Desolate Löwen unterliegen dem Tabellenschlusslicht

Heimpleite gegen BietigheimHeimpleite gegen Bietigheim
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Blamabel, blamabel! Das haben sich die Tölzer Löwen sicherlich anders vorgestellt. Aufgrund der bislang schwächsten Heimvorstellung musste man sich dem Tabellenschlußlicht aus Weiden mit 2:5 geschlagen geben. Grund für die Niederlage war die größtenteils fehlende Einstellung und Konzenztration gegen einen offensichtlich unterschätzten Gegner. Die biederen Oberpfälzer warteten kompakt an der eigenen blauen Linie, um bei Scheibengewinn mit einem schnellen Pass ins gegnerische Drittel zu gelangen. Dass ihnen das Toreschießen von Tölzer Seite relativ einfach gemacht wurde, kam ihnen indes auch gelegen.

Insgesamt sahen die 1238 Zuschauer ein schwaches Zweitligaspiel mit wenig Höhepunkten. Die Tabellensituation spiegelte sich in der Leistung beider Mannschaften wieder. Mit dem Unterschied, dass die Mannschaft von Trainer Sulak ihre Möglichkeiten konsequent nutze. Als Jan Penk nach acht Minuten die Führung für Weiden markierte, glaubte man noch an einen Betriebsunfall. Schließlich ist man im Isarwinkel Rückstande gewohnt. Sebastian Kottmaier glich nach einer knappen Viertelstunde aus während Rod Stevens auf der Strafbank saß. Ein Unterzahltreffer also. In eben jener Unterzahl fing man sich jedoch auf dilletantische Weise nur eine Minute später das nächste Tor ein. Ein katastrophaler Querpass auf Morgan Warren, der gerade zum Wechseln fuhr, eröffnete dem stets gefährlichen Conny Strömberg die Möglichkeit alleine auf das Gehäuse von Patrick Couture zuzufahren und geschickt zu verwandeln. Mehr Nenneswertes war im ersten Abschnitt nicht geboten. Ereignisreicher wurde es nach der Pause leider auch nicht. Rod Stevens, der in den letzten Wochen in jedem Spiel traf, gelang mit einem weiteren Short-Hander der Ausgleich. Die Buam agierten nach diesem Treffer etwas engagierter, ließen aber im Abschluss das letzte Quentchen Zielstrebigkeit vermissen oder scheiterten an Gäste-Keeper Martti Hirvonen. Ein besonders Kunststück gelang ihnen dann doch. Kurz vor der Sirene fuhren sich drei Gelb-Schwarze in der Vorwärtsbewegung über den Haufen, und leiteten dadurch einen 3 gegen 1 Konter ein, den Strömberg sehr gekonnt abschloss. Unter normalen Umständen weiß man in Bad Tölz, dass in solchen Fällen im Schlussdrittel die letzten Kräfte mobilisiert werden und mit Kampf und Moral zu Werke gegangen wird. Nicht so an diesem Abend. Eine Minute nach Wiederbeginn lenkte Stephan Hagn die Scheibe nach einem Bully aus der Luft ins Tor. Eine Vorentscheidung. Denn lediglich Rod Stevens hatte noch eine Großchance, scheiterte aber erneut an Hirvonen. Die Gäste durften sich noch über einen Treffer von Michael Piskor freuen, zwölf Minuten später war dieses Trauerspiel vorüber. Ein in allen Belangen verdienter Erfolg für die Blue Devils, die mit einfachem geradlinigem Hockey ihre spielerischen Möglichkeiten voll ausschöpften. Dazu eine kompakte Verteidigung mit robusten Spielern und einem Torhüter, der zwar nahezu alles abprallen läßt, aber halt auch so ziemlich alles gehalten hat. Dass Conny Strömberg auf Weidener Seite zum besten Mann des Abends gekürt wurde, war für Niemanden im Stadion eine Überraschung. Die Nominierung von Sepp Keller, einem Nachwuchsspieler mit eher geringer Eiszeit, auf Tölzer Seite spricht - ohne dessen Leistung schmälern zu wollen - eine deutliche Sprache in Richtung der etablierten Spieler.

Hans Rothkirch sah man nach der Begegnung zum ersten Mal enttäuscht und stocksauer auf seine Mannschaft: "Die ganze Woche warnt man, den Gegner und insbesondere dessen Kontingentspieler zu unterschätzen. Und was passiert bzw. wer macht die Tore ?" Desweiteren sagte der Löwen-Coach in kernigstem Bayrisch: Mir ham an ganz schönen Zimt zammgspielt, da werds nächste Woche gehörig rauschen." Versöhnlich stimmen könnte ihn womöglich eine gehörige Leistungssteigerung bei der Partie in Straubing. Gästetrainer Alexej Sulak zeigte sich weitgehenst angetan von der Disziplin seiner Mannschaft. Am Rande: Nachdem in den letzten Wochen - auch in Bad Tölz - desöfteren über unzureichende Schiedsrichterleistungen diskutiert wurde, sei gesagt, dass der heutige Unparteiische Kowalczyk ein äußerst umsichtiger Spielleiter war.(orab)

Tore:

0:1 (07:56) Penk (Strömberg,Whitecotton), 1:1 (14:03) S.Kottmair (Kathan,Warren), 1:2 (15:04) Strömberg (Witecotton,Kinateder), 2:2 (25:26) Stevens (Demmans, Hoad), 2:3 (39:17) Strömberg (Whitecotton, Hirvonen), 2:4 (41:07) Hagn (Göldner, Bartels), 2:5 (47:44) Piskor (Blaha, Hagn)

HSR: Kowalczyk (Germering), LR: Fischer (München), Kees (Hohenfurch)

Strafen: ECT 24 - EVW 20+10 (Bartels)

Zuschauer: 1238


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