„Die Fans können sich auf großen Sport freuen!"DEL2 Play-Off-Finale

Damit kommt es zu einer Neuauflage der Finalpaarung der vergangenen Spielzeit, jedoch hat sich in nun das Heimrecht geändert. Die Ellentaler gehen als unangefochtener Hauptrundenprimus ins Rennen und wollen sich für die Niederlage um die Meisterschaft im letzten Jahr revanchieren. „Für uns ist es eine Ehre zum dritten Mal in Folge im Finale spielen zu dürfen“, ist Steelers-Stürmer Rene Schoofs motiviert. „Da ist ja noch eine Rechnung mit Bremerhaven offen. Deshalb sind wir heiß aufs Finale und freuen uns sehr.“ Allerdings treffen zwei Mannschaften aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dem intelligenten, attraktiven Spiel der Steelers steht das körperbetonte, harte der Seestädter gegenüber. Exemplarisch dafür war auch der Verlauf des Play-Off-Halbfinales: Während sich die Fischtown Pinguins und ihr Gegner Löwen Frankfurt durch Strafen und nachträgliche Sperren selber dezimierten, spielten die Bietigheimer ihren Rivalen EVL Landshut unaufgeregt einfach gegen die Wand. Besonders die erste Reihe der Steelers bekamen die Niederbayern zu keiner Zeit in den Griff: David Wrigley, Marcus Sommerfeld und Justin Kelly erzielten 19 der bisher 37 Treffer (gesamte Play-Offs) und führen als Trio auch die Scorerwertung der Endrunde an. Mit Brendan Cook und Brock Hooton haben aber auch die Pinguins zwei absolute Torjäger mit Killerinstinkt in ihren Reihen. Dem Torerfolg steht also nur eine gut funktionierende Defensive entgegen und die haben beide Teams. Obwohl nur mit fünf Verteidigern agierend, mussten die Steelers bislang nur 12 Gegentreffer hinnehmen. Dies ist zu einem großen Teil auch der Verdienst von Torhüter Sinisa Martinovic, der im Moment mit einem Traum-Gegentordurchschnitt von 1,41% zu absoluter Bestform aufläuft. Die Abwehr der Bremerhavener ist dagegen nicht nur ebenfalls sehr stabil, sondern zudem auch in der Breite gut besetzt. Allerdings wurde im letzten Spiel gegen die Hessen Schlussmann Benjamin Meisner durch einen Check außer Gefecht gesetzt und fällt mit Gehirnerschütterung und Schleudertrauma aus. Und hier könnte nun die Chance für einen Spieler liegen, für den dieses Finale noch einen besonderen Reiz haben dürfte: Goalie Jonas Langmann verletzte sich in den vergangenen Play-Offs und musste zuschauen, als seine Mannschaft den Titel gewann. Am letzten Sonntag sicherte er mit seinen Saves seinem Team bereits den Finaleinzug. Über den Vorteil von weniger Spielen oder zu langen Pausen, größerem Kader oder mehreren verletzten Spielern wollen wir nicht spekulieren: beide Mannschaften haben in den vergangenen Spielen bewiesen, dass sie körperlich fit und top eingestellt und auch in der Lage sind, läuferisch auf hohem Niveau zu agieren. Das Zünglein an der Waage könnten die Special-Teams sein: Allein durch ihre Spielweise ziehen die Pinguins zu oft unnötige Strafen und das Powerplay der Bietigheimer ist mit einer Erfolgsquote von 33,33% absolut tödlich.
Ansonsten ist aller orten die Vorfreude auf die Finalspiele spürbar, aber vom sonst üblichen Trashtalk keine Spur. Alles, was man so liest und hört ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Dafür stehen auch die Statements der Trainer: “Man muss stolz sein, in das Finale zu kommen und gegen den Meister zu spielen“, sagt zum Beispiel Steelers-Coach Kevin Gaudet. „Wir gehen ohne Leistungsträger wie Matt Mcknight und Bastian Steingross in die Spiele und es wird es nicht einfach, die zwei zu ersetzen. Bremerhaven war in der letzte Hälfte der Hauptrunde Saison die beste Mannschaft und wird uns einen harten Kampf liefern.“ Sein Co-Trainer Marc St.Jean ergänzt: „Wir brauchen unsere beste Leistung des Jahres, um gegen ein top Team wie Bremerhaven gewinnen zu können. Sie sind in jedem Bereich stark besetzt.” Ihr Gegenüber Mike Stewart kann es kaum erwarten: „Wir freuen uns riesig auf das Finale gegen Bietigheim. Die Steelers haben einen hervorragenden Trainer, eine tolle Mannschaft, ein emotionales Publikum und ein sympathisches Management.“ Trotz aller Anspannung hat Stewart seinen Humor nicht verloren: „Auf beiden Seiten, mit Ausnahme des Trainers (hier muss Stewart lachen), kämpfen wir also mit ausgeglichene Waffen. Das kann nur ein Eishockeyfest werden!“ Und die Erwartungen aller bringt Pinguins-Verteidiger Andrej Teljukin auf den Punkt: „Bietigheim gegen Bremerhaven ist für mich das Traumfinale. Am Ende werden Nuancen entscheiden. Die Fans können sich auf großen Sport freuen."
Dem schließen wir uns an, denken aber dennoch, dass sich in diesem Jahr die Bietigheim Steelers durchsetzen und Meister werden.