Deutliche Niederlage gegen Wolfsburg
Haie kommen zum JubiläumLetztlich verdient, aber viel zu hoch fiel der Sieg der Grizzlies aus
Wolfsburg am Essener Westbahnhof aus. Es war ein merkwürdiges Spiel das
die 1452 Zuschauer bei der 1:6 (1:1, 0:1, 0:4) Niederlage der Moskitos
gegen Wolfsburg miterleben durften. Zunächst fragten sich alle, warum
Joaquin Gage und Calle Johansson nicht zum Warmmachen auf dem Eis
waren. Im Falle Johansson erledigte sich das schnell, der Verteidiger kam
einfach nur später. Im Falle von Joaquin Gage lag die Sache schon
wesentlich anders, keine zwei Stunden vor dem Spiel erhielt der
Goalie die Nachricht vom Tode seines Vaters und der Verein
stellte ihm frei, zu spielen oder sich um seine familiären Dinge zu
kümmern. Joaquin Gage nahm dieses Angebot dankend an und so musste
Benjamin Voigt das Tor der Stechmücken hüten, Ersatz war auf die
Schnelle nicht mehr zu bekommen. Auch wenn Benni Voigt in den ersten
Minuten recht nervös wirkte, wäre es falsch, die Niederlage an ihm
festzumachen, im Gegenteil, mit einigen sehenswerten Saves hielt er sein
Team lange Zeit im Spiel.
Todd Simon erzielte den ersten Treffer des Tages, recht aggressiv fuhr
er ins Essener Drittel zog aus kurzer Distanz ab, der Puck schlug über
Benjamin Voigts Schulter ein. Die Moskitos machten Druck und nahmen
Fahrt auf, mit etwas mehr Glück und Zielgenauigkeit hätte es auch in der
ersten Pause 3:1 stehen können. Den einzigen Essener Treffer des Tages
erzielte jedoch Calle Johansson, in der 16. Spielminute hämmerte er die
Scheibe ins Wolfsburger Netz. Kurz vor Ende des zweiten
Drittels konnten die Wolfsburger eine 5:3-Überzahl nutzen und wieder in
Führung gehen. Jari Pasanen, der Essener Trainer rang in der
Pressekonferenz sichtlich nach Worten, warum sein Team nicht das bessere
Ende für sich hatte.
Vielleicht war eine Szene entscheidend, Tim Regan und Carl-Johann
Johansson behakten sich bereits im Hinspiel. Auch gestern wieder hatten
sich die beiden Kampfhähne ständig in der Wolle und in der 44.
Spielminute hatte Hauptschiedsrichter Sicorschi die Nase voll, er
schickte die beiden Kontrahenten für zehn Minuten in die Kühlbox.
Sicherlich kann Wolfsburg einen solchen Ausfall leichter verkraften als
die Moskitos, das zeigte sich am gestrigen Abend deutlich, denn in
diesen zehn Minuten machten die VW-Städter die Treffer drei, vier und fünf und
entschieden letztlich das Spiel für sich. Einer stand zu diesem
Zeitpunkt bereits lange unter der Dusche, Todd Simon erhielt nach einem
Stockschlag eine Zwei-Minuten-Strafe, konnte sich aber so gar nicht
beruhigen und erhielt ein zehnminütige Disziplinarstrafe. Noch von der
Strafbank wollte er auf den Schiedsrichter losgehen, dieser schickte ihn
jedoch dann mit der zweiten „Zehner“ – und damit automatisch mit einer Spieldauer – unter die Dusche.
Tore: 0:1 (3:12) Simon (Beslagic, Kaufmann), 1:1 (15:36) Johansson
(Mulock, Gosdeck, 5-3), 1:2 (37:16) Fibinger (Regan, Pudlick, 5-3), 1:3
(45:55) Beslagic (Wikström, Genze, 5-4), 1:4 (49:47) Henrich (Wietfeld,
Danner), 1:5 (51:02) Kosick (Callander), 1:6 (58:25) Dylla (Danner,
Wietfeld). Strafen: Essen 18 + 10 (Johansson), Wolfsburg: 22 + 10 (Regan) + 10 + Spieldauer (Simon). Schiedsrichter: Sicorschi (Schindler, Bauer). Zuschauer: 1452. (uvo)