Dezimierter Tabellenführer feiert weiteren HeimsiegBietigheim Steelers

Bietigheim, mit viel Druck in die Partie gestartet, erarbeitete sich schnell gute Möglichkeiten. David Wrigley, Matt McKnight und auch Förderlizenzspieler Marcel Kahle prüften den Ravensburger Keeper. Die Towerstars, vom Bietigeimer Power-Hockey nahezu vollkommen überfordert, ließen sich immer weiter in die Defensive drängen und Christian Rohde musste in der siebten Spielminute zum ersten Mal hinter sich greifen. David Wrigley hatte nach Zuspiel von Markus Gleich und Matt McKnight abgezogen und der Puck fand, von einem Gäste-Verteidiger abgefälscht, seinen Weg ins Tor (7.). Die Oberschwaben agierten nun weniger passiv und kämpften sich zunehmend in die Partie. Der Vizemeister behielt jedoch nicht nur in der Offensive die Oberhand, sondern ließ auch nach hinten nur wenig zu. Das verletzungsbedingte Fehlen des Denkers und Lenkers der Bietigheimer Offensive, Justin Kelly, machte sich nur wenig bemerkbar. Torchancen gab es für die Gastgeber zur Genüge, einzig an der Qualität mangelte es noch, denn der Puck wollte einfach nicht in das Gehäuse. Im Gegenzug durften sich die Towerstars kurz vor der ersten Pause in Überzahl am Bietigheimer Abwehrbollwerk um Torhüter Sinisa Martinovic versuchen. Diese hielten hinten aber weiterhin dicht und gingen mit 1:0 in Führung liegend in die Kabine.
Auch im zweiten Spielabschnitt lag die Initiative weiterhin bei den Gastgebern. Kräftetechnisch durch eine auslaufende Strafe zunächst noch etwas limitiert, agierte das Team um Trainer Kevin Gaudet weiterhin druckvoll nach vorn, ließ aber genauso konsequent beste Torchancen liegen. David Wrigley, Rene Schoofs, Matt McKnight und Archie Skalbeck vergaben teils frei vor dem Tor der Ravensburger Gastmannschaft. Diese brachte eine durchaus fragwürdige Strafzeit gegen Top-Scorer David Wrigley wieder ins Spiel zurück. Die Towerstars drängten mit aller Macht auf den Ausgleich und schossen aus allen Lagen. Einmal mehr war es der bärenstarke Sinisa Martinovic, der sein Team gleich mit mehreren klasse Paraden vor dem Ausgleich bewahrte. Die Offensivabteilung dankte es ihrem Keeper mit einem weiteren, durchaus sehenswerten, Treffer. Zunächst passte Rene Schoofs auf Archie Skalbeck. Die #11 der Steelers legte mit einem herrlichen Querpass auf den in der Mitte völlig frei stehenden Benjamin Kronawitter vor, der die Scheibe am Torhüter vorbei in die leere Ecke drückte (28.). Die Towerstars bemühten sich zwar nach Kräften, fanden aber kein probates Mittel gegen souverän agierende Hausherren. Erst ein weiteres Powerplay für das Team vom Mehlsackturm brachte das Kräfteverhältnis ein wenig durcheinander. Die Gäste zeigten sich weiterhin bemüht, doch gegen den Abwehrverbund des Vizemeisters war auch in diesem Drittel einfach kein Kraut gewachsen.
"Ich hatte, ehrlich gesagt, ein wenig Angst vor diesem Spiel. Nach dieser langen Pause weiß man ja nie. Aber wir haben heute von Anfang an gut gespielt und uns viele gute Chancen erarbeitet. Wir hatten heute das Momentum auf unserer Seite und mit Sinisa Martinovic einen überragenden Torhüter. Trotzdem war es heute ein klasse Sieg der Mannschaft, in der jeder einzelne einen super Job gemacht hat.", zeigte sich Steelers-Coach Kevin Gaudet mit dem Spiel seiner Mannschaft sichtlich zufrieden, die im Schlussabschnitt nochmal richtig aufs Gas drückten. Gute zweieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff gab es den wohl endgültigen Nackenschlag für die Towerstars. Marcel Kahle und Adam Borzecki spielten mit der gesamten Hintermannschaft der Gäste Katz und Maus, bedienten Dominic Auger, der den Puck über die Fanghand von Christian Rohde hinweg zum 3:0 ins Tor lupfte. Ravensburg sah man nun endlich einmal mit einem schnellen Angriff in Richtung Bietigheimer Gehäuse, der allerdings war gekrönt von einem absolut unnötigem Scheibenverlust. Benjamin Kronawitter schickte Marco Windisch auf die Reise. Windisch bediente mustergültig den mitgelaufenen Rene Schoofs, der Gästekeeper Rohde mit einem Schuss durch die Hosenträger eiskalt erwischte - neuer Spielstand damit 4:0 (46.). Ein erneuter Break durch Rene Schoofs hätte beinahe den dritten Streich in diesem Drittel bedeutet. Rene Schoofs, bedient durch einen langen Pass aus dem eigenen Drittel heraus, scheiterte nur knapp an Christian Rohde im Tor der Towerstars. Die Offensivabteilung der Oberschwaben trat nicht mehr nennenswert in Erscheinung und hatte sich augenscheinlich schon lange mit der Niederlage abgefunden. Kevin Gaudet hatte daher das Tempo bereits merklich reduziert und gönnte ob des Spielstandes nun auch seinen Youngstern im Team ausgiebig Eiszeit und eben einer dieser Youngster durfte sich wenig später über sein erstes Profitor in der DEL2 freuen. Nach Zuspiel über Robin Just und Markus Gleich war es Lukas Fröhlich, der den 5:0 Endstand markierte und sich nach Spielende ausgiebig von Fans und Mannschaft feiern ließ.
Nach der Partie zeigte sich auch der ehemalige Bietigheimer Danny Naud sichtlich beeindruckt von den Bietigheimern: "Heute waren die Steelers klar besser - ohne drei Topstürmer 5:0 zu gewinnen - Hut ab. Nach drei Siegen in Folge sind wir nun wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Ich denke, man muss jetzt wieder anfangen richtig zu arbeiten und auch auf die Kleinigkeiten zu achten. Zu viele kleine Sachen sind heute schief gelaufen und das hat uns das Spiel gekostet."
Statistik:
1:0 - David Wrigley (Markus Gleich, Matt McKnight) - 7.
2:0 - Benjamin Kronawitter (Archie Skalbeck, Rene Schoofs) - 28.
3:0 - Dominic Auger (Adam Borzecki, Marcel Kahle) - 43.
4:0 - Rene Schoofs (Benjamin Kronawitter, Marco Windisch) - 26.
5:0 - Lukas Fröhlich (Robin Just, Markus Gleich) - 58.
Strafzeiten:
Bietigheim Steelers: 10
Ravensburg Towerstars: 20
Schiedsrichter: Michael Klein