Dezimierte Löwen machten es den Eisbären leicht – 5:0
Heimpleite gegen BietigheimWas sich in der Donau-Arena nach Beendigung der Partie Eisbären Regensburg gegen die Tölzer Löwen abspielte, hatte einen bizarren Charakter. So eben schaffte Markus Janka beim 5:0 (1:0;0:0,4:0) Erfolg der Hausherren seinen vierten Shout-Out, da schallten frenetische „Ca Ca Cavallin“ – Rufe von den Rängen. Der Beliebtheitsgrad des Tölzer Torhüters ist an alter Wirkungsstätte ungebrochen. Janka hingegen ging bei den Lobeshymnen leer aus. Das schien Mannschaft und Trainer mächtig zu wurmen. Das Team verweigerte die obligatorische Ehrenrunde, Kühnhackl applaudierte lautstark und als erster auf die Einlassungen von Geschäftsführer Schrör, „es war vielleicht etwas unglücklich von unseren Fans“.
Nun ist ja oftmals so, dass die Eindeutigkeit eines Resultats nicht zwingend den Spielverlauf wiederspiegeln oder die Möglichkeiten auf einen anderen Spielausgang beschreibt. Dies geschieht in der Analyse der Begegnung mit Sätzen, die mit „hätte“, „wenn“ und „aber“ beginnen. Hätte also Adrian Albanese beim 3-1 Break die Scheibe hinter Janka versenkt, anstatt sie zwischen seine Beine trudeln zu lassen, wäre es 1:1 gestanden. Hätte Jeffrey Hoad im Powerplay das leere Gehäuse und nicht den Pfosten getroffen, die Löwen wären auf 2:1 herangekommen. Und hätte Duane Harmer nicht kapital gepatzt, den Eisbären dadurch entscheidend das 3:0 ermöglicht, womöglich hätte Axel Kammerer bei der beabsichtigten Auszeit seinen Mannen das nötige Risiko für einen finalen Gegenschlag vermitteln können. Da aber alle drei Faktoren nicht wie gewünscht eintrafen, gewannen die Eisbären – unstrittig verdient – aufgrund dreier später Tore deutlich und hoch.
Für Andreas Kruck nahm der Abend frühzeitig besonders bittere Züge an. Zum einen stand der Stürmer nach überstandener Stirnhöhlenvereiterung gerade wieder auf dem Eis. Daneben war die Aktion, die zur Spieldauerstrafe führte mehr als unglücklich, zudem unabsichtlich. In der Endbewegung eines auch geahndeten Hakens traf Kruck Gegenspieler Ström mit der Schläger im Gesicht. Fortan musste Adrian Albanese (17) den kampfstarken Angreifer in Sturmreihe zwei ersetzen.
Den Gastgebern war die Verunsicherung nach drei Niederlagen in Serie anzumerken, der Druck von Außen hoch. Viel wollte anfangs nicht gelingen. Die Löwen hielten sich ob ihres dezimierten Kaders zurück, wollten sich die Partie ökonomisch einteilen. Die Führung der Regensburger fiel aus heiterem Himmel. Enrico Kock bugsierte die Scheibe von hinten an den Rücken Mark Cavallins, von wo sie hinter die Linie trudelte. In der Folgezeit stellten die Eisbären zwar die überlegene Mannschaft, weitere Tore wollten jedoch nicht gelingen. Zweifelsohne auch ein verdienst des gewohnt starken Cavallins.
Erst als eine Viertelstunde vor dem Ende Daniel Ström das 2:0 markierte, schien die Partie gelaufen. In den Schlussminuten erlitten die Löwen einen Einbruch und kassierten noch drei Gegentore. Die allerdings waren seitens der Oberpfälzer auch teilweise sehr schön herausgespielt. Einen Vorwurf Kammerers an seine Mannschaft gab es dafür nicht. (orab)
Tore:
1:0 (11:47) Kock (Thoma, Schneider), 2:0 (46:31) Ström (Miller, Cermak), 3:0 (56:18) Masek (Gauvreau), 4:0 (58:30) Heaphy (Masek, Gauvreau), 5:0 (59:50) Cermak (Gerike, Miller)
Strafminuten: Regensburg 14 - Bad Tölz 14 + 5 + Spieldauer (Kruck)
Schiedsrichter: Franz (Grefrath) - Böhmländer, Merkel
Zuschauer: 2318
Spieler des Spiels: David Cermak