen schönen Spielzug über Caudron, Mauer und Calce auf
5:3 erhöhen. Bis dahin waren die Nummern 12 und 39 an jedem Treffer der
Unterländer beteiligt gewesen.
Zu Beginn des Schlussdrittels waren dann die Niederbayern die aktivere
Mannschaft, die besseren Chancen hatte jedoch Heilbronn. Bei Schüssen von
Bayrack und Weibler war aber Cinibulk im EVL-Tor zur Stelle. So sorgten zwei
Spieler für das 6:3, die in letzter Zeit in der Scorerwertung nicht so oft
in Erscheinung getreten sind: Petrozza bediente Samendinger, der direkt
abzog und dem Keeper keine Chance ließ. Dies schien zehn Minuten vor Schluss
die Vorentscheidung, doch Landshut gab sich nicht geschlagen und kam durch
ein Abstaubertor von Quinlan wieder auf zwei Tore heran. Und dann geschah
das, worauf das ganze Stadion den ganzen Abend gewartet hatte: Überzahl
Heilbronn, Calce im Puckbesitz, Pass auf T.J. Caig an der blauen Linie, der
packt den Hammer aus und jagt die Scheibe in den Winkel zum 7:4-Endstand.
Im
ersten Drittel hatte Caig eine starke Leistung geboten, danach war er - wohl
bedingt durch Doppelschichten, die er fahren musste - ein wenig abgetaucht,
um zum Schluss doch noch seinen Einstand mit einem Tor zu krönen.
Fazit: Das beste Spiel in dieser Saison in der Lavatec-Arena mit zwei
Mannschaften, die beide ihr Heil in der Offensive suchten und dabei - bei
einigen Abwehrschwächen - technisch gutes und schnelles Eishockey zeigten.
(SB)
Heilbronner Falken - Landshut Cannibals 7:4 (3:2, 2:1, 2:1)
Tore: 1:0 Calce 3. 5-3, 2:0 Caudron 5., 2:1 Bronilla 10., 2:2 Abstreiter 12.
5-4, 3:2 Caudron 13., 4:2 Caudron 25., 4:3 Geipel 28., 5:3 Calce 37. 6-5,
6:3 Samendinger 50., 6:4 Quinlan 53., 7:4 Caig 55. 5-4
Strafminuten:
Heilbronn 8, Landshut 6; Schiedsrichter: Heffler; Zuschauer: 1.946
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