Die Minimalisten schlagen erneut zu – Bad Tölz vs Dresden 2:0
Heimpleite gegen BietigheimAn der mangelnden Attraktivität
des Gegners konnte man die Zuschauerzahl an diesem Abend nur bedingt festmachen.
Gut eine Stunde vor Spielbeginn setzte ein nimmer müde werdender Schneesturm in
und um Bad Tölz ein, der so manchen potenziellen Besucher von einem Besuch in
der Hacker-Pschorr-Arena abhielt. Angesichts dieser wetterbedingten Widrigkeit,
konnten sich 1400 Besucher sogar sehen lassen. Sehen lassen konnte sich auch das
Spiel der Löwen, die den Gegner aus Dresden mit 2:0 (0:0,0:0,2:0) besiegten und
damit ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzten.
Es ist kein Geheimnis, dass sich die Cracks aus dem Isarwinkel oftmals schwer
tun, trotz formidabler Einschussgelegenheiten die Scheibe im Tor des Gegners
unterzubringen. Von den vierzehn Teams der Bundesliga haben die Tölzer am
seltensten getroffen. Dennoch stehen sie nicht am Ende der Tabelle. Kampfgeist,
Einsatzwille und mannschaftliche Geschlossenheit stehen auf dem Rezept von Axel
Kammerer.
Zwei Drittel mühten sich die Buam redlich gegen zahnlose Eislöwen, nur der
Torerfolg blieb bis dato aus. Dabei waren die Möglichkeiten durchaus vorhanden.
Kachur per fulminantem Kracher, Schönberger im Nachschuss und Hoad völlig frei
vor Mastic, hätten für eine Tölzer Führung im ersten Abschnitt sorgen können.
Dresden wirkte wenig zwingend, der Biss fehlte augenscheinlich. „Wir haben
nicht optimal gespielt“, resümierte Jiri Kochte nach der Partie, ließ aber
Ausreden wie die lange Busfahrt nicht gelten.
Das zweite Drittel war ein
Spiegelbild der ersten zwanzig Minuten. Die Hausherren besser, weil engagierter.
Die Sachsen spielten technisch fließend, jedoch ohne den nötigen Zug, um für
größere Gefahr zu sorgen. Deren wenige Chancen waren eine sichere Beute des
abermals hervorragend haltenden Mark Cavallin. Sein Gegenüber stand ihm
allerdings in gar nichts nach. Marek Mastic zeigte mehrmals, warum er der große
Rückhalt der Sachsen ist. Stevens und Hoad scheiterten unmittelbar nacheinander
am Tschechen. Kachur konnte Mastic zwar ausspielen, verfehlte dann aber das Tor
aus spitzem Winkel.
Die Phrase, wer das erste Tor schießt, gewinnt das Spiel, war keine besonders
mutige Vorhersage für den Schlussabschnitt. Das Spiel lebte von der Spannung
und den immer wieder auf Erfolg bedachten Tölzern, die eine Viertelstunde vor
Spielende endlich den Lohn ihrer Bemühungen ernteten. Florian Curth zog ums Tor
der Eislöwen, Kachur versenkt die Scheibe im Nachsetzen. Es war eine verdiente
Führung des jungen Kollektivs in gelb und schwarz. Dresden auch im Endspurt
kaum zu sehen. Nur das knappe Resultat sorgte für Bangen auf den Rängen. Fix
war die Geschichte erst, als Kochta Mastic vom Eis holte und Sepp Kottmair freie
Schussbahn ins leere Tor vorfand.
Jiri Kochte sah beide Teams defensiv sehr gut und im 1:0 der Tölzer den
entscheidenden Faktor. „Wer kein Tor schießt, kann auch nicht gewinnen. Wir
spielen seit der Pause im November nicht so optimal wie zuvor. Aber das ist
normal während einer so langen Saison.
Axel Kammerer sah seine Mannschaft als den verdienten Sieger. „Wir haben sehr
organisiert und geschickt gespielt. Es war klar, dass wir gegen Dresden nicht in
den offenen Schlagabtausch gehen können. Wir machen weniger und vor allem nicht
mehr die gleichen Fehler, werden zunehmend stabiler. Mit unserem Überzahlspiel
bin ich allerdings nicht zufrieden.
Tore:
1:0 (45:37) Kachur (Curth, Fischhaber)
2:0 (59:35) Kottmair (Hoad, 5-6)
Strafminuten: Bad Tölz
8 -
Dresden 12
Schiedsrichter: M.Huber (EC/DC Memmingen) – Rische, Velkoski
Zuschauer: 1404
Spieler des Spiels: John Kachur