Desaströse Vorstellung der Indians
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„Man steht das als Trainer, und fragt sich was da draußen los ist?“ Indians-Trainer Kaminski schien nach der gestrigen 4:7 Heimniederlagen gegen Kaufbeuren ein wenig mit seinem Latein am Ende. Dabei hatten die Zutaten mit über 3600 Zuschauern und die Anfangsminuten seiner Mannschaft gepasst.
Mit Leidenschaft wurde begonnen, Kaufbeuren nach Sikoras Chance (1.) unter Druck gesetzt, joch haperte es wieder an der Chancenauswertung (Fox 3., Bombis 4.). Es war halt wie immer in dieser Spielzeit, aus Sicht der Hausherren – der Gast reiste mit einer besseren Trefferquote an den Pferdeturm. Soares (4.) und Dobben (8.) ließen sich nicht lange lumpen und schon stand es 0:2. In der Folgezeit war die hannoversche Moral noch intakt. Der Anschlusstreffer von Richardson (14.) fiel glücklich, aber durchaus verdient. Doch wieder stellten sich die Indians wieder selbst ein Bein. Bombis ließ sich anfängerhaft vor dem eigenen Tor den Puck abnehmen, Schäffler (16.) nutzte dies zum 1:3 aus Sicht der Hausherren.
Das Mitteldrittel hatte kaum begonnen, als der Torreigen weiterging. Hannovers Richardson, verkürzte nach 30 Sekunden auf 2:3, aber bevor die Freude irgendwelche Auswirkungen auf das Spiel haben konnte, spielte die Gäste Spielverderber und Körner stellte 27 Sekunden später den alten Abstand wieder her. Indians-Keeper Ower machte anschließend Back-up Holmgren Platz. Mit ihrem neuen Schlussmann schien die Defensive einen Hauch sicherer, das Aufbauspiel blieb indes mangelhaft und die von Brown sehr gut organisierte Joker-Abwehr blieb immer Herr der Lage. Selbst das einzige Powerplay für die Indians erbrachte nur einen Torschuss und kaum waren die Allgäuer wieder vollzählig, wurde mit einer einzigen Kombination die Heimabwehr ausgehebelt und das 2:5 durch Menge (36.) erzielt. Doch damit nicht genug, denn keine Minute später klingelte es erneut durch Menge im Kasten von Holmgren. Die Fans skandierten „Aufwachen.“ - die verbale Höchststrafe. Trainer Kaminski war bei der folgenden Auszeit außer sich vor Wut, entledigte sich dabei sogar seiner Jacke.
Der Wille war bei den Hannoveranern durchaus da, aber die Angst auch und so mutierte das hannoversche Aufbauspiel zu einer Fehlpassorgie. Die Allgäuer Gäste überraschten in dieser Spielphase mit einer etwas erhöhten Härte, ließen die Gastgeber wieder etwas ins Spiel kommen ohne je in Gefahr zu geraten. Zwar machte, der Freitagmorgen in Hannover angekommene Try-out-Spieler, Zdenek Blatny (46.) gekonnt das 3:6, aber die Indians-Defensive ließ Seifert (50.) zum 3:7 abschließen. Dass es nicht zum Super-Gau kam, war am Ende Keeper Holmgren zu verdanken, der mit ein paar guten „Saves“ noch bester Hannoveraner in dieser Spielphase war. Das vierte Indians-Goal von Dmitriev (59.) war zwar letztendlich nur Ergebniskosmetik, bezeugte aber den Willen der Mannschaft, sich nicht total kampflos aufzugeben.
Es bleibt abzuwarten wie die Zukunft des im Sommer verpflichteten Bernhard Kaminski an der Bande aussehen wird. Die Fans quittierten die Leistung des Teams nach dem Spiel mit einem gellenden Pfeifkonzert, und sollte Kaminski beim morgigen Gastspiel in Ravensburg noch Indians-Coach sein, dürfte ihn sicherlich nur ein Sieg über die anstehende Deutschland-Cup Pause hinwegretten.
Statistik: 0:1 (3:13) Soares (Dobben, Habermann), 0:2 (7:07) Dobben (Soares) 5-4, 1:2 (13:07) Richardson (Mc Pherson, Fox), 1:3 (15:48) Schäffler (Fröhlich), 2:3 (20:30) Richardson (Fox), 2:4 (20:57) Körner (Sikora, Menge), 2:5 (35:36) Menge (Sikora, Wehrstedt), 2:6 (36:19) Menge (Sikora, Fröhlich), 3:6 (45:54) Blatny (Mc Pherson), 3:7 (49:05) Seifert (Wehrstedt, Mc Feeters), 4:7 (58:10) Dmitriev (Blatny, Stolikowski)
Strafminuten: Hannover 4 - Kaufbeuren 10
Schiedsrichter: Fischer (Hamburg)
Zuschauer: 3603