Dezimierter SC Riessersee bleibt erfolglos

Ohne fünf, es fehlten die verletzten Self, Suchan und Gleich
sowie die gesperrten Frank und Reindl, ging es für den SC Riessersee am
vergangenen Freitag nach Weißwasser. Zu allem Überfluss fiel dann nach ungefähr
zehn Minuten aufgrund eines Fouls von Danny Albrecht auch noch Kevin Kapstad
aus. Der amerikanische Verteidiger erlitt einen Innenbandriss, ob auch der
Meniskus in Mitleidenschaft gezogen wurde, werden weitergehende Untersuchungen
ergeben. Es ist mit einem Ausfall von sechs bis acht Wochen zu rechnen, im
Falle von Kevin Kapstad ist dies besonders schwerwiegend.
Unter diesen Bedingungen wurde es für die Blauen sehr schwer
und erwartungsgemäß gab es auch nicht viel zu holen. Konnte man das erste
Drittel noch ausgeglichen gestalten, Marcus Sommerfeld glich die Führung der
Lausitzer aus, so ging es dann im zweiten Drittel dahin, und die Füchse konnten
mit 4:1 in Führung gehen. Als der SCR zu Beginn der letzten 20 Minuten eine 5-3
– Überzahl nicht nutzte und auf der anderen Seite kurz danach den fünften
Gegentreffer kassierte, was das Spiel endgültig gelaufen. Daran konnte auch die
Ergebniskosmetik durch den Treffer von Garett Bembridge nichts mehr ändern und
so musste man sich ohne Punkte, aber mit einem Verletzten mehr auf die weite
Heimreise machen.
Und ganz erholt davon hatten sich die Riesserseer wohl am
Sonntag noch nicht, zumindest schien ihnen die geistige Frische abzugehen,
außerdem fehlten mit Kapstad, Self und Suchan 60% des ersten Blocks, zwei
Faktoren, die sich sehr negativ auf die Offensiv-Kreativität und auch auf das
Überzahlspiel auswirkten. Da auch Markus Gleich weiter ausfiel, konnte man
wiederum nur mit fünf Verteidigern antreten.
Trotz alledem gelang es Garett Bembridge, im Nachschuss das
1:0 zu erzielen. Doch das sollte zum Bedauern des Großteils der 3.207 Zuschauer
- der Familientag war ein voller Erfolg, es waren insbesondere sehr viele
Schulkinder im Stadion - der letzte Torjubel der Heimfans bleiben. Durch viele
Undiszipliniertheiten, die der ziemlich kleinlich pfeifende Schiedsrichter aus
der Schweiz zumindest gegen den SCR durchgehend ahndete, brachten sich die
Blauen zusätzlich in Schwierigkeiten. Bei allen vier Gegentoren war man
entweder in Unterzahl oder die Unterzahlsituation war nur ein bis zwei Sekunden
abgelaufen, so dass der zurückkehrende Spieler noch nicht helfend eingreifen
konnte.
Insgesamt ließ das Zweikampfverhalten zu wünschen übrig,
häufig gab es unnötige Fouls oder man stellte sich anderweitig nicht sonderlich
geschickt an. Allerdings soll dieses nicht den durchgehenden Einsatz und
Kampfgeist der Mansi-Schützlinge schmälern, dies konnte man ihnen definitiv
nicht absprechen. Aber, wie auch der Trainer feststellte, haben sie nach dem
Rückstand „… weiter gekämpft, aber mit ein bisschen weniger Kopf.“ Und so kam es,
wie es kommen musste, der SC Riessersee musste vier Gegentreffer hinnehmen und
fand auch nicht mehr zurück ins Spiel. Das Ende vom Lied war ein
Null-Punkte-Wochenende.
Damit sich derartiges nicht wiederholt, ist in den
anstehenden schweren Aufgaben in München und gegen Bietigheim ein
disziplinierteres Auftreten eminent wichtig. Außerdem bleibt zu hoffen, dass
sich die Lazarettliste wieder etwas leert.
FB