Deutliches 5:0 gegen Cannibals - Kassel am Dienstag mit erstem Matchball

Schafft es Manuel Klinge?Schafft es Manuel Klinge?
Lesedauer: ca. 4 Minuten

Mit einem eindrucksvollen 5:0

(2:0; 2:0; 1:0)-Sieg gegen die Landshut Cannibals haben die Kassel Huskies

nur zwei Tage nach dem 6:0-Erfolg in Landshut die Finalserie gedreht

und sind mit 2:1 in Führung gegangen. Den Schlittenhunden fehlt damit

nur noch ein Sieg im Kampf um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga

und somit zum Aufstieg in die DEL. 

Glaubt man dem Gesetz der Serie,

so hätte man das Spiel bereits nach 4:55 Minuten beenden können, denn:

Wer das 1:0 erzielt gewinnt. Shawn McNeil war es, der bei Kasseler Überzahl

seinen zwölften (!) Play-Off-Treffer und damit gleichzeitig das 1:0

für die Huskies markierte. Die Leistung des Huskies-Stürmers fasziniert

die heimischen Fans zurzeit gar so sehr, dass sie ihn mit einem Lied

ehrten, dass in Kassel bisher nur die beiden Stürmer-Ikonen Brian Hills

und Sylvain Turgeon für sich beanspruchen durften: „Im Leben, im

Leben, geht mancher Schuss daneben. Nur einer nicht, nur einer nicht,

der Schuss von Shawn McNeil“ scholl es vom Heuboden. Auch die Cannibals

wirkten für den Rest des ersten Drittels beeindruckt von der Leistung

der Huskies und brachten selbst nicht viel zustande. Bei angezeigter

Strafe gelang den Nordhessen in der zwölften Minute durch Kosick sogar

das 2:0. 

Zu Beginn des zweiten Abschnitts

hatten sich die Gäste aus Niederbayern offenbar einiges vorgenommen,

während die Hausherren es eher gediegen angingen. Drei Mal Walton,

Oswald und Dietrich hatten in den ersten zehn Minuten mehr als aussichtsreiche

Chancen auf den Anschlusstreffer, doch Boris Rousson parierte glänzend.

Kaum hatten die Cannibals angefangen sich ins Spiel zurück zu kämpfen,

da machten die Huskies aber mit dem 3:0 alle Hoffnungen zunichte: Nachdem

McNeil in der 10. Minute im Fallen nur den Pfosten traf, konnte Plachta

nicht mal eine Minute später nach schönem Zuspiel von Kosick einnetzen.

Knapp fünf Minuten später konnten die Huskies die Führung weiter

auszubauen. Bei doppelter Überzahl ist Cinibulk die Sicht genommen,

Bannister hält von der blauen Linie drauf – 4:0. Auf der anderen

Seite konnte sich Rousson bei Schüssen von Geipel (dem man am Schulterzucken

nach dem Save die Verzweiflung deutlich ansah) und Oswald auszeichnen. 

Im letzten Drittel schienen

sich beide Teams darauf geeinigt zu haben, dass es vernünftiger sei,

die Kräfte für das vierte Spiel am Dienstag zu sparen. Auch wenn Landshut

gegen Anfang  noch recht bissig wirkte, waren die Huskies immer

einen Schritt schneller. Plachta gelang es in der 50. Minute noch einen

Schuss von Lehoux zum 5:0 hinter Joseph Mayer zu versenken, der inzwischen

das Tor des EVL hütete. Kurz vor Schluss konnte Rousson bei einer Klasseparade

gegen Kratoska noch einmal sein ganzes Können zeigen und den Cannibals

deutlich machen, auf was sie sich auch am Dienstag einstellen können. 

Seit 155 Minuten ist den Landshut

Cannibals damit kein Tor mehr gelungen. Dem gegenüber steht ein Gegentorschnitt

von 5,5 Toren aus den letzten beiden Spielen – keine Bilanz auf der

man aufbauen kann. Sollte den Landshutern nicht schleunigst ein Mittel

einfallen, mit dem man das Kasseler Spiel zerstören kann, und sollten

die Huskies die Ruhe bewahren und nicht übermütig werden, so steht

der Serie womöglich ein rasches Ende bevor. 

Stimmen zum Spiel: 

Andreas Brockmann, Trainer

Landshut Cannibals:

„Wir sind heute Abend zu

Beginn des Spiels wieder ein bisschen überrascht worden. Kassel spielt

momentan ein überragendes Powerplay und sie konnten so die 1:0-Führung

machen. Wir haben ja schon in den letzten Spielen gesehen: Wer 1:0 in

Führung geht gewinnt auch das Spiel. Wir tun uns wahnsinnig schwer

gegen Kassel und Rousson ein Tor zu schießen, das ist ein Alptraum

für uns. Im zweiten Drittel haben wir besser gespielt, hatten sogar

mehr Chancen. Die Jungs haben alles gegeben, aber es sollte einfach

nicht sein. Kassel hat dann einfach sehr gut verteidigt und sie haben

ihre Chancen genutzt – da sieht man die Klasse der Spieler. Jetzt

steht die Serie 2:1 für Kassel, aber es geht weiter und wir werden

am Dienstag in Landshut noch mal alles versuchen, um erst mal ein Tor

gegen Rousson zu schießen und dann vielleicht Kassel zu schlagen.“ 

Stéphane Richer, Trainer Kassel

Huskies:

„Im ersten Drittel haben

wir heute einen sehr guten Start gehabt. Wir konnten uns viele Chancen

erarbeiten und haben dann das Powerplay genutzt, um verdient mit 2:0

in Führung zu gehen. Zu Beginn des zweiten Drittel war Landshut meiner

Meinung nach die bessere Mannschaft. Sie haben viele Chancen gehabt

und wir hatten zu viele Scheibenverluste im eigenen Drittel. Aber es

ist unglaublich wie stark Boris im Moment ist. Er hat die „big saves“

gemacht. Nach dem dritten Tor haben wir dann wieder einfacher und besser

gespielt und konnten das 4:0 machen. Im letzten Drittel wollten wohl

beide Mannschaften ein bisschen Kräfte sparen für das nächste Spiel.

Im Moment läuft es sehr gut für uns, aber man muss immer versuchen

einen Mittelweg zu finden. Nach dem ersten Spiel waren alle sehr enttäuscht,

weil wir verloren haben. Alles was wir jetzt gemacht haben, ist, uns

eine Chance zu geben, das Spiel am Dienstag zu gewinnen. Aber Landshut

ist eine sehr gute Mannschaft und wir erwarten wieder einen sehr harten

Kampf.“ 

Leona Malorny


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