Derby-Dejdar mit Hattrick

Dieses Derby hatte alles was ein Fan
sich wünschen kann. Härte, Schnelligkeit, viele Tore, Höhen und
Tiefen, gute Stimmung und am Ende das glückichere Ende für den
Gastgeber. Die Fischtown Pinguins beendeten mit einem knappen
6:5(1:2/3:1/2:2) Sieg über Hannover ihre Negativserie von zuletzt
vier Niederlagen in Folge. Das Eisstadion war mit 1950 Zuschauern
prall gefüllt, aber nicht ausverkauft.
Die Gästefans gaben zunächst den Ton
an. Die Indians-Anhänger sind für ihren guten Support bekannt und
kamen reichlich zum Derby nach Bremerhaven. Die Stimmung am
Wilhelm-Kaisen-Platz geht seit Jahren in Richtung Keller, aber dieses
Derby ließ alle Bremerhavener singen und feiern. Jubeln durften aber
zunächst nur die Indians-Fans. Nach sechs Minuten bringt Kyle Doyle
die Leinestädter in Führung, Petr Mares erhöht nach zehn Minuten
auf 0:2 aus Sicht der Pinguine.
Das Spiel stand Kopf. Bremerhaven
begann bissig und war die bessere Mannschaft, biss sich aber zunächst
an der Indianer-Defensive die Zähne aus. Doyle brachte mit der
ersten Chance die Gäste nach vorne. Das Tor von Mares schockte die
Pinguine keineswegs. Doch die Indianer schienen nach ihrem zweiten
Tor wie von der Rolle. Bremerhaven übernahm das Spiel komplett und
der Anschlusstreffer lag in der Luft. Als Stanley seelenruhig den
Puck durch das Angriffsdrittel trug wagte sich Verteidiger Hucko vor
das Tor von Youri Ziffzer. Mit einer Direktabnahme tunnelte er den
Hannoveraner Schlussmann zum 1:2 Anschlusstreffer. Das Spiel nahm nun
an Fahrt auf und erfüllte alle Erwartungen an ein Derby. Schlag auf
Schlag kamen die Chance. Lusins rettete gegen DJ Jelitto zwei Mal
glänzend, im Gegenzug scheiterte O´Brien an Ziffzer.
Schiedsrichter Reik van Gameren ließ
die Partie großzügig laufen. Bis auf wenige Ausnahmen leitete er
das Spiel souverän. Fraglich ist es aber, warum er PJ Atherton an
diesem Abend praktisch einen Freifahrtsschein ausstellte. Beispiel
aus der 17. Minute. Atherton klemmt Brandl im Zweikampf um den Puck
im eigenen Drittel an der Bande ein. Der Puck ist längst weg, doch
Atherton hält Brandl noch weitere 15 Sekunden fest. Normalerweise
ein klarer Fall von Behinderung, doch van Gamerens Pfeife blieb
stumm.
Ganz anders die Anhänger der Pinguine.
Sie protestierten lautstark, unzählige Gummihühner landeten auf dem
Eis. Doch nach dem Frust kam schnell der Jubel. Gerade aus der Pause
zurück erzielt Parent das 2:2 in Überzahl. Auf der Bank saß
Rauhbein Atherton. Ziffzer sah bei dem Tor nicht gut aus. Und es ging
auch schlecht weiter für Ziffzer. Knapp eine Minute später fällt
das 3:2 für den REV. Dejdar erzielt die erste Führung für die
Pinguine, die jetzt erst richtig loslegen. Die Indianer schwammen im
eigenen Drittel, die Abwehr war Konfus und Ziffzer lag für ewige
Momente wie ein Käfer auf dem Rücken – doch die Scheibe wollte
nicht rein. Ein Patzer in der Pinguin-Abwehr machte wieder alles
zunichte. Rohatsch bediente Wagner und der erzielte ein sehenswertes
Tor. Der Ausgleich war nicht verdient, aber die gerechte Strafe. Der
REV trotze erneut dem Rückschlag und schlug zurück. Keine 90
Sekunden später traf Dejdar erneut zur Führung – 4:3 (34.)
Und Bremerhaven erhöhte nach der Pause
auf 5:3, wieder war es Dejdar, der heute einen Hattrick erzielte.
Kollege Stanley ließ sich gleich von van Gameren den Puck
aushändigen und überreichte diesen an Dejdar.
Bremerhaven schien nun endgültig das
Spiel gedreht und im Griff zu haben, doch an diesem Abend zeigte sich
wieder ein Mal, wie brutal Eishockey sein kann. Innerhalb von 33
Sekunden stellten Mares und Doyle alles wieder auf Null(50.). 5:5 und
alle 1950 Zuschauer zitterten, ob für Hannover oder Bremerhaven.
Doch den Ausschlag gab Indians-Torwart
Youri Ziffzer. Er war an diesem Abend an 5 der 6 Bremerhavener Tore
beteiligt. Und auch das entscheidende Tor von Stanley geht mit auf
seine Kappe(55.). Ein schwacher Schuss von Baumgartner fälscht der
Topscorer der Pinguine ab. Im Schneckentempe trudelt der Puck an
Ziiffzer vorbei ins Netz und sorgt für die Entscheidung.
(PhiJo)