Deutliches 5:0 gegen Cannibals - Kassel am Dienstag mit erstem Matchball

Mit einem eindrucksvollen 5:0
(2:0; 2:0; 1:0)-Sieg gegen die Landshut Cannibals haben die Kassel Huskies
nur zwei Tage nach dem 6:0-Erfolg in Landshut die Finalserie gedreht
und sind mit 2:1 in Führung gegangen. Den Schlittenhunden fehlt damit
nur noch ein Sieg im Kampf um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga
und somit zum Aufstieg in die DEL.
Glaubt man dem Gesetz der Serie,
so hätte man das Spiel bereits nach 4:55 Minuten beenden können, denn:
Wer das 1:0 erzielt gewinnt. Shawn McNeil war es, der bei Kasseler Überzahl
seinen zwölften (!) Play-Off-Treffer und damit gleichzeitig das 1:0
für die Huskies markierte. Die Leistung des Huskies-Stürmers fasziniert
die heimischen Fans zurzeit gar so sehr, dass sie ihn mit einem Lied
ehrten, dass in Kassel bisher nur die beiden Stürmer-Ikonen Brian Hills
und Sylvain Turgeon für sich beanspruchen durften: „Im Leben, im
Leben, geht mancher Schuss daneben. Nur einer nicht, nur einer nicht,
der Schuss von Shawn McNeil“ scholl es vom Heuboden. Auch die Cannibals
wirkten für den Rest des ersten Drittels beeindruckt von der Leistung
der Huskies und brachten selbst nicht viel zustande. Bei angezeigter
Strafe gelang den Nordhessen in der zwölften Minute durch Kosick sogar
das 2:0.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts
hatten sich die Gäste aus Niederbayern offenbar einiges vorgenommen,
während die Hausherren es eher gediegen angingen. Drei Mal Walton,
Oswald und Dietrich hatten in den ersten zehn Minuten mehr als aussichtsreiche
Chancen auf den Anschlusstreffer, doch Boris Rousson parierte glänzend.
Kaum hatten die Cannibals angefangen sich ins Spiel zurück zu kämpfen,
da machten die Huskies aber mit dem 3:0 alle Hoffnungen zunichte: Nachdem
McNeil in der 10. Minute im Fallen nur den Pfosten traf, konnte Plachta
nicht mal eine Minute später nach schönem Zuspiel von Kosick einnetzen.
Knapp fünf Minuten später konnten die Huskies die Führung weiter
auszubauen. Bei doppelter Überzahl ist Cinibulk die Sicht genommen,
Bannister hält von der blauen Linie drauf – 4:0. Auf der anderen
Seite konnte sich Rousson bei Schüssen von Geipel (dem man am Schulterzucken
nach dem Save die Verzweiflung deutlich ansah) und Oswald auszeichnen.
Im letzten Drittel schienen
sich beide Teams darauf geeinigt zu haben, dass es vernünftiger sei,
die Kräfte für das vierte Spiel am Dienstag zu sparen. Auch wenn Landshut
gegen Anfang noch recht bissig wirkte, waren die Huskies immer
einen Schritt schneller. Plachta gelang es in der 50. Minute noch einen
Schuss von Lehoux zum 5:0 hinter Joseph Mayer zu versenken, der inzwischen
das Tor des EVL hütete. Kurz vor Schluss konnte Rousson bei einer Klasseparade
gegen Kratoska noch einmal sein ganzes Können zeigen und den Cannibals
deutlich machen, auf was sie sich auch am Dienstag einstellen können.
Seit 155 Minuten ist den Landshut
Cannibals damit kein Tor mehr gelungen. Dem gegenüber steht ein Gegentorschnitt
von 5,5 Toren aus den letzten beiden Spielen – keine Bilanz auf der
man aufbauen kann. Sollte den Landshutern nicht schleunigst ein Mittel
einfallen, mit dem man das Kasseler Spiel zerstören kann, und sollten
die Huskies die Ruhe bewahren und nicht übermütig werden, so steht
der Serie womöglich ein rasches Ende bevor.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Brockmann, Trainer
Landshut Cannibals:
„Wir sind heute Abend zu
Beginn des Spiels wieder ein bisschen überrascht worden. Kassel spielt
momentan ein überragendes Powerplay und sie konnten so die 1:0-Führung
machen. Wir haben ja schon in den letzten Spielen gesehen: Wer 1:0 in
Führung geht gewinnt auch das Spiel. Wir tun uns wahnsinnig schwer
gegen Kassel und Rousson ein Tor zu schießen, das ist ein Alptraum
für uns. Im zweiten Drittel haben wir besser gespielt, hatten sogar
mehr Chancen. Die Jungs haben alles gegeben, aber es sollte einfach
nicht sein. Kassel hat dann einfach sehr gut verteidigt und sie haben
ihre Chancen genutzt – da sieht man die Klasse der Spieler. Jetzt
steht die Serie 2:1 für Kassel, aber es geht weiter und wir werden
am Dienstag in Landshut noch mal alles versuchen, um erst mal ein Tor
gegen Rousson zu schießen und dann vielleicht Kassel zu schlagen.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
„Im ersten Drittel haben
wir heute einen sehr guten Start gehabt. Wir konnten uns viele Chancen
erarbeiten und haben dann das Powerplay genutzt, um verdient mit 2:0
in Führung zu gehen. Zu Beginn des zweiten Drittel war Landshut meiner
Meinung nach die bessere Mannschaft. Sie haben viele Chancen gehabt
und wir hatten zu viele Scheibenverluste im eigenen Drittel. Aber es
ist unglaublich wie stark Boris im Moment ist. Er hat die „big saves“
gemacht. Nach dem dritten Tor haben wir dann wieder einfacher und besser
gespielt und konnten das 4:0 machen. Im letzten Drittel wollten wohl
beide Mannschaften ein bisschen Kräfte sparen für das nächste Spiel.
Im Moment läuft es sehr gut für uns, aber man muss immer versuchen
einen Mittelweg zu finden. Nach dem ersten Spiel waren alle sehr enttäuscht,
weil wir verloren haben. Alles was wir jetzt gemacht haben, ist, uns
eine Chance zu geben, das Spiel am Dienstag zu gewinnen. Aber Landshut
ist eine sehr gute Mannschaft und wir erwarten wieder einen sehr harten
Kampf.“
Leona Malorny