Die Lausitzer Füchse holen drei wichtige Punkte bei den Selber WölfenTierisches Kellerduell

Es war das Kellerduell des Tabellenletzten aus Oberfranken gegen den Tabellenzwölften aus der Lausitz. Die Selber Wölfe sind zwar, wie von vielen zu Saisonbeginn erwartet, als Aufsteiger weit hinten, kommen so langsam aber sicher jedoch in der DEL2 an. Die letzten Erfolge gegen Bayreuth und Freiburg belegen das. Die Lausitzer Füchse waren mit anderen Erwartungen als den Play-Downs in die Saison gestartet und mussten an diesem Abend punkten, um den Abstand auf die Pre-Playoff-Plätze nicht noch weiter ausufern zu lassen.
Die Wölfe begannen gut und hatten schon nach wenigen Sekunden die erste Chance. Das Spiel fand in den ersten zehn Minuten fast ausschließlich im Füchse-Drittel statt. Die Lausitzer wirkten nervös, hielten aber ihr Tor sauber. Dennoch schien es zuweilen so, als ob Selb im Powerplay wäre. Die Gäste konnten sich ein paar Mal befreien, um einige Angriffe zu fahren. So kam Roope Mäkitalo für die Füchse in der zwölften Minute aussichtsreich ans Wölfe-Tor, scheiterte jedoch an Goalie Michael Bitzer. Zwei Minuten vor dem Pausengong brannte es dann lichterloh vor dem Füchse-Tor, aber dessen Hüter Leon Hungerecker war zur Stelle. So endete das erste Drittel 0:0. Selb war mit 19:4 Torschüssen die klar spielbestimmende Mannschaft, konnte den Puck aber nicht im gegnerische Tor unterbringen.
Im zweiten Drittel waren die Lausitzer deutlich aktiver. Schon kurz nach dem Anpfiff hatte Füchse-Top-Scorer Peter Quenneville eine gute Möglichkeit, als er den Puck freistehend auf die Kelle bekam. Ein Powerplay in der 25. Minute konnten die Gäste nicht für sich nutzen. Dann aber, es waren noch elf Minuten im Mittelabschnitt auf der Uhr, war es Peter Quenneville für Weißwasser, der den Puck nach einer tollen Vorlage von Hunter Garlent unhaltbar zum 0:1 ins Wölfe-Tor einnetzte. Kurz darauf eine hochkarätige Chance für die Wölfe, aber Jan Hammerbauer scheiterte an Leon Hungerecker.
So stellte sich zu Beginn des letzten Spielabschnitts die Frage, ob den Gästen die knappe, aber insgesamt verdiente Führung ausreichen würde. Doch die Wölfe blieben bissig, nach fünf Minuten bot sich eine gute Möglichkeit für Lanny Gare, jedoch hielt Hungerecker den Puck.
Eine Baustelle der Gastgeber war erneut das harmlose Powerplay, auch fast vier Minuten Überzahl für Selb zur Drittelmitte endeten ungenutzt. In den letzten Minuten drückte Selb und verlagerte das Spiel wieder ins Gästedrittel. Zwei Minuten vor Schluss nahm Wölfe-Trainer Herbert Hohenberger Torwart Bitzer vom Eis. Aber wir erinnern uns - das Überzahlspiel war bislang nicht die Paradedisziplin der Oberfranken. Und so konnte Jens Baxmann in der letzten Spielminute die Scheibe im leeren Tor zum 2:0 unterbringen.
Damit gingen die wichtigen drei Punkte nach einem zwar nicht unbedingt hochklassigen, aber spannenden Spiel verdient nach Weißwasser. Schade für die Wölfe, die ordentlich mitgehalten haben und Tabellenletzter bleiben. Die Füchse weiter auf Platz zwölf, nun aber nur noch mit drei Punkten Rückstand auf Bayreuth, die in Ravensburg mit 2:6 verloren. Co-Trainer und Füchse-Legende André „Fliege“ Mücke zeigte sich nach dem Spiel deutlich erleichtert: „Für uns waren das enorm wichtige drei Punkte, gerade nach unseren letzten Auftritten, wo wir es geschafft haben, eine Führung immer wieder abzugeben“. Damit ist das Eishockeyjahr 2021 zu Ende. Für Selb geht es am 2. Januar im neuen Jahr zum Tabellennachbarn nach Landshut, die Lausitzer Füchse empfangen die Tölzer Löwen.
von Jan Neumeister