Die Jagd nach dem TitelTeamcheck Schwenninger Wild Wings

So liegt die Konzentration nun vorerst auf Ziel eins. Schon lange vor Saisonende stand fest, dass Trainer Jürgen Rumrich der neue Geschäftsführer der Landshut Cannibals wird. Seine Verantwortlichkeiten übernahm Stefan Mair, der zwar Deutschland-unerfahren ist, aber seine Qualitäten als Trainer in Italien unter Beweis gestellt hat. Ihm zur Seite steht Andreas Renz. Der Verteidiger musste seine Karriere verletzungsbedingt vorzeitig beenden und ist in Schwenningen eine absolute Identifikationsfigur. Seine Rückennummer #31 wird bei den Wild Wings nicht mehr vergeben.
In der Verteidigung konnte ein Stamm mit vier Spielern (Adam Borzecki, Mirko Sacher, Chris Schmidt und Marcus Götz) erneut unter Vertrag genommen werden. Verstärkt werden sollen sie durch Ray Macias, einem sehr vielseitigen Spieler, der als Rechtsschütze vor allen Dingen dem Powerplay der Wild Wings neue Impulse geben soll. Da der Verteidiger aber gleich durch eine Operation ausfiel, wurde sein Kontrakt zunächst bis Oktober begrenzt. Alexander Dück kehrt nach Jahren in der DEL und Auslandserfahrung in Österreich und Slowenien zu seinem Heimatverein zurück und wird die Wild Wings in der kommenden Saison als Kapitän aufs Eis führen. Dazu will sich Andre Mangold (Bad Nauheim/OL) in der 2. Bundesliga beweisen.
Auch im Sturm verblieben wichtige Stützen der Mannschaft im Kader. Jason Pinizotto, Dan Hacker, Peter Boon, Philipp Schlager, Pierre-Luc Sleigher und Matthias Forster sind Leistungsträger, die auch im Ligavergleich zu den beständigsten und effektivsten Spielern gehören. Marcel Thome wechselt aus der Oberliga nach Schwenningen, genauso wie Matt McKay. Dieser wartet aber immer noch auf seinen deutschen Pass, was ihn im Moment noch zum überzähligen Kontingentspieler macht. Allerdings gehörte er in der Oberliga West zu den aktivsten und torgefährlichsten Schützen. Mit Rob Henningar holte Trainer Mair einen Stürmer zu den Wild Wings, den er aus der gemeinsamen Zeit bei der SG Cortina bestens kennt. Henningar zählte dort zu den besten Spielern und ist in der Lage, Verantwortung und eine Führungsposition zu übernehmen. Als absolute Top-Verpflichtung sollte der Vertrag mit Stefan Meyer gelten. Der Kanadier blickt auf mehrere Jahre Erfahrung in der AHL und auch auf 20 Spiele in der NHL zurück und steht für harte Arbeit ebenso wie für harte Spielweise.
Die Besetzung der Torhüterpositionen verspricht einen spannenden Konkurrenzkampf um die Nummer eins. Sinisa Martinovic geht in sein drittes Jahr bei den Wild Wings und war in der vergangenen Saison bei der Anzahl von ihm absolvierten Spiele der Goalie mit dem besten Gegentordurchschnitt (2,50) der Liga. Unter Druck gesetzt wird er in dieser Saison von Lukas Lang, der nach drei Jahren als Backup in der DEL nun nach vorn drängen will.
Einiges wird davon abhängen, wie die Symbiose Mair/Renz funktioniert. Kadertechnisch sind die Wild Wings bestens aufgestellt. Da davon auszugehen ist, dass der Saisonstart nicht ebenso misslingt wie der des letzten Jahres, sollte das ausgegebene Minimalziel „Halbfinale“ tatsächlich ein Minimalziel sein.