Derbysieg in Overtime: Falken gewinnen 5:4 im Ellental
Bei den Unterländern, die auf den gesperrten Danner und den angeschlagenen Chris Billich (Leistenzerrung) verzichten mussten, stand erstmals der neue Keeper Ryan MacDonald zwischen den Pfosten. Als überzähliger Ausländer musste damit Bryan Marshall auf der Tribüne platznehmen. Für den Goalie war es aber kein wunschgemäßer Auftakt, denn gerade 93 Sekunden waren gespielt, als die Falken zu weit aufgerückt waren, Brent Walton allein aufs Tor zulaufen konnte und im Duell mit MacDonald Sieger blieb. Der erste Schuss war gleich drin, und drei Minuten später legte Bietigheim nach. Wieder kam Topscorer Walton frei zum Schuss, erneut zappelte die Scheibe im Netz - es sollte nicht Waltons letzter Treffer bleiben. Die Falken hatten damit die Anfangsphase völlig verschlafen und lagen nach nicht einmal fünf Minuten mit 0:2 zurück. Erst allmählich kam man besser ins Spiel, während Bietigheims Druck etwas nachließ. Trotzdem gab es weitere Chancen für die Steelers, die in ihrem ersten Powerplay nach 12 Minuten nur den Außenpfosten trafen. Das erste Überzahlspiel auf der Gegenseite sollte aber gleich von Erfolg gekrönt sein: Adriano Carciola konnte aus spitzem Winkel Charpentier bezwingen. Damit war Heilbronn im Spiel, weitere Unterzahlsituationen wurden erfolgreich gemeistert, so dass es mit 2:1 in die Kabinen ging.
Im zweiten Durchgang legten die Mannen von Rico Rossi eine deutliche Schippe drauf und traten nun wie ein Tabellenzweiter auf. Jetzt bestimmte Heilbronn das Spiel, war technisch überlegen und erneut in Überzahl effizient: Einen Schlagschuss von Fabio Carciola fälschte Pat Baum zum 2:2-Ausgleich ab. Wenig später hätte der ehemalige Steeler Serikow beinahe nachgelegt, aber das Gestänge war im Weg. Bietigheim war nun in einer passiveren Rolle, blieb aber bei seinen Kontern brandgefährlich. Immer wieder tauchten die Steelers in aussichtsreicher Position vor MacDonald auf, der den schlechten Auftakt verdaut hatte und mehrfach rettete. Die Führung sollte dann aber den Gästen gelingen: Léveillé zog vors Tor und schloss zum 2:3 ab (38.). Bis zur Drittelpause hätte der HEC in Überzahl das vierte Tor nachlegen können, doch es sollte anders kommen. Der Puck wurde im Mitteldrittel verloren, Walton lief allein auf MacDonald zu und wurde unsanft gebremst. Den fälligen Penalty verwandelte der Mann mit dem goldenen Helm zum 3:3-Ausgleich.
Auch im Schlussdrittel stand die Partie auf des Messers Schneide. Die unermüdlichen und lautstarken Fans der Unterländer durften in der 44. Minute erneut jubeln, als ein wohl verdeckter Schuss von Fabio Carciola den Weg in die Maschen fand. Anschließend agierte man in der Offensive nicht mehr so konsequent wie in Durchgang zwei und ließ auch in Überzahl Chancen der Gastgeber zu, als St. Jacques in der 51. Minute völlig allein vor MacDonald auftauchte, aber scheiterte. Aber die Steelers hatten ja auch noch einen Brent Walton, der in der 52. Minute die Falken erneut verzweifeln ließ und mit einem satten Direktschuss das 4:4 erzielte. In der Schlussphase gelang es dann keinem Team, eine Überzahlsituation zum entscheidenden Treffer zu nutzen, so dass es bei einem insgesamt gerechten Remis nach 60 Minuten blieb. Der Gamewinner fiel dann nach 2:22 in der Overtime: Lemieux legte ab auf Léveillé, der mit seinem zweiten Treffer den Derbysieg des HEC perfekt machte und den Schlusspunkt unter das beste Duell der Falken und der Steelers in dieser Saison setzte.