Desolater Auftritt gegen Ravensburg
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason Dunham
Nur 1.097
Zuschauer waren ins Heilbronner Eisstadion gekommen, um die Partie
der Falken gegen Ravensburg zu sehen. Und die wenigen, die gekommen waren -
sofern sie nicht Anhänger der Gäste waren - , bereuten dies spätestens nach
13 Minuten, als der EVR bereits mit 4:1 in Führung lag. Die Gastgeber
zeigten dagegen im ersten Drittel eine in allen belangen miserable Leistung
und machten es den Oberschwaben leicht, zum Erfolg zu kommen.
Es begann damit, dass der erste Torschuss der Gäste durch Slavetinsky von
der blauen Linie gleich den Weg in die Maschen fand. Schon hier wurde Keeper
Vogl kalt erwischt, auch in der Folgezeit war der Keeper nicht der Rückhalt,
der nötig gewesen wäre. Dennoch durfte man auf Seiten der Falken noch frohen
Mutes sein, als Cabana bei einer angezeigten Strafe gegen Ravensburg abzog
und Fenton den Puck zum 1:1 abfälschte. Schon im darauf folgenden
Überzahlspiel zeigte sich dann aber die enorme Schwäche des HEC in den
Special Teams. An der gegnerischen blauen Linie wurde der Puck verloren,
Ravensburg konterte und Oravec bezwang Vogl im langen Eck. Auch das nächste
Überzahlspiel sollte wirkungslos verpuffen, ehe man sich dann selbst völlig
unnötige Strafzeiten einhandelte. Filobok teilte hinter dem Tor aus, als
bereits abgepfiffen war, Calce checkte einen Gegner ohne Not in die Bande.
Dies nutzten die Gäste wiederum bedingt durch weitere individuelle Fehler im
Unterzahlspiel der Falken durch Busch und Helms zum 1:4. Das 1:5 durch Boon
passte dann genauso ins Bild. Wieder hatten die Falken mehrere
Möglichkeiten, die Scheibe zu klären, ehe ein abgefälschter Schuss den Weg
am verdutzten Vogl vorbei in die Maschen fand. Bei Heilbronn klappte gar
nichts, Ravensburg nutzte fast jede Chance. Man könnte sämtliche
Mannschaftsteile aufzählen, Über- und Unterzahl, Abwehrverhalten,
Zusammenspiel, Zweikampfverhalten, Cleverness ansprechen - überall würde man
Ansatzpunkte finden, vieles besser zu machen.
Nachdem Trainer Rossi trotz des Debakels im ersten Drittel an Keeper Vogl
festhielt, verhinderte dieser wenigstens nach einigen Sekunden im zweiten
Durchgang das 1:6. Letzteres sollte in der 26. Minute folgen, als es die
Falken erneut schafften, die Strafbank durch zwei Spieler zu bevölkern. Boon
ließ sich nicht zweimal bitten und traf aus spitzem Winkel. Auf der
Gegenseite hatten auch Calce und Cabana bei Alleingängen die Chance zu
verkürzen, aber nun fehlte das Selbstvertrauen auch im Abschluss völlig,
entsprechend kläglich waren die Versuche. Über den Rest des Drittels kann
man den Mantel des Schweigens breiten.
Dasselbe gilt weitgehend auch für das letzte Drittel, in dem Ravensburg nur
noch das Allernötigste tat. So sorgten wenigstens Calce auf Zuspiel von
Fenton und Urquhart drei Sekunden vor dem Ende für Ergebniskosmetik, was
jedoch die verbliebenen Fans keineswegs versöhnen konnte. Zu desolat war
schließlich der Eindruck, der über weite Strecken zuvor hinterlassen wurde.
(SB)
Die Statistik in Kurzform:
Heilbronner Falken - EVR Tower Stars 3:6 (1:5, 0:1, 2:0)
Tore: 0:1 Slavetinsky 2., 1:1 Fenton 5. 6-5, 1:2 Oravec 6. 4-5, 1:3 Busch
12. 5-3, 1:4 Helms 13. 5-4, 1:5 Boon 19., 1:6 Boon 26. 5-3, 2:6 Fenton 51.,
3:6 Urquhart 60.; Strafminuten: Heilbronn 16 + 10, Ravensburg 10;
Schiedsrichter: Neubert; Zuschauer: 1.097